LichterfestLichterfest

Das Cover zeigt Laternen, die auf einem See schwimmen. Die Art der Laternen und der Tempel im Hintergrund lassen meine Gedanken nach Fernost schweifen. Es ist für mich das schönste Cover des Jahres, stimmungsvoll und ästhetisch. Es weckt eine Erwartungshaltung in mir in Bezug auf das Spiel.

Auslage der LaternenHauptbestandteil des Spiels sind 36 Plättchen. Sie zeigen in jeder Himmelsrichtung Laternen in einer von sieben möglichen Farbe. Das Startplättchen wird ausgelegt. Jeder Spieler bekommt eine Karte in der Farbe der Laternen, die zu ihm zeigt.
An weitere Laternen komme ich durch das Legen von Plättchen in die Auslage. Lediglich eine Seite des neuen Plättchens muss an die Auslage angrenzen, ansonsten gibt es keine Vorschriften. Die Plättchen müssen nicht farblich passend angelegt werden. Es ist aber von Vorteil, denn es bringt dem auslegenden Spieler jeweils eine zusätzliche Karte. Anschließend bekommt jeder Spieler eine Laterne wie beim Startplättchen. Allerdings kann der Vorrat in einigen Farben gerade leer sein. Dann geht der Spieler leer aus. Einige Plättchen haben noch ein Symbol in der Mitte. Legt man mit oder zu einem solchen Plättchen passend an, gibt es noch ein Boot.

Siegpunkt- und LaternenkartenBoote benötigt man für den Laternentausch, der vor dem Anlegen möglich ist. Für zwei Boote und eine Laternenkarte bekomme ich eine Laterne in einer anderen Farbe. Anschließend darf ich Laternen in Siegpunkte tauschen, entweder vier gleiche, drei unterschiedliche Paare oder eine Laterne von jeder Farbe. Da die Siegpunkt mit zunehmender Spieldauer abnehmen, ist ein schneller Umtausch in Siegpunkte ratsam. Das Spiel endet, wenn je nach Spielerzahl acht bis elf Runden gespielt sind.

Nahaufnahme der AuslageIch hatte aufgrund des Covers und des Themas ein locker zu spielendes Spiel erwartet. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt. Bei jedem Plättchen ist nicht nur darauf achten, was ich bekomme, sondern auch, was meine Mitspieler erhalten. Vervollständige ich ihnen einen Satz von Laternen, so dass er in Siegpunkte umgewandelt werden kann, tauschen sie ihn vor mir ein, und ich verliere Siegpunkte. Dieser hohen Aufmerksamkeit steht das Glück gegenüber. Wer viele Farben auf seinen Plättchen hat und diese auch noch passend anlegen kann, wird mittelfristig über mehr Laternen und mehr Farben verfügen. Darüber hinaus ist die Effizienz beim Tausch wichtig. Nicht die Menge an Siegpunkten, die ich für einen Tausch erhalte ich wichtig, sondern das Preis-Leistung-Verhältnis, sprich: Wie viele Laternen muss ich für einen Siegpunkt abgeben.

Ich habe Lichterfest als ein anstrengendes Spiel empfunden. Zu zweit geht es flott, dafür ist es hier besonders wichtig, die Absichten des Mitspielers abzuschätzen und in seine Planung einzubeziehen. Zu dritt hatte ich die schönsten Spiele. Aufmerksamkeit und Einfluss standen hier in einem guten Verhältnis. Zu viert zog sich das Spiel und der Einfluss ließ spürbar nach.
Insgesamt hatte ich mir von dem Spiel mehr versprochen. Der schönen Aufmachung steht eine schwer lesbare Regel entgegen, wodurch die Freude an dem Spiel schon beim ersten Kontakt getrübt wird. Insgesamt betrachte ich Lichterfest als ein durchschnittliches Legespiel mit einem überragenden Coverbild. (wd)

Regelprobleme
Die Regel versucht durch präzise, pseudo-mathematische Sprache genau zu sein. Dadurch entstehen Wortfolgen, deren Sinn nur schwer erfassbar ist. Für mich am heftigsten ist die Folge "ab sofort vorübergehend nicht". Doch auch Sätze mit mehreren unterschiedlichen Mengenbegriffen bzw. mit mehreren Negierungen kommen vor. Hinzu kommt fehlendes Sprachgefühl, so gibt es zum Beispiel keine lilane Laterne, sondern eine lila oder lilafarbene.
Steckbrief
Lichterfest
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Christopher Chung Pegasus 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre 30 - 45 Minuten Beth Sobel