Elefanten sind in Zoos oft Publikumsmagnete. Es ist faszinierend, diese Dickhäuter zu beobachten. Nun ist es an uns, einen prächtigen, farbenfrohen Festplatz für Elefanten zu bauen.
In einem Beutel befinden sich die Wegplättchen. Es gibt identische Sätze in den fünf Spielerfarben. Spielen weniger als fünf Spieler mit werden - je nach Spielerzahl - einige zufällige Plättchen der Nichtspielerfarben entfernt.
Es gibt es zwei Typen von Plättchen. Die einen bringen bei der Endwertung Punkte, die anderen erlauben, den Standort eines Elefanten oder den Platz eines Plättchens zu ändern.
Jeder Spieler startet mit zwei großen, farbigen Holzelefanten, die auf einem gleichfarbigen Plättchen stehen. Der Startspieler zieht für jeden Teilnehmer ein Plättchen aus dem Beutel.
Er wählt als erstes ein Plättchen, legt es neben einen Elefanten, und setzt diesen darauf. Dabei darf ein schon gelegtes Plättchen überbaut werden. Reihum suchen nun die anderen ein Plättchen aus und bauen es an ihrer Auslage an. Dann wechselt der Startspieler im Uhrzeigersinn.
Zweimal im Spiel darf man sich weigern, ein Plättchen zu nehmen. Als Zeichen legt man seinen Elefanten auf die Seite. Er wird weiterhin normal zum Bauen verwendet.
Sind alle Plättchen im Beutel verteilt, kommt es zur Auswertung. Jetzt wird das Einhalten der Gebietsvorschriften überpüft. Man darf von jeder der vier fremden Farben nur ein zusammenhängendes Gebiet besitzen. In der eigenen Farbe sind zwei erlaubt. Hat man zu viele Gebiete, müssen die Plättchen der überzähligen abgebaut werden, und geben pro Plättchen zwei Minuspunkte. Jede fehlende Farbe bringt fünf Minuspunkte. Jeder noch stehende Elefant bringt einen Plusppunkt. Liegt an einem Halbkreis die gleiche Farbe an, bringt dies fünf Punkte. Hierzu zählt man alle seine kleinen Elefanten auf den Plättchen, und der Sieger steht fest.
Karala wusste in allen Gruppen zu gefallen. Die leichten Regeln ermöglichen auch Spielneulingen einen einfachen Einstieg. Das Anlegen der Plättchen ist dabei auch für erfahrene Spieler reizvoll.
Auch wenn jeder für sich seinen Elefantenplatz baut, gibt es ausreichend Interaktion. Die Frage: "Kann ich einem Spieler ein ersehntes Plättchen wegschnappen oder den Nachfolgenden störende Plättchen liegenlassen?" führt zu einigen Emotionen. Wir erleben Hoffnung, dass das ersehnte Plättchen liegenbleibt, oder auch Schadenfreude, wenn man ein von anderen dringend benötigtes Plättchen wegschnappen konnte, ohne den eigenen Platz zu entwerten. Gern wird die Plättchen-Auswahl kommentiert, und man gibt den Mitspielern "gute" Tipps.
Die Regeln, dass man überbauen oder auch einmal auf ein Plättchen verzichten darf, werden von Neulingen häufig ignoriert. Das ändert sich schnell, denn diese beiden Aktionen bieten taktische Möglichkeiten, die man anfangs nicht erkennt. Oft sind sie spielentscheidend.
Auf die Frage, was ich an Kerala so mag, antwortete ich mit folgendem Vergleich: Kerala hat für mich in der Spielewelt die Bedeutung wie das "kleine Schwarze" in der Modewelt. Es hat eingängige Regeln, eine angenehme Optik sowie ein zeitloses Thema. Es ist und hat einfach Klasse.
Die klaren Farben und die wunderbar gestalteten Elefanten lassen das Spiel zu einem optischen und haptischen Genuss werden. Von den aktuellen einfachen Spielen ist es zurzeit mein absoluter Liebling. (bd)
Steckbrief Kerala |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Kirsten Hiese | Kosmos | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Antje Stephan, Claus Stephan |