Die großen Bauten der Welt sind nicht nur Touristenziele, sondern inspirieren auch immer wieder Spieleautoren. In diesem Spiel sind es die beiden Kirchen Notre Dame und San Pietro sowie die das Taj Mahal und das Capitol.
Zu Beginn einer Partie wird eines dieser Monumente ausgewählt, das dann alle Spieler gemeinsam in drei Runden errichten. Jede Runde besteht dabei aus zwei Phasen: Zuerst werden Bausteine verteilt, dann werden diese verbaut.
Für jedes Monument gibt es einen Bauplan, der fest vorgibt, welche Baumaterialien pro Runde verteilt werden und wie die Steine später anzuordnen sind. Die Bausteine haben alle die gleiche Form, sind aber in sechs Farben verfügbar. Ein schwarzer Stein bestimmt, wer den ersten Stein in der Bauphase setzt. Blaue Steine, in der Regel als Edelsteine ausgewiesen, werden nie verbaut und bringen am Ende Siegpunkte. Violette, rote, weiße und goldene Bausteine geben Punkte je nach Etage, in der sie verbaut werden: Je höher, desto mehr.
Für die Verteilung werden die Bausteine auf dem Steinbruch platziert. Der erste Spieler stellt eine Figur auf ein Randfeld, später zieht diese Figur mehrere Felder weit. Der Spieler bekommt dabei von jedem Feld, das die Figur betritt, einen Stein. Sind alle Steine verteilt, beginnt die Bauphase.
In der Bauphase muss ein Spieler einen Stein gemäß dem Bauplan setzen. Er erhält dafür sofort die Siegpunkte. Kann er keinen Stein setzen, hebt er seinen Sichtschirm zur Kontrolle an und beendet damit für sich die Runde. In den ersten beiden Runde gibt es für nichtverbaute, nichtblaue Bausteine Minuspunkte. In der dritten Runde ist das nicht der Fall. Hier herrscht ohnehin große Konkurrenzdruck, weil es von jeder Farbe mehr Steine gibt, als verbaut werden können.
Der Bau der Monumente hat einen klaren Ablauf: Steine nehmen und anschließend verbauen. In den meisten Fällen erhalte ich dabei einen guten Mix an Bausteinen. Dieser macht mich in der Bauphase flexibel und verhindert so ein zu frühes Rundenende. Wer es schafft, zumindest bei den wertvollen Steinen zu verfolgen, wer sie genommen hat, erhält dadurch Spielvorteile. Mit diesem Wissen kann taktisch gebaut werden, anstelle nur immer den wertvollsten Stein zu setzen.
Dabei geht das Spiel gleichförmig voran. Die Runden unterscheiden sich nur wenig. Lediglich die Zahl der zu vergebenen Punkte steigt im Laufe des Spiels an, weil mehr in den oberen Etagen gebaut wird. Auch bringen drei der Monumente spielerisch kaum Abwechslung. Lediglich das Capitol bietet ein paar taktische Möglichkeiten mehr als der Rest.
Wie so oft bei Queen Games ist das Material hervorragend. So haben die Bausteine Nuten, die ein Verschieben der Steine verhindert. Das Spiel funktioniert tadellos, der Ablauf ist flüssig, die Spieldauer kurz, die Punktevergabe bringt eine Steigerung und die Optik ansprechend. Dennoch konnte das Spiel nicht überzeugen. Ihm fehlt das Herz: Emotionslos werden die Bausteine genommen und verbaut. Kein Jubel über einen wertvollen Stein, kein Ärger über Minuspunkte in den ersten Runden. Zu glatt und gleichförmig plätschern die Partien dahin. Für das Spielgefühl kommt mir das Wort "steril" in den Kopf. Passend für einen OP-Saal, nicht für den Spieltisch. (wd)
Steckbrief World Monuments |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Piero Cioni | Queen Games | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 45 Minuten | Patricia Limberger |