Loony QuestLoony Quest

Immer wieder werden elektronische Spiele als große Konkurrenz zu Gesellschaftsspielen gesehen. Zunächst gab es die Arkadenspiele, später waren sie dann auf den Konsolen auch im trauten Heim zu spielen. Eines der gängigsten Genres ist das Jump-and-Run, bei denen eine Figur über einen Parcours gesteuert wird. Sie sammelt Bonuspunkte ein, bekommt Erfahrung, steigt Levels auf, und wenn sie Gegner oder Hindernisse berührt, verliert sie Leben. Manchmal gibt es noch eine Schussmöglichkeit, mit der man sich weit entfernter Gegner entledigen kann. Doch was macht ein solcher Spieler, wenn der Strom ausfällt? Er spielt Loony Quest!

enge eckige Striche zur Orientierung dauerten zu lange zum zeichnenWenn ich Loony Quest beschreibe, deckt sich vieles mit den Jump-and-Run-Spielen. Wir haben hier sieben Welten, die überwiegend aus sechs Levels bestehen. Wir sammeln Erfahrungspunkte und oftmals geben und Sternchen die begehrten Bonuspunkte. Gleichzeitig lauern überall Gefahren wie Mauern, Säulen und Gegner. Der große Unterschied zum Arkadenspiel: Alles ist in einer Illustration festgehalten, nichts bewegt sich.
Was sind denn das für Gegner und Hindernisse, die einfach gemalt sind? Sie sind gefährlich, weil wir uns bewegen. In der Spieleschachtle ist eine Vertiefung, in die die aktuelle Illustration gelegt wird. Jede Spieler bekommt eine Unterlage und eine Folie, die ebenfalls die Größe der Vertiefung hat. Auf der Zeichnung ist angegeben, was wir Spieler machen sollen: Linien zeichnen und Gegenstände verbinden, Kreise malen und damit Elemente einsperren oder einfach mit Punkten Gegner und Bonussterne treffen. In rund 30 Sekunden bringen wir nun Linien, Kreise und Punkte auf unsere Folie. Danach legen wir sie reihum auf die Illustration. Jetzt wird klar, wie gut wir uns im Level bewegt haben: Geht die Linie durch Bonussterne oder Mauern? Haben wir wirklich den Kreis an die richtige Stelle gelegt? Schlagen unsere "Kugeln" dort ein, wo wir hingezielt haben? Jetzt sehen wir es und bekommen dafür Punkte.

Bomben bringen Nachteile; Blitze VorteileDoch damit nicht genug: Zusätzliche Features sorgen für Abwechslung. In vielen Level gibt es Bomben. Berühre ich diese, bekomme ich einen Nachteil im nächsten Level: Den Stift mit Daumen und kleinen Finger führen, ein Auge zukneifen, auf der bunten Seite der Unterlage zeichnen müssen und vieles mehr. Blitze hingegen bringen mir Vorteile, liegen dafür aber oft an unzugänglichen Stellen. Auf der einen Seite schützen mich die Blitze vor Unheil oder bringen Bonuspunkte. Auf der anderen Seite kann ich mit ihnen einen Mitspieler ärgern, der dann zum Beispiel für ein Level ein Plättchen mit einem Moskito auf seinem Stift balancieren muss.
Wie es sich gehört, gibt es zum Abschluss einer Welt einen Endboss. Hier gibt es noch einmal viele Punkte, dafür aber auch tödliche Fallen. Wird eine davon ausgelöst, bleibt der ganze Level für den Spieler punktelos.

Eine fast perfekt durchlaufene WüsteEs gibt sie noch, die wirklich neuen, originellen Spielideen! Das Spielprinzip ist so einfach: Folie nehmen, Linie und Punkte darauf zeichnen und schauen, was dabei herauskommt. Es sieht so leicht aus, doch das Ergebnis ist oft anders und überraschend. Das macht das Spiel spannend.
Mit sieben Levels ist das Spiel reichlich ausgestattet. Wir haben uns bis in Level 4 vorgespielt. Spielt man ein Level häufiger, so werden die Ergebnisse besser, wenngleich es immer wieder Rückschläge gibt. Gute Ergebnisse lassen sich, wie auch bei Konsolenspielen, nicht einfach wiederholen.
Nun sind genug der Worte geschrieben. Der Spaß wartet, und bei Loony Quest kann jeder mitmachen. Also ran an die Folienstifte, fertig, los - die nächsten Gegner lassen uns nur 30 Sekunden Zeit. (wd)

Das Experiment:
Außergewöhnliche Spiele, und Loony Quest ist ein solches, erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. So haben wir ein Paar zu uns eingeladen, mit denen wir noch nie gespielt hatten Wir wussten vorab, dass sie spielen und vor allem gern zeichnen. Nach dem Abendessen kam, vorher abgesprochen, Loony Quest auf den Tisch. Wir spielten durch bis Level 4, wobei es nur eine kurze Erzählpause gab. Allein die Anzahl der Spiele zeigt, wie viel Spaß wir hatten. Vermutlich hätten wir auch noch die restlichen Levels gespielt, wenn wir nicht alle vom vorherigen Abendessen und den bereits gespielten Level total müde gewesen wären. Das Spiel fordert eben jede Menge Konzentration, belohnt diese mit Punkten und die Spieler mit Spielspaß und Spannung.
Steckbrief
Loony Quest
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Laurent Escoffier, David Franck Libellud 2 - 5 Spieler ab 8 Jahre ca. 20 Minuten Paul Mafayon