Es ist kurz nach Weihnachten. Draußen ist es für die Jahreszeit viel zu warm. Der Wunsch "Weiße Weihnachten" wurde leider nicht erfüllt. Um wenigstens etwas Winterfeeling zu produzieren, ist jetzt Curling angesagt. Vorläufer dieses Sports wurde vor ca. 500 Jahren in Schottland in einer Urkunde erwähnt oder auch von einem niederländischen Maler dargestellt.
Wir beschränken uns jedoch auf die Version Table Curling. Wie im realen Curling, das ich nicht genauer kenne, spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Gespielt wird auf einem länglichen Spielplan, der am Ende eine Halteleiste besitzt. Die beiden Mannschaften spielen abwechselnd.
Bin ich an der Reihe, setze ich meinen Curlingstein im Startbereich auf und schiebe ihn in Richtung Ziel. Er gleitet dann durch ein gut laufendes Kugellager wie auf Eis vorwärts. Das Ziel ist ein Bereich, der aus mehreren konzentrischen Ringen besteht. Die Aufgabe besteht darin, dem Zentrum des Zieles am nahesten zu kommen. Dies kann auch erreicht werden, indem man gegnerische Steine herausschubst. Man kann Steine der eigenen Mannschaft schützen, indem man weitere Steine vor sie legt oder einen Stein hinter einem kurz gespielten platziert.
Steine, die die Seiten- oder Endlinie überqueren, oder so kurz sind, dass sie eine Linie auf halber Strecke bis zum Ziel nicht erreichen, kommen aus dem Spiel. Sind alle 16 Steine gespielt, steht die Siegermannschaft der Runde fest. Sie erhält die Anzahl der Steine, die näher als der naheste Stein des Gegners am Zentrum liegen, als Punkte. Gespielt werden acht Runden.
Ich habe schon häufiger Gegenstände, die angestoßen auf einem Kugellager weiterrollen gesehen, auch in Form von Curlingsteinen. Die Steine im Table Curling übertreffen diese alle in ihrer Genauigkeit und Laufruhe. Auch die Spielbahn funktioniert tadellos. Die Knickkante stört nur minimal.
Wie bei fast allen Geschicklichkeitsspielen entwickelt sich das Können mit der Zeit. Anfangs geht es nur darum, die Kugel im Zielgebiet zu platzieren, doch mit etwas Übung wird es taktischer, man plant direkt das Bewegen oder Behindern anderer Steine.
Egal ob Kinder oder Erwachsenenrunden untereinander oder gemischt spielen machten sich motorische Unterschiede bemerkbar. Während einige nach kurzer Übung schon sehr exakt spielen konnten, waren andere froh, wenn ihr Stein im erlaubten Bereich liegen blieb. Achtete man bei der Zusammenstellung auf ausgewogene Mannschaften, gab es immer wieder spannende Duelle, bei denen die Spieler mit ganzem Herzen dabei waren. Gelegentlich fragte mich sogar ein Kind, ob es einmal allein etwas üben dürfe.
Ich persönlich mag solche Spiele gern nach einem richtig langen Strategiespiel, oder an einem Abend, an dem ich für ein großes Spiel zu müde bin. Daher sehe ich Table Curling nicht als Kinder-, sondern als ansprechendes Familienspiel, bei dem sowohl mit- als auch gegeneinander spielt. (bd)
Tipp zur Aufbewahrung Ich empfehle, die Spielbahn immer wieder in der Schachtel zu lagern und die Schachtel dann wirklich plan zu verstauen. Unsere Schachtel lag unglücklicherweise einmal leicht verbogen im Regal, dadurch hat sich der Spielplan etwas verzogen. Nachdem er dann einige Zeit plan ausgeklappt auf einem Tisch auslag, hat er sich das wieder begradigt. |
Steckbrief Table Curling |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
keine Angabe | Noris | 2 - 8 Spieler | ab 6 Jahre | keine Angabe | keine Angabe |