Dr. EurekaDr. Eureka

Das Spiel machte mich durch sein Material neugierig. Was soll man denn mit drei stehenden Röhren, in denen zwei blaue, violette und grüne Kugeln verteilt sind, machen?

Die Erklärung ist ganz einfach, wir sind Chemiker und unsere Reagenzgläser sollen in bestimmter Weise gefüllt sein. Dies betrifft sowohl die Reihenfolge in den Röhren, als auch die Reihenfolge der Röhren auf dem Tisch. Die Aufgaben sind auf Karten abgebildet. Wer als erster alle drei Röhren in vorgegebener Reihenfolge und Füllung vor sich stehen hat, gewinnt die Karte. Wer als erster fünf Karten erspielt, gewinnt.

Versuch gelungenDas wäre ja ganz einfach, wenn nicht diese strengen Hygienevorschriften gelten würde. Ich muss die Kugeln von einer in die andere Röhre umfüllen, dabei darf ich aber keine Kugel mit den Fingern berühren. Sollte die Kugel irgendwie die Röhren verlassen, sei es auf Tisch, Fußboden oder Spieler, ist der Kampf um die augenblickliche Aufgabe für mich vorbei.
Auch darf ich meine Röhren nicht zu stark füllen. Ist eine fünfte Kugel in einem Röhrchen, muss sie sofort zurückgeschüttet werden. So sitze ich da, und versuche erst im Kopf den Ablauf zu finden, in dem ich die Kugeln umschütten muss und das Ergebnis dann möglichst schnell durchzuführen.

Anfangs kullerten bei mir und vielen Mitspielern die Kugeln überall hin, nur nicht dahin, wo sie hinsollten. Doch das übte sich schnell. Hat man die Röhren richtig gefüllt, muss man sie erst in der richtigen Reihenfolge haben, bevor man Anspruch auf die Karte erhebt. Oft genug ist man so begeistert, dass die Röhren richtig gefüllt sind, dass diese beim gerufenen"Eureka"(griechisch Heureka bedeutet: "ich hab's") noch falsch stehen.

Eine Regel des Spieles passt nicht zu den Hygienevorschriften. Man darf eine Röhre auch auf den Kopf stellen, wenn dann die Kugeln in ihr richtigliegen. Dass dann die unterste Kugel den Tisch berührt, gilt nicht als Hygienefehler. Nur heißt es aufpassen. Dreht man die Röhre sofort auf den Kopf, kann sie nicht mehr fürs Umschütten als Zwischenlager genutzt werden, und eine unfertige Aufgabe ist damit beendet. Rollt eine Kugel heraus…

Ich habe viel Spaß mit dem Spiel. Es kombiniert Geschicklichkeit mit Schnelligkeit und Logik. Dies ist eine selten geforderte Kombination in Spielen, die ich mag.

Die Altersangabe ist in meinen Augen etwas zu niedrig. Die Sechsjährigen mit denen ich spielte, hatten sowohl mit der Geschicklichkeit, als auch mit dem planerischen Ablauf große Probleme. Mit etwas älteren Teilnehmern hingegen liegt hier ein ansprechendes Familienspiel vor, dass auch in reinen Erwachsenenrunden, denen das Spiel nach der Erklärung nicht zu "banal" ist, zu punkten weiß. (bd)

Tipp:
In unseren Spielen war ein Spieler besonders geschickt. Mit dem Handicap, dass er nur eine Hand beziehungsweise sogar nur die falsche, benutzen darf, gab es dann wieder spannende Spiele, bei denen viel gelacht und auf dem Boden nach Kugeln gesucht wurde.
Steckbrief
Dr. Eureka
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Roberto Fraga Pegasus 2 - 4 Spieler ab 6 Jahre 10 - 20 Minuten Stéphane Escapa