Im Tal der DrachenIm Tal der Drachen

Drachen sind im Allgemeinen furchterregende, riesige feuerspuckende fliegende Wesen; in manchen Romanen und Filmen können besondere Menschen sie sogar reiten.

Doch Drachen werden nicht groß geboren. Sie schlüpfen aus Eiern und sind dann verspielt wie kleine Kinder. Ihr Lieblingsspiel ist Lavaball, dass sie, wie zu erwarten ist, am liebsten in verbotenem Terrain spielen. Einer der verbotenen Punkte ist der Turm des Zauberers, wenn dieser außer Haus ist. Kehrt er zurück, müssen die kleinen Drachen schnell zurück ins Tal der Drachen gezaubert werden, bevor der Zaubrer auf seinem Turm ankommt.
Dies ist unsere Aufgabe. Haben wir sie erfüllt, haben alle gemeinsam gewonnen. Haben wir es nicht geschafft, haben wir alle verloren, denn dann gibt es großen Ärger für die Ballspieler.

Jetzt müssen wir erst einmal zaubern lernen.
Die Theorie ist ganz einfach. Berühren zwei Zauberstäbe das Drachenkind, so kann er mit ihrer Hilfe (zwischen den beiden eingeklemmt, vom Zaubererturm bis ins Tal der Drachen(im Schachtelboden aufgebaut) gezaubert werden, Natürlich beginnen wir mit den Anfängerzauberstäben. Dies sind unbehandelte Rundhölzer mit einem Durchmesser von 1 cm und einer Länge von etwa 20 cm. Für jedes der sechs Drachenkinder gibt es zwei Kärtchen. Diese werden laut Spielregel an die Mitspieler verteilt. Doch man kann nicht einfach loszaubern.

Reihum wird gewürfelt und zeigt der weiße Würfel einen Drachen, so beginnt ein Zauberversuch. Der Würfler zieht einen Drachen aus dem Beutel und die beiden Mitspieler, die die entsprechende Karte vor sich liegen haben, versuchen, den Drachen heimzubringen. Zeit der Würfel einen Drachen mit Lavaball, muss zusammen mit dem Drachen auch der Ball (ebenfalls eine Holzscheibe wie die Drachen) ins Tal gebracht werden.
Gelingt der Zauber, werden die Karten abgegeben, und der nächste Würfler ist dran. Gelingt sie nicht, so wird der Drache ins Säckchen zurück gegeben, die Karten wandern einen Platz im Uhrzeigersinn weiter, und mit dem schwarzen Würfel wird bestimmt, wie viele Felder der Zauberer näher an seinen Turm herankommt.
Zeigt der weiße Würfel den Zauberer oder eine Sonne, so bewegt sich der Zauberer ein Feld vor oder zurück. Bei diesen Würfelergebnissen wird weitergewürfelt, bis ein Drache erscheint.

Im Tal der Drachen erscheint zwar bei Queen-Kids, ist aber in meinen Augen kein reines Kinder-, sondern viel eher ein Familienspiel.

Die Abstimmung bei Geschwindigkeit und Druck ist für Kinder recht schwierig. Hier ist die Hilfe des mitspielenden Erwachsenen gefordert. Ein Aufbauen, kurze Erklärung und "Jetzt spielt schön!" wird diesem Geschicklichkeitsspiel nicht gerecht.

Die Variabilität des Spieles ist sehr wichtig beim Erlernen: Erst wird mit ganz kleinem Abstand gespielt, von Spiel zu Spiel wird dieser vergrößert. Gelingt der Zauber auch bei längerer Strecke problemlos, so werden Zauberer-Kärtchen hinzugenommen. Die machen den Zauber schwieriger. So muss der Zauberstab mit der falschen Hand, mit beiden Händen oder auch nur mit zwei Fingern gehalten werden; beide Spieler müssen ein Auge zuhalten, oder einer muss die Augen geschlossen halten, und der andere Spieler gibt Anweisungen.
Eine andere Steigerung der Schwierigkeit geschieht durch den Wechsel zu den Profizauberstäben. Diese sind etwas kürzer, aber dünner und lackiert.
In einer Erwachsenenrunde wollten wir direkt mit den Stäben starten, haben aber schnell gemerkt, dass wir Anfänger sind. Die schwarzen Stäbe sind damit etwas für wirkliche Profis. Aber auch die Anfängerstäbe mit Aufgaben waren nicht ohne. Wir hatten viel Spaß, auch im reinen Erwachsenenkreis.

Ich mag Das Tal der Drachen sehr, sehr gern, da es gut an die Spieler angepasst werden kann. Kinder in einer Testgruppe fanden es sogar gut, dass die "besseren" zusätzlich eine Zaubererkarte erfüllen mussten. So war dann die Chance, den Zauber erfolgreich zu beenden für alle ähnlich.
Besonders gut hat mir der Mechanismus mit den Drachenkarten gefallen. So muss jeder mit jedem einmal das Zaubern versuchen, da gibt es kein:" Mit dem will ich nicht!". Genial ist der Mechanismus, die Drachenkarten weiterzuschieben. So muss man nicht immer wieder den gleichen "blöden" Drachen transportieren, sondern bekommt immer wieder einen anderen.
Kinder allein werden kaum ins Spiel finden, doch mit der Hilfe von älteren/Erwachsenen wird das Tal der Drachen lange eine angenehme Herausforderung sein, der sich auch Erwachsene nicht entziehen können. (bd)

Steckbrief
Im Tal der Drachen
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Johannes Berger, Julien Gupta Queen Games 2 - 4 Spieler ab 6 Jahre ca. 20 Minuten Daniel Döbner