Die Thematik von Century - Die Gewürzstraße ist schnell beschrieben. Ich bekomme Gewürze, tausche diese nach Formeln in andere und kaufe, wenn ich eine vorgegebene Kombination erreicht habe, eine Siegpunktkarte.
Zu Beginn liegt eine Reihe von fünf Punktekarten aus; bei der Karte ganz links liegen einige Goldmünzen, bei der daneben Silbermünzen. In einer zweiten Reihe liegen Händlerkarten. Diese zeigen Formeln, mit denen Gewürze getauscht, aufgewertet oder genommen werden. Die Gewürzschalen mit Gewürzen stehen geordnet nach ihrer Wertigkeit neben den Kartenreihen.
Jeder Spieler besitzt zwei Handkarten. Eine erlaubt das Nehmen von zwei Curcuma,der einfaxhsten Gewürzsorte; die andere ermöglicht es, zweimal ein Gewürz eine Stufe aufzuwerten.
Wenn ich an der Reihe bin, kann ich eine von vier Aktionen durchführen:
Ich kann eine Karte spielen, und die dort angegebene Aktion durchführen. Tauschaktionen können, wenn ich die geforderten Gewürze habe, auch mehrfach ausgeführt werden.
Ich kann eine Händlerkarte nehmen. Die ganz links liegende Karte ist kostenlos. Will ich eine andere Karte haben, muss ich auf jede links von der gewünschten liegende ein Gewürz legen. Nehme ich eine Karte, behalte ich die auf ihr liegenden Gewürze.
Kaufe ich eine Siegpunktekarte, gebe ich die geforderten Gewürze ab, nehme die Karte und, falls vorhanden, eine dem Platz zugeordnete Münze. Habe ich eine Siegpunkt- oder Händlerkarte genommen, rücken alle anderen Karten nach links auf und eine neue Karte wird ans Ende der entsprechenden Reihe gelegt.
Die letzte Aktion ist das Aufnehmen aller gespielten Karten.
Am Ende meines Zuges muss ich ein Warenlimit von 10 Gewürzen beachten und überzählige abgeben.
Hat ein Spieler eine vorgegebene Anzahl von Siegpunktkarten gekauft, ist das Spiel nach der laufenden Runde beendet. Nun werden die Punkte von Punktekarten und Münzen zusammengezählt, jedes Gewürz außer Curcuma gibt einen weiteren Punkt. Damit steht der Sieger fest.
Hier liegt ein Deckbauspiel der anderen Art vor. Der Weg zum Sieg ist eine effektive Engine. Wichtig sind gut ineinandergreifende Karten, die Vorhandenes up- oder downgraden oder sogar eine Mischung von beidem leisten.
Anders als bei den "normalen" Deckbauspielen ist es hier nicht notwendig, Züge für das Entsorgen unnützer Karten zu verwenden. Ich kann aus allen noch nicht gespielten Karten auswählen, und kann jederzeit meine Karten wieder auf die Hand nehmen. Daher kann es sinnvoll sein, eine Karte zu nehmen, auch wenn sie nur im Augenblick sehr nützlich ist, oder auch nur, weil mehrere Gewürze auf ihr liegen.
Es gibt keine direkte Konfrontation mit den Mitspielern. Wenn man nur für sich spielt, und die Möglichkeiten der Mitspieler nicht beachtet, sind die Gewinnchancen geringer. Zu schnell wird von anderen die erstrebte Punktekarte weggeschnappt.
Von vielen wird das Spiel mit Splendor verglichen. Ich sehe eher eine Ähnlichkeit mit Bazaar, nur hat hier jeder Spieler seine eigenen Formeln. Beide genannten Spiel sind für mich, nicht nur wegen der Edelsteine, hochkarätig.
Die Gewürzstraße fordert mich im gleichen Maße wie diese beiden zum Spielen auf.
Mir gefällt es, dass man nach dem Kauf einer Punktekarte im Prinzip immer wieder neu aufsetzt, denn sie bringt ausschließlich Punkte. Ich habe als Zurückliegender nicht das Gefühl, einfach zermalmt zu werden, weil die ersten immer besser werden und kaum einzuholen sind.
Noch etwas hat Century - Die Gewürzstraße mit Splendor gemeinsam: Beide besitzen ein sehr gutes Tiefziehteil. Besonders gut gefällt mir, dass die Gewürzsteine in herausnehmbaren Schalen liegen, die selbst beim Transport der Schachtel durch den Deckel gut geschlossen sind.
Die Regeln des Spiels sind sehr eingängig. Keine Ausnahmen, keine Sonderfunktionen verkomplizieren das Spiel. So kann schon nach kurzer Erklärung gespielt werden. Mit jedem Spiel erkennt man weitere Möglichkeiten und kann mit dem Spiel wachsen.
Gern wurde es von Mitspielern wiederholt gespielt. So fand ich immer Mitspieler für mein momentanes Lieblingsspiele. (bd)
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Steckbrief Century - Die Gewürzstraße |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Emerson Matsuuchi | Plan B | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | 30 - 45 Minuten | Fernanda Suárez |