Mensch ärgere dich nicht - Das KartenspielMensch ärgere dich nicht - Das Kartenspiel

Spielejubiläen werden inzwischen einige pro Jahr gefeiert und wie bei anderen Jubiläen ist die Bedeutung umso größer, je höher die Anzahl der vergangenen Jahre ist. Mensch ärgere dich nicht feiert ein ganz besonderes, Jubiläum: 100 Jahre. Zu diesem Anlass erschien jetzt eine Kartenspielversion des berühmten Klassikers. Im Kartenspiel sind sowohl die Würfel als auf die Laufstrecke über Karten realisiert. Die Laufstrecken-Karten sind von 1 bis 40 durchnummeriert, wobei es die Karten von 1 bis 10 im Spiel zu dritt und viert doppelt gibt. Die Würfel-Karten zeigen ganz normale Würfelergebnisse von 1 bis 6. Jeder Spieler bekommt zwei der Würfel-Karten auf die Hand.

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Jeder Spieler darf drei Reihen beginnen. Dazu spielt er eine oder zwei Karten aus seiner Hand und nimmt sich die Karten mit dem entsprechenden Wert - bei zwei Karten ist das die Summe - und legt sie vor sich aus. Möchte der Spieler eine Reihe fortsetzen, addiert der Spieler den Würfelwurf, der in diesem Fall nur aus einem Würfel bestehen darf, zu dem Wert der letzten karte und erhält so seine nächste Karte. Befindet sich die Karte bzw. einer der Karten im Vorrat nimmt man sie von dort. Gibt es dort keine mehr, nimmt man ich sich von dem Spieler, der sie gerade besitzt. Es kann sogar vorkommen, dass man eine eigene Karte in eine andere Reihe legt.
Bekommt ein Spieler die Karte mit der "40", wertet er die Reihe. Jede Karte ist einen Punkt wert, jeder Stern auf einer Karte ebenso. Sterne befinden sich auf den meisten Karten mit einer "0" oder "5" am Ende und auf den Karten von 36 bis 39, also den Karten kurz vorm Ziel. Wer zuerst eine von der Spielerzahl abhängige Gesamtpunktzahl erreicht, ist Sieger.

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Ich hatte mir von einem Spiel mit diesem Titel nicht viel versprochen und wurde angenehm überrascht. Das Kartenspiel ist sowohl optisch, alle Karten sind mit süßen Pöppeln verziert, als auch spieltechnisch eine gute Umsetzung des Vorbildes. Dabei wird hier viel mehr geärgert, denn bei fortgeschrittenem Spiel sind die meisten Karten vergeben und dann wird bei den Mitspielern geklaut, was das Zeug hält. Dabei ist jeder einzelne Diebstahl zu verschmerzen, denn meist kostet es nur einen Punkt. Nur wenn die Karte am Ende der Reihe übernommen wird, geht es ein kleines Stück zurück. Der Ärgerfaktor ist dennoch hoch: Leicht kommt es vor, dass mehrere Mitspieler eine Karte klauen und schon ist eine lange, wertvolle Reihe nur noch kurz. Nur wer solche Sticheleien aushalten kann, ist bei diesem Spiel richtig.
Ähnliches gilt für den Zufallsfaktor. Zwar kann ich aus zwei Karten wählen,, was eine minimale Planung ermöglicht, wenn aber die Zahl nicht kommt, die zur "40" benötigt wird, wartet man geduldig und muss zusehen, wie die Mitspieler die Reihe von hinten anknabbern. Dieses Phänomen wird größer, je mehr Spieler teilnehmen. Wer Ärgerspiele mag, erlebt hier eine spannende und unterhaltsame halbe Stunde. Braucht noch jemand Mensch ärgere dich nicht? Ich nicht, ich habe das Kartenspiel. (wd)

Steckbrief
Mensch ärgere dich nicht - Das Kartenspiel
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Wolfgang Kramer, Michael Kiesling Schmidt 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre ca. 30 Minuten Anne Pätzke