Der Titel ist Programm. Zombies sind "in", auch im Bereich der Spiele. Waren Zombies lange Zeit auf Splatterfilme und Horrorromane beschränkt, kamen sie nach und nach in die Spielewelt. Zunächst waren sie Gegner in Rollenspielen, später dann wurden sie in Freakspielen präsentiert. Nun werden sie familientauglich.
Als Spieler werden wir zu Bürgern von Little Town, vermutlich einer Kleinstadt in den USA. Jeder ist für die Pflege eines Gebäudes zuständig, der Tankstelle, der Kirche und so weiter. Ausgerechnet im eigenen Gebäude befinden sich nun acht bis zwölf Zombies. Die müssen weg. Denn schließlich gehören Zombies auf den Friedhof.
Um sie dorthin zu befördern habe ich acht Würfel. Nach einem Wurf darf ich beliebig viele Würfel bei Seite legen. Darunter muss mindestens ein Zombie sein, sonst ist mein Spielzug ohne Erfolg beendet. Wenn ich nicht noch einmal würfele, wird mein Ergebnis ausgewertet, wobei nur Symbole wirken, wenn sie mehrfach gewürfelt wurden. Grundlage sind zwei Grabsteine. Ohne sie zählt das Ergebnis nicht. Habe ich sie gewürfelt, schaue ich nach den Zombies. Es gibt den einzelnen grünen, den einzelnen blauen und den doppelten braunen, was insgesamt bis zu vier Zombies ergibt. Dieses Ergebnis wird verdoppelt, wenn eine schöne Wortspielerei - der Doppler doppelt gewürfelt wurde. So viele Zombies packe ich nun von meinem Gebäude auf den Friedhof, es sei denn, ich habe zwei Häuser gewürfelt. Dann lege ich sie auf das Gebäude eines Mitspielers. Sobald ein Spieler sein Gebäude zombiefrei hat, endet das Spiel und dieser Spieler ist der Sieger.
Zombie Mania! Spielt sich einfach und schnell. Die angegebenen 20 bis 30 Minuten wurden bei uns nie benötigt. Bis auf die Übergabe von Zombies spielt hier jeder für sich, würfelt sich durch seine Zombies und hofft auf den optimalen Wurf. Da jeder Spieler zu Beginn die gleiche Anzahl Zombies auf seinem Gebäude hat, gibt es einen klaren Startspielervorteil. Außerdem ist ein Fehlwurf kaum zu verkraften. Das Spiel ist zu kurz, um den verpatzten Wurf kompensieren zu können.
Für mich ist das Spiel offensichtlich ein Derivat von Heckmeck am Bratwurmeck, z. B. entsprechen die zwei Grabsteine hier den Bratwürmern dort. Gegenüber Heckmeck bietet Zombie Mania! Deutlich weniger Interkation und vor allem auch weniger taktische Möglichkeiten. Dies liegt an der Vereinfachung, die sich in einer deutlich niedrigeren Spieldauer niederschlägt.
Genau diese kurze Spieldauer prägt für mich das Spiel. Bei der Küre sind die Nachteile akzeptabel. Dies gilt vor allem für den Startspielervorteil, aber auch für hoffnungslose Situationen, bei denen die Zombies scheinbar ihre große Party in meinem Gebäude feiern. So bleibt ein gut ausgestattetes Spiel, aus denen die wirklich familientauglichen Zombies herausragen. Das Spiel selbst ist einerseits belanglos und andererseits kurzzeitig unterhaltsam. Mehr, denke ich, will es auch nicht sein. (wd)
Steckbrief Zombie Mania! |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reiner Knizia | Noris | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 30 Minuten | Marko Fiedler |