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NMBR 9NMBR 9

Nmbr9 – der Titel ist unaussprechlich. Der Verlag hat die Vokale für sich behalten. Hätte er die englische Schreibweise gewählt, sie wäre #9 gewesen, fiele das nicht weiter auf. Aber so? Wir kennen #1, aus Charts, aus Tabellen im Sport, aber #9? Das kenne ich nur als Traum von John Lennon.

Um den Titel zu verstehen, werfen wir einen Blick in die Schachtel. Dort befindet sich die Nummern, vielleicht sind es auch Ziffern oder Zahlen, von 0 bis 9. Sie sind auf unförmigen, farbenfrohen Stanzteilen, die aus 5 bis 10 Quadraten bestehen, abgebildet. Die Zahl selbst besteht dabei als einer Linie, die sich über die Form schlängelt und uns erst wieder in der Endabrechnung begegnet.

Die Stanzteile sind wiederum auf Karten abgebildet, jedes zwei Mal. Wir spielen 20 Runden, in denen wir immer zu Beginn eine der Karten aufdecken. Jeder Spieler nimmt sich dann das Stanzteil, das die Karte zeigt, und legt es an. Die Regeln für das Anlegen sind denkbar einfach. Auf der untersten Ebene, der Ebene 0, kann jedes Plättchen gelegt werden. Das erste Plättchen wird einfach hingelegt. Weitere Plättchen müssen die Auslage berühren, in dem mindestens ein Quadrat des neuen Plättchens an ein Quadrat eines schon liegenden Plättchens stößt.

Wir wollen gern in höhere Ebenen bauen. Ein Plättchen dort muss auf mindestens zwei Teilen liegen und komplett unterbaut sein. Auch für höherer Ebenen gilt, dass sich alle Teile einer Ebene berühren müssen. Sind die 20 Teile verbaut, kommt es zur Endwertung. Für jedes Plättchen wird seine Zahl mit der Ebene multipliziert. Wer dann in Summe den höchsten Wert erzielt, ist Sieger.

Na, logo, die 9 soll möglichst hoch liegen und die kleineren Zahlen das Fundament bilden. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Die 9 taucht früh auf, und wenn man diese noch so eben auf Ebene 1 packen konnte, folgt die zweite 9 samt einer 8. Das macht aber nichts, denn die Reihenfolge ist für alle Spieler gleich. Nmbr9 ist eines jener Spiele, bei denen jeder für sich spielt und am Ende die Ergebnisse verglichen werden.

Nicht solitär hingegen sind die Emotionen. In das eigene Hoffen auf die richtige Zahl „Jetzt könnt aber mal die 9 kommen“ hört man die Worte der Mitspieler: „Ich bräuchte jetzt mal eine 5, dann hab‘ ich Platz für die beiden 8en.“ „Des einen Freud ist des anderen Leid“, selten trifft dieser Satz in einem konfliktfreien Spiel so gut zu wie hier.

Das Spiel selbst bietet wegen der unförmigen Teile eine Herausforderung. Dabei verläuft jedes Spiel aufgrund der zufälligen Reihenfolge, in der die Teile verbaut werden müssen, unterschiedlich. Selbst innerhalb eines Spiels gleichen sich die Auslage der Spieler spätestens ab dem dritten Zug nicht mehr. Die kurzen Regeln, der schnelle Aufbau und die geringe Spieldauer lassen Nmbr9 immer wieder für ein Spielchen zwischendurch auf den Tisch kommen. Dies sagt genug über die Qualitäten aus. Und wenn dann noch die 9 in Ebene 4 liegt, erfüllt sich sogar John Lennons Traum: #9 Dream. (wd)