SanssouciSanssouci

Die Adligen von Sanssouci, dem Namen nach das Schloss ohne Sorgen, möchten eine prächtige Gartenanlage. Nur wenige Teile sind bisher fertig gestellt. Der Rest bleibt uns Spielern überlassen.
Jeder Spieler bekommt eine Gartenanlage zur individuellen Gestaltung. Die erste von sechs Reihen ist bereits bebaut und zeigt und diverse Verzierungen wie Statuen oder Brunnen. Dazu gibt es für jeden den gleichen Satz von 18 Karten.

Ablageplan für Plättchen und individueller Garten bei SpielendeEin Spielzug beginnt für den Spieler mit dem Ausspielen einer Karte. Eine Farbkarte verweist auf zwei Farben und erlaubt die Auswahl aus vier Plättchen. Zeigt die Karte eine Verzierung, darf man sich ein Plättchen mit einer solchen Verzierung nehmen. Gibt es in der Auslage kein solches Plättchen, kann ein beliebiges genommen werden. Nun wird das Plättchen in den Garten gelegt. Die Farbe, von der das Plättchen genommen wurde, bestimmt die Reihe, die Verzierung auf dem Plättchen die Spalte. Genau auf das Feld muss das Plättchen gelegt werden. Ist das Feld besetzt, wird das Plättchen gewendet und zeigt einen Gärtner. Dieser darf nun beliebig auf ein freies Feld der Reihe oder der Spalte gelegt werden.
Als letztes bewegt sich ein Adliger. Von seiner jetzigen Position zieht er ausschließlich über bebaute Felder. Am Ende muss er wieder in seiner Spalte, aber in einer von Schloss weiter entfernten Reihe stehen. Dort darf sich auch kein Gärtner befinden - es gehört sich nicht für einen Adligen sich zu einem aus dem Volk zu gesellen - sondern es muss dort die Verzierung sein. Dafür gibt es Punkte und zwar umso mehr, je größer die Distanz zwischen Reihe und Schloss ist.

Kartentypen in SanssouciDas Spiel endet, sobald alle Spieler ihre 18 Karten gespielt haben. Für die Schlusswertung bekam jeder Spieler zu Beginn zwei neutrale Karten, die je eine Verzierung zeigen. In Abhängigkeit von der Position der beiden Adligen in diesen Spalten gibt es nochmals Punkte. Außerdem bringen vollständig bebaute Reihen und Spalten Bonuspunkte.

Adlige um einen GärtnerDie einfachen Regeln - Karte spielen, Plättchen nehmen und Adligen bewegen - ermöglichen eine Vielzahl von kleinen Entscheidungen und bis zu einem gewissen Grad auch verschiedene Taktiken, Der Zufall kommt dabei über die Karten und die Plättchenauslage ins Spiel, so dass hier mehr kurzfristig gedacht wird als das es eine langfristige Strategie gibt.
Die Interaktion findet zwischen den Spieler ausschließlich über die Plättchenauslage statt. Einer der spannenden Momente ist der ob das gewünschte Plättchen noch verfügbar bleibt bis ich an die Reihe komme oder ob ein geeignetes Plättchen aufgedeckt wird.
Viele kleine Entscheidungen, ein wenig Interaktion, Zufall und Taktik sowie dazu eine Spieldauer von einer guten halben Stunde: Dies alles sind die Grundzutaten für ein gutes Familienspiel mit mittlerem Anspruch. Hier wird die Sache durch weitere positive Eigenschaften abgerundet.
Die dire Gärter der PlättchenrückseiteAuffällig ist die sehr gute Ausstattung. Die dicken Plättchen geben ein gutes haptisches Gefühl und ermöglichen einen mühelosen Gartenbau. Dazu haben sie verschiedene Rückseiten, so dass die Plättchen, die bei zwei oder drei Spielern nicht benötigt werden, einfach aussortiert werden können. Zuletzt sind die Adligen kleine, wohlgeformte Holzfiguren.

ErweiterungAußerdem liegt dem Spiel eine kleine Erweiterung bei: Jeder Spieler erhält eine Tafel, die 16 Gartenfelder überdeckt. Viele dieser Felder geben einen Bonus oder einen Malus, wenn dort gebaut wird. Dabei ist manchmal vorgegeben, ob dort eine Verzierung oder ein Gärtner gebaut werden muss, um die Bonuspunkte zu erhalten.
Andere Kleinigkeiten, die unterschiedlichen Rückseiten der Plättchen habe ich schon erwähnt, zeigen wie durchdacht das Spiel ist. So gibt es leicht unterschiedliche Gärten auf den Tafeln, die dazu noch beidseitig bedruckt sind. Das Gleiche gilt für die Tafeln der Erweiterung.
Zuletzt ein Wort zum Thema. Das Spiel selbst ist im Kern ein abstraktes Lege- und Laufspiel mit stark topologischem Bezug. Das Thema ist zwar aufgesetzt, wirkt hier aber erfrischend, veranschaulicht den Spielinhalt gut und ist grafisch hervorragend umgesetzt. So haben wir hier ein rundum gelungenes Produkt. (wd)

Steckbrief
Sanssouci
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Michael Kiesling Ravensburger 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre 30 - 45 Minuten Julien Delval, Harald Lieske