Costa RicaCosta Rica

mach

Costa Rica ist ein Land in Mittelamerika, das politisch bekannt wurde, weil es auf Militär verzichtet. Aufsehen erregte es fußballerisch, als es bei der letzten Fußball-WM zum Ausscheiden von Italien beitrug und erst im Viertelfinale denkbar knapp der Niederlande im Elfmeterschießen unterlag. Das Land, in dem die WM stattfand, Brasilien, assoziieren wir auch mit Regenwald und Dschungel, Costa Rica weniger. Das wird sich gleich ändern, weil wir Tiere im costa-ricanischen Dschungel fotografieren wollen.

Gebirge mit Jaguar und TukanDieser Dschungel wird aus 61 Sechsecken, die zu einem großen Sechseck ausgelegt werden, gebildet. Er besteht aus drei Landschaften: Wald, Wasser und Gebirge. In jeder Landschaft leben zwei Tierarten, und von dessen Exemplare schießen wir Fotos. So gibt es im Gebirge häufig Tukane zu sehen, seltener aber einen Jaguar. Leider gib es in allen Gebieten Gefahren: Mücken übertragen das gefährliche Dengue-Fieber.

Eine Expedition bei der ErforschungWir schicken je Team sechs Forscher in den Dschungel. Sie gehen zunächst gemeinsam los. Ein Anführer bestimmt die Richtung und kennt die Landschaft. Weder die Tiere, die die dort leben, noch die Orte, an denen Gefahren lauern, sind ihm bekannt. Erst wenn er eine Landschaft aufdeckt, sehen alle Spieler die Tiere. Hat der Anführer genug Tiere gesehen, nimmt er alle Plättchen zu sich und entfernt seinen Forscher aus der Expedition. Die Bilder der Tiere auf den Plättchen stellen die geschossenen Fotos dar. Möchte er die Tiere nicht fotografieren, werden die anderen Spieler im Uhrzeigersinn gefragt. Sie können nun die Fotos zu den gleichen Bedingungen machen. Sobald ein Spieler die Plättchen nimmt, endet der aktuelle Zug.

Wasser mit zwei RotaugenlaubfröschenEs kann auch auf eine andere Art enden. Viele Plättchen mit zwei Tieren zeigen auch eine Mücke, also eine Gefahr. Bei der ersten passiert nichts, sie ist nur eine Vorwarnung. Wird jedoch eine zweite Gefahr aufgedeckt, muss der Anführer die Plättchen nehmen. Allerdings bekommt er die beiden Plättchen mit Gefahren nicht. Es entgehen ihm also vier Fotos. Der Forscher muss aber, wie sonst auch, die Expedition verlassen.

Das Spiel endet, sobald jeder Forscher seine Fotos gemacht hat. Für die Wertung wird zum einen jede Tierart einzeln betrachtet: Je mehr Tiere, desto mehr Punkte. Dann noch geschaut, wer komplette Sätze, bestehend aus sechs Tieren, fotografiert hat.

Expedition tief im DschungelMit Costa Rica liegt ein Spiel vor, das diverse Mechanismen zu einem kurzweiligen Spiel verknüpft. Offensichtlich können die Spieler risikoreich spielen. indem sie trotz einer Gefahr den Dschungel weiter erforschen. Dabei gibt es viel Interaktion, weil jeder Spieler in der Expedition die Fotos machen kann. Dazu spielt die Topologie eine Rolle. Ich kann eine Expedition so führen, dass ich anderen Expeditionen den Weg abschneide oder ihr kaum unbekannten Dschungel lasse.

Die Einschätzung der Mitspieler ist ein weiterer Faktor. Wer richtig einschätzt, wann ein Mitspieler die Plättchen nimmt, kann gezielt in einer Expedition verbleiben. Wer umgekehrt erkennt, dass kein Mitspieler an den Fotos interessiert ist, kann ein zusätzliches Plättchen aufdecken und so mehr Fotos schießen.

Als letztes enthält das Spiel einen deutlichen Zufallsfaktor. Dennoch gibt es genügend Einfluss. Das zeigt sich auch darin, dass einzelne Spieler regelmäßig gute Ergebnisse erzielen.

SpielsituationAuch der Rahmen stimmt bei Costa Rica. Die Tiere sind detailgetreu gezeichnet und auch die Farben überzeugen mit den verschiedenen Grüntönen. Einzig die Schachtel, die aufgrund des fehlenden Inletts sich im Innenraum mit einem Dunkelgrau präsentiert, will so gar nicht dazu passen. Dafür passt die Spieldauer zum Ablauf: Mit rund einer halben Stunde ist das Spiel lang genug für ein paar taktische Finessen, aber kurz genug, wenn der Zufallsfaktor einen Spieler hart abstürzen lässt. Manchmal aber täuscht die Situation auch und ein klar zurückliegender Spieler kann mit einer letzten großen Insel das Blatt noch wenden.

Das Spiel ist immer für eine Überraschung gut. So ist der Weg der Forscher durch den Dschungel spannend und verschlungen. Dafür ist der Weg zum Spieltisch für dieses Spiel gradlinig. (wd)

Steckbrief
Costa Rica
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Matthew Dunstan, Brett J. Gilbert Lookout Spiele 2 - 5 Spieler ab 8 Jahre 30 - 45 Minuten atelier 198