Es gibt mehrere Momente im Jahr, in denen ich mich weit weg auf irgendeine Insel im Warmen wünsche. Das kann im Winter sein, wenn Wege und Straßen voller Schneematsch sind oder im Sommer, wenn es draußen in Strömen regnet. In diesen Fällen wird die Insel zu meiner Trauminsel: Dream Islands.
Genau dorthin fliege ich mit meinen Liebsten. Die letzte Strecke wird mit dem Wasserflugzeug zurückgelegt, in dem noch bis drei weitere Reisegruppen Platz haben. Wir kommen jeweils zu sechs auf dem Inselarchipel an.
Im Gepäck haben wir ein paar Fotoaufträge, die sich in drei Kategorien einteilen lassen. Offensichtlich sind Fotos, bei denen ich mich auf einer Insel mit Mitgliedern meiner Reisegruppe fotografieren lasse. Ich möchte aber auch dokumentieren, dass wir die verschiedenen Inseln besucht haben, wir uns also auf mehreren Inseln hintereinander verteilt haben. Weiterhin müssen wir natürlich zeigen, dass wir die Größten sind. Wir zeigen das, indem wir die Mehrheit an Touristen auf einer Insel stellen.
Um diese Aufträge zu erfüllen, begehen wir Inselhopping. Dabei gelangen zwei bis fünf Reisegäste von einer Insel zur nächsten. Die Inseln bilden einen Kreis und können nur im Uhrzeigersinn angefahren werden. Die letzte Insel enthält eine Abzweigung. Entweder komme ich wieder auf der Startinsel an oder ich begebe mich nach Dream Islands, dem ultimativen Urlaubsparadies.
Nachdem sich die Reisegäste neu über die Inseln verteilt haben, können beliebig viele der drei aktuellen Aufträge erfüllt werden. Dafür gibt es direkt neue Aufträge. Dazu dürfen unliebsame Aufträge getauscht werden. Da das Set an Aufträge fixiert ist, werden diese Aufträge aber später wieder aktuell werden.
Sobald eine Reisegruppe alle Aufträge erfüllt hat oder sich mindestens sechs Touristen auf Dream Island befinden, endet die Urlaubssaison. Nun wird geschaut, wer die erfolgreichste Reisegruppe ist. Dafür werden Aufträge und Touristen auf Dream Islands in Punkte umgerechnet. Wer alle Aufträge erfüllt hat, bekommt noch einen Bonus.
Durch das Urlaubsthema wird ein lockeres, entspannendes Spiel erwartet. Die Zeichnungen, die eine lockere Urlaubsatmosphäre gut herüberbringen, unterstreichen dies. Insgesamt ist das Spiel auch locker, doch es erfordert Aufmerksamkeit, Planung und taktisches Vorgehen. Wer seine Aufträge oft tauscht, benötigt dazu noch ein gutes Gedächtnis.
Das Spiel selbst lebt von den kleinen Emotionen. Während meine Mitspieler ihre Spielzüge durchführen, hoffe ich darauf, dass sie ihre Figuren von den Inseln entfernen, auf denen ich die Mehrheit haben möchte und ebenso, dass sie diese Inseln nicht gerade ansteuern.
Dream Islands ist ein kurzes und kurzweiliges Spiel mit einem Schuss Taktik. Ich empfinde es nicht als anstrengend, sondern spannend. Ich spiele es gern, obwohl die Wertung mich nicht zufrieden stellt: Der Bonus für die Erfüllung aller Aufträge ist so hoch, dass die Touristen auf Dream Islands dies in meinen Spielen nie kompensieren konnten. Die Spieler, die alle Aufträge erfüllen, standen immer besser da als die, denen mindestens ein Auftrag fehlte. Ich mag das Spiel trotzdem. Es ist ein durchschnittliches Spiel, das eine gewisse Fröhlichkeit durch die Thematik bringt. (wd)
Steckbrief Dream Island |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Lorenz Kutschke | Schmidt | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Michael Menzel |