Luther - Das SpielLuther - Das Spiel

Gibt es in einem Jahr ein besonderes Ereignis, erscheint sicherlich auch ein Spiel zu dem Thema. 2017 ist das Lutherjahr, in dem 500 Jahre Reformation gefeiert werden. Kosmos bringt nun zu dem Thema ein Spiel heraus, dass den Spielern etwas aus dem Leben Luthers zeigen soll. In einem Beiheft werden alle Orte und Persönlichkeiten dieses Spieles mit ihrer Bedeutung für Luther erklärt.

EreignisDa Martin Luther viel herumgekommen ist, liegt es nahe, auf einer Landkarte zu spielen. Diese zeigt zwölf für die Reformation wichtige Orte. Sie sind in drei Regionen aufgeteilt, die nur spieltechnische Bedeutung besitzen. Zwischen den Orten sind Wege eingezeichnet, zu denen die Reisedauer angegeben ist.
Wir starten alle in Eisleben, Luthers Geburtsort, und reisen auf Luthers Wegen. Hierbei brauchen wir natürlich Proviant. In der damaligen Zeit waren Wurst, Käse und Dünnbier üblich.Zu Beginn einer Runde l iegen Paare zufälliger verdeckter Proviantkarten aus. Brot und Käse haben kleinere Durchschnittswerte, erlauben aber jeweils das Ziehen einer Sonderkarte vom Brot bzw. Käsestapel.

Diese Karten gehören drei verschiedenen Typen an:
Ereigniskarten bringen oft dem Ausspielenden Vorteile, die anderen Spieler sind meist auch betroffen.
Vorteilskarten bringen nur dem Ausspielenden, manchmal nur in bestimmten Orten Vorteile. Beide Kartentypen tragen immer Hinweise auf Luther oder die Reformation.
Lutherkarten bringen Punkte; wie erkläre ich später.

VorteiloskarteLuther begegnete auch vielen Persönlichkeiten. Diese und auch Luther findet man auf Plättchen. Luther ist zwölf Mal vorhanden, jede andere Person nur fünfmal. Diese Plättchen werden per Zufall auf die einzelnen Städte verteilt.
Nachdem Ereigniskarten abgehandelt sind, kann man in beliebiger Reihenfolge je einmal bis zu drei Orte weit reisen oder eine Vorteilskarte ausspielen oder eine Lutherkarte ausspielen. Endet die Reise an einem Ort, an dem noch ein Persönlichkeitsplättchen liegt, darf man dieses zu sich nehmen. Liegen in einer Region keine Plättchen mehr, werden alle Orte wieder aufgefüllt.
Die Hälfte des Proviants, den die Reise gekostet hat, wird dann als Erfahrungspunkte gutgeschrieben.

Cranach maltJetzt fehlt noch die Erklärung der Lutherkarten.
Außer der Landkarte befindet sich ein von Cranach gemaltes Lutherbild auf dem Spielplan, dass in 20 Felder unterteilt ist. Auf jedem Feld liegt ein Plättchen mit einem Wort, das durch Luther geprägt wurde. Die Lutherkarten tragen genau diese Worte. Das Bild dient zur Bestimmung des Spielendes. Zu Beginn werden zufällig fünf Plättchen entfernt. Besitzt man nun eine Lutherkarte, deren Begriff noch auf dem Bild liegt, spielt man diese aus, und erhält zwei Punkte und zusätzlich für jedes freie Feld in der zugehörigen Reihe und Spalte einen weiteren Punkt.

Einmalig pro Zug kann man beliebig viele Luther oder Ereigniskarten gegen die gleiche Anzahl Proviantkarten eintauschen. Am Ende einer jeden Runde wird ein weiteres Plättchen vom Lutherbild entfernt. Ist das Bild vollständig zu sehen, endet das Spiel mit der folgenden Runde.

In der Schlusswertung gibt es Punkte für verschiedenen gesammelte Persönlichkeiten, Mehrheit an Lutherportraits in den Plättchen, ungespielte Sonderkarten und restlicher Proviant.

los geht's

Das Spiel wendet sich an Gelegenheitsspieler.Die Regeln sind gut verständlich und lassen keine Fragen offen. Man kann aus dem Bauch herausspielen, doch taktisches Spiel bringt mehr Erfolg.

Dabei sind einige Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel zur Proviantwahl:
Nehme ich jetzt Dünnbier, und verzichte auf Sonderkarten, oder hoffe ich auf noch nicht gemaltes Bildteil und wähle Brot oder Käse. Doch oft genug greift der Zufall ein: Das Dünnbier ist eher dünn, oder der Käse eine doppelte Portion, das Bildteil ist schon gemalt, oder das Ereignis bringt keinen Vorteil. Auch die beste Route will geplant sein. Doch dann springt mit einem Mal ein Spieler (per Vorteilskarte) quer über den Plan und schnapp das begehrte Personenplättchen weg.

So spiele ich das Spiel mit, schlage es in der richtigen Gruppe, die nichts gegen höheren Glücksanteil und kirchliches Thema hat auch vor. Gelegenheitsspielern kann man hier, wenn ihnen das Thema liegt, eine Freude machen. Sie werden vom Mechanismus nicht überfordert, die Kartentexte und das Beiheft zum Thema machen das Spiel für diese Gruppe sogar reizvoll. (bd)

Steckbrief
Luther - Das Spiel
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Erika Schlegel, Martin Schlegel Kosmos 2 - 4 Spieler ab 10 Jahre ca. 45 Minuten Fiore GmbH