Memoarrr!Memoarrr!

Irgendwo im Meer. Eine kleine Vulkaninsel. Auf ihr suchen wir nach Schätzen. Doch kennen wir die Gebiete und Tiere der Insel so gut, dass wir nicht die Orientierung verlieren?
Es gibt fünf Landschaften (Wasser, Wald, Lava, Blumen und Strand) mit fünf Tieren (Walross, Schildkröte, Pinguin, Krebs und Octopus). Jeder der 25 Karten zeigt eine der möglichen Kombination. Wir legen 24 davon zu einem 5*5-Quadrat aus. In die Mitte kommen die sieben Schatzkisten, die einen bis vier Rubinen enthalten. Sie werden von Vulkanen zugedeckt und zwar einem weniger als Spieler mitspielen.

Zunächst schaut sich jeder Spieler die drei Karten an, die direkt vor ihm liegen. Danach werden sieben Runden gespielt. Ein Spieler deckt eine beliebige Karte auf. Diese zeigt zum Beispiel das Walross am Strand. Der nachfolgende Spieler deckt nun auch eine Karte auf. Zeigt sie die Landschaft oder das Tier, in unserem Beispiel Strand oder Walross, ist der nächste Spieler an der Reihe. Zeigt sie keines der beiden Motive, scheidet der Spieler aus der laufenden Runde aus und nimmt sich den obersten Vulkan aus der Mitte der Insel. Sind alle Spieler bis auf einen ausgeschieden, endet die Runde. Der übrig gebliebene Spieler nimmt sich die nun freigelegte Schatzkiste.
Für die nächste Runde werden alle aufgedeckten Karten wieder verdeckt und die Vulkane zurückgelegt. Einer der Spieler, die ausgeschieden waren, eröffnet die Runde mit dem Aufdecken einer Karte. Sind die sieben Schatzkisten verteilt, endet das Spiel. Jeder Spieler öffnet seine Schatzkisten und zählt die Rubine. Wer davon am meisten besitzt, ist Sieger.

Ein Spiel, bei dem man sich etwas merken muss? Viele Spieler lehnen solche Spiele ab, vor allem Erwachsene und Strategiespieler. Nun, diese Zeiten sind vorbei, denn dieses Spiel mit Memory-Effekt vermittelt ein anderes Spielgefühl.
Hier wird nichts abgeräumt. Das erworbene Wissen kann somit jede Runde wieder genutzt werden. Das ist auch das einzige, was mitgenommen wird, denn es geht jedes Mal von Neuem darum, keinen Fehler zu machen und so als einziger im Spiel zu bleiben. Angenehm ist auch die Geschwindigkeit: Es wird pro Spielzug genau eine Karte aufgedeckt, nicht mehr, nicht weniger. Bei den anderen hofft man, meist vergebens, sie möge nicht passen. Beim eigenen Spielzug zählt nur das Überleben. Das ist am Anfang jeder Runde leicht. Wenn jedoch viele Karten aufgedeckt sind und die Auswahl geringer geworden ist, fällt das zunehmend schwerer. So bietet jede Runde ihren eigenen, kleinen Höhepunkt.

Wer möchte, kann als Zusatz mit den Eigenschaften der Tiere spielen. Wer dann zum Beispiel einen Pinguin aufdeckt, darf sich sofort eine Karte anschauen. Das Walross hingegen ermöglicht es, dem Nachfolger eine Karte zu verbietet. Damit sind dann kleine taktische Spielereien möglich. Memoarrr! ist ein gutes Spiel, nicht trotz des Memory-Effekt, sondern wegen ihm. (wd)

Steckbrief
Memoarrr!
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Carlo Bortolini Edition Spielwiese 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre 10 - 20 Minuten Pablo Fontagnier