Die Zahl 7 gilt als Glückszahl und kommt in vielen Redewendungen, in Ausdrücken und sogar in Liedtiteln vor: Auf Wolke 7 schweben möchte wohl jeder von uns. Die 7 Weltwunder sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch ein Teil der Spielewelt und die Bots fragten in 7 Tage lang, was wir trinken wollen. Diese 7 taucht im neuen, großen, abstrakten Spiel von Kosmos mehrfach auf, zuerst im Titel: 7 Steps.
Das Spiel findet auf 7 Plättchen statt, die je 7 Punkte zeigen. Die Punkte gibt es in 7 Farben, und umgekehrt gibt es von jeder Farbe 7 Punkte. Aus diesen Plättchen legen wir einen Spielplan. Hinter meinem Sichtschirm habe ich 7 Scheiben, die es in den gleichen 7 Farben gibt, wie die Punkte auf dem Spielplan.
Mein Spielzug besteht nun darin, diese 7 Steine oder ein Teil davon, auf den Spielplan zu bringen. Eine Scheibe muss immer auf einen farbgleichen Punkt oder eine farbgleiche Scheibe gelegt werden. Die erste Scheibe wird direkt auf den Spielplan platziert. Jede weitere Scheibe muss nun benachbart zur vorherigen gelegt werden. Sie darf auf gleicher Höhe gelegt werden oder eine Ebene höher. Dabei darf kein Feld mehrfach belegt werden.
Jede gelegte Scheibe bringt nun Punkte und zwar gemäß der Ebene, in der sie liegt. Eine Scheibe auf dem Spielplan bringt also einen Punkt. Im besten Fall erreiche ich Ebene 7 und erhält für diese Scheibe 7 Punkte. Beträgt mein Ergebnis in einem Spielzug nur 7 Punkte oder weniger, bekomme ich eine Unterstützung für einen der folgenden Spielzüge. Eine Punktekarte wird mir später Siegpunkte bringen, eine Bauhilfe wird mir die Ablage der Scheiben erleichtern, weil vorher eine Manipulation der Situation möglich ist. Von jeder Kartenart darf ich allerdings nur eine besitzen. Abschließend ergänze ich meine Scheiben wieder auf 7 Stück, wobei ich vorher unliebsame Scheiben abgeben kann.
Zwei weitere, einfache Regeln vervollständigen das Spiel: Sind alle 7 Punkte einer Farbe auf den Spielplan bereits belegt, darf ich mit einer Scheibe dieser Farbe auf dem niedrigsten Turm anfangen und ein Turm der Höhe 7 wird abgetragen, indem je eine Scheibe auf jedes der 7 Felder dieser Farbe gelegt wird.
Das Spiel endet mit der Runde, in der ein Spieler die Scheiben nicht mehr auf 7 auffüllen kann. Noch im Besitz befindliche Punktekarten und Bauhilfen bringen jeweils zwei Punkte.
7 Steps beginnt mit einem Einsteigerspiel. Hier sind die Punkte sortiert, d. h., jede der 7 Platten zeigt 7 Punkte in einer Farbe. Die Spielfläche ist dadurch sehr übersichtlich. Diese Übersichtlichkeit erhöht die Abhängigkeit von den Farben der zufällig gezogenen Scheiben. Ich habe dieses Einsteigerspiel nie gespielt, weil ich mein erstes Spiel mit erfahrenen Spielern gemacht habe. Ich habe es nicht vermisst, sondern konnte gleich die volle Version genießen.
Sind die Punkte vermischt angeordnet, ergeben sich mehr Möglichkeiten. Ein genaues Schauen ist unerlässlich, vor allem bezüglich der Höhe der entstandenen Türme. Bei diesen Möglichkeiten dachte ich zunächst, ich und meine Mitspieler würden für einen Spielzug lange schauen und überlegen müssen. Bis auf einzelne Ausnahmen wurden die Spielzüge flott durchgeführt. Da ich in meinem Spielzug von der Situation abhängig bin, die mein Vorgänger mir hinterlassen hat, kann ich nur bedingt in den Zügen der Mitspieler planen. Aus diesem Grund bevorzuge ich das Spiel zu zweit und spiele es auch noch zu dritt. Zu viert hingegen ist die Wartezeit nach meinem Spielzug spürbar.
Das Spiel ist abstrakt und vermittelt ein entsprechendes Spielgefühl. In meinen Runden kristallisierte sich eine sehr einfache Formel heraus, wer 7 Steps mag und wer nicht. Spieler, die den Klassiker Einfach genial! mochten, wurden schnell mit 7 Steps warm. Wer es hingegen nicht mochte, z. B. weil es abstrakt ist, konnte auch mit 7 Steps wenig anfangen. Vergleicht man 7 Steps mit Einfach Genial!, liegt die Messlatte zu hoch. Aber es mit diesem genialen Spiel zu vergleichen, ist ein wenig unfair. Ich drücke daher mein Urteil ganz anders aus: Wären wir beim Eurovision Song Contest, lautete das Resultat "7 Steps - 8 Points". (wd)
DIe Farben in 7 Steps: Ein Lob an Kosmos für die Farbauswahl: Mit Weiß, Gelb, Orange, Rot, Türkis, Violett und Schwarz gibt es weder die rot-grün Kombination noch die blau-gelbe, die Farbenblinden das Spiel unmöglich machen würde. |
Steckbrief 7 Steps |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Michael Kiesling, Reinhard Staupe | Kosmos | 2 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 30 Minuten | Andreas Resch, SENSiT Communication |