Sherlock Holmes: Bei diesem Thema erwartet ich Kriminalfälle, Deduktion und logische Schlüsse.
Hier jedoch spielen Holmes und Moriarty direkt gegeneinander.
Holmes versucht vollständige Hinweise zu einem Attentat zu sammeln, Moriarty, diese zu vernichten. Aus den Büchern bekannte Personen werden von beiden besucht.Sie geben im Gegenzug für Einfluss Hinweise (für Sherlock) oder erlauben, die Hinweise zu vernichten (für Moriarty). Spieltechnisch ist es identisch.
Die Hinweise befinden sich auf Karten. Jede Karte gibt an, wie oft sie im Spiel vorkommt, dabei ist jede Anzahl von drei bis neun einmal vertreten. Außerdem gibt es Joker und Geheimkarten-fragmente. Es liegen immer vier Karten offen aus.
Es wird eine Woche, also sieben Runden, gespielt.
Am ersten Tag können die Spieler fünf Personen besuchen. Drei sind auf dem Spielplan aufgedruckt, zwei werden mit Karten ausgelegt. An jedem weiteren Tag kommt eine neue Person hinzu.
Einige Personen geben uns Einfluss, der im Spiel die Währung darstellt. Andere tauschen nach verschiedenen Regeln Einfluss gegen Hinweise ein.
Die Personen, die Einfluss gegen Hinweise tauschen, erlauben meist das Nehmen einer oder mehrerer offener Karten aus der Mitte oder das Ziehen einer verdeckten Karte. Die Hinweise werden dann, nach Art sortiert, vor den Spielern ausgelegt.
Jeder Spieler hat pro Tag drei Aktionsmarker. In meinem Spielzug (ver)setze ich diese drei Marker auf Personen, auf denen noch kein eigener Marker steht und führe die Aktion der Person durch. Sind alle sechs Marker gespielt, ist der Tag beendet.
Personenkarten, auf denen Marker beider Spieler stehen, werden umgedreht. Sie stehen in der folgenden Runde nicht zur Verfügung und werden erst in der übernächsten Runde wieder aktiv.
Ist die Woche vorbei, gibt es eine Mehrheiten-Wertung. Für jede Hinweiskarte bekommt derjenige, der die Mehrheit besitzt, Ihre Gesamtzahl vermindert um die Kartenzahl des Gegners. Geheimkartenfragmente geben eine von der Anzahl der Fragmente abhängige feste Punktzahl.
Die Beschreibung zeigt, dass das Spiel nichts mit Deduktion und Detektivarbeit zu tun hat. Die Bezeichnungen des Spielmaterials brachte viele Mitspieler in Verwirrung. Die Spielfiguren werden als Aktionsmarker bezeichnet, Einfluss wird durch Lupenplättchen dargestellt. Das Thema finde ich im Spiel nicht wieder.
Holmes funktioniert gut, ist dabei sehr stark von der Auslage der Personen abhängig. Ich habe Spiele erlebt, in denen ich in Lupen ertrank, in anderen kam ich kaum an Hinweise heran.
Wichtig ist es immer, auch an die nächste Runde zu denken. Oft möchte man zu Beginn eine bestimmte Person anlaufen, hat dort aber noch einen Aktionsmarker von der letzten Runde stehen. Dann ist guter Rat teuer. Ein Blockieren des Gegners ist hier nicht möglich, es gilt, nur die bessere Zusammenstellung der Hinweise zu erreichen.
Wer ein Mehrheitenspiel sucht, wird hier gut bedient. Wer das Spiel wegen des Themas spielen will, wird enttäuscht sein. Leider gehörte ich zu der zweiten Gruppe. (bd)
Steckbrief Holmes |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Diego Ibáñez | Kosmos | 2 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 30 Minuten | Pedro Soto |