Tiere sind immer schon ein schönes Motiv. Bei Spielen kommen sie oft in Kinderspielen vor, aber spätestens seit Fauna sind sie auch erfolgreich in Spielen für höhere Altersgruppen vertreten. In der heutigen Zeit ist dazu die Rettung von Tieren ein wichtiges Thema, wie zum Beispiel der Artenschutz. Den kennen wir bereits aus der Bibel, als Noah seine Arche füllte und zu meinem Leidwesen zwei Mücken an Bord nahm. Nun sind wir Besitzer einer Arche und nehmen Tiere an Bord. Jedoch dürfen wir Noah keine Konkurrenz machen, weshalb es nicht gut ist, Tierpaare an Board zu haben.
Zwölf Tierarten repräsentieren die Fauna in diesem Spiel. Von jeder Tierart reicht die Palette vom Baby, Wert 1, bis zum Großvater, Wert 5. Für eine Runde werden acht bis zwölf Tiere offen ausgelegt. Ein verstecktes Tier kommt hinzu. Alle Tiere bilden zunächst eine Herde. Da die Spieler zu Beginn des Spiels lediglich eine Futterkiste besitzen, haben sie zunächst nur eine Möglichkeit: Sie teilen die Tiere der Herde beliebig in zwei Teile auf und bilden so zwei neue, kleinere Herden. Dafür erhält der Spieler eine Futterkiste.
Gibt es noch eine Herde mit mindestens zwei Tiere, kann in folgenden Spielzügen weiterhin aufgeteilt werden. Ein Spieler kann aber auch Tiere durch Futter auf seine Arche locken. Dafür wählt er eine Herde aus, legt so viele Futterkisten ab, wie die Herde Tiere enthält und verlädt diese auf seine Arche. Damit ist er aus der laufenden Runde ausgestiegen. Ist nur noch ein Spieler in der Runde verblieben, führt dieser einen letzten Spielzug aus. Die nicht verladenen Tiere verbleiben für die nächste Runde, werden aber wieder auf die anfängliche Stückzahl aufgefüllt und zu einer großen Herde vereint.
Befinden sich nach einer Runde bei mindestens einem Spieler zehn oder mehr Tiere auf der Arche, endet das Spiel. Tierpaare, die sich auf einer Arche befinden, werden abgelegt. Danach werden maximal zehn Tiere gewertet: Einzeltiere bringen den aufgedruckten Wert. Jedes Tier einer Gruppe aus mindestens drei Tieren bringt fünf Punkte. Wer in Summe die meisten Punkte hat, gewinnt.
Animals on Board ist ein einfaches Spiel um Aufteilungen, bei dem es darum geht, im richtigen Moment zu kaufen. Wer viel teilt, findet oft nur kleine Gruppen vor und hat Probleme, seine Arche zu füllen. Wer hingegen große Gruppen kauft, läuft Gefahr, Paare zu bilden. Trotz dieses Dilemmas gelingt es meist, bei Spielende eine ansehnliche Arche voller punkteträchtiger Tiere zu präsentieren.
Der Charakter des Spiels ändert sich dabei in Abhängigkeit von der Spielerzahl. Zu zweit wird es sehr taktisch. Um erfolgreich zu sein, ist es nötig sich zu merken, welche Tiere der Mitspieler bereits genommen hat. Es erfordert Konzentration und hat nicht die Lockerheit, die das Spiel in größerer Runde hat. Zu viert ist mir ist das Spiel zu beliebig, weil sich die Situation zwischen zwei eigenen Spielzügen zu sehr ändert. Auch werden die Herden oft herunter bis auf Einzeltiere geteilt, so dass ich vielfach ein einzelnes, dann natürlich passendes Tier bekomme. Ich spiele die "Animals" am liebsten zu dritt, weil sich hier Beobachtung, Lockerheit, Einfluss und Zufall ist einem ausgewogenen Verhältnis befinden.
Zweigeteilt bin ich bei der Ausstattung. Die Archen sind zusammensteckbar. Sie fielen auseinander und wurden von mir zusammengeklebt. Immerhin passen sie geklebt ich die Schachtel. Die zwei Stufen, auf denen die Tiere abgestellt werden, erschweren es dazu, schnell zu erkennen, wie viele Tiere sich auf den Archen der Mitspieler befinden. Hinzu kommen Flaggen, die markieren, wer bereits in einer Runde ausgestiegen ist. Sie lassen sich schwer montieren, sind überflüssig und wurden bei uns schnell weggelassen. Anders hingegen die Tierplättchen, die tollen Tiergrafiken Taufweisen: Die Dicke Pappe ermöglicht ein einfaches Hantieren. Leider muss man bei künstlicher Beleuchtung sehr genau schauen, welche Tiere ausliegen.
Insgesamt habe ich von dem Spiel einen gemischten Eindruck. Die Häufigkeit mit der es auf den Spieltisch geholt wurde, zeigt mir, dass ich dem Spiel kritischer gegenüberstehe als manch anderer Spieler. (wd)
Steckbrief Animals on Board |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Ralf zur Linde, Wolfgang Sentker | eggertspiele | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 30 Minuten | Alexander Jung |