OkiyaOkiya

Spiele aus Japan sind gefragt. Hier ist die Aufmachung japanisch, der Autor Franzose und das Spiel abstrakt. Jede der 16 Karten zeigt eine Kombination aus einem Luft- und einem Erdsymbol. In der Luft befinden sich Sonne, Wolke, Vogel und Fahne, auf der Erde Blätter, Ast, Kaktus und Blume. Die 16 Karten werden als 4*4-Quadrat ausgelegt.

Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer Geisha. Der Startspieler tauscht eine beliebige Karte gegen ein Konterfei seiner Geisha aus. Der nächste Spieler tauscht auch eine Karte, doch hat er eine Einschränkung: Die Karte muss entweder das Luft- oder das Erdsymbol der ausgetauschten Karte seines Mitspielers zeigen. Von nun an gilt die Einschränkung für beide Spieler.
Ein Spieler gewinnt, wenn er vier seiner Geisha-Konterfeis in einer Reihe platzieren konnte oder wenn sie ein Quadrat bilden. Ebenso gewinnt er, wenn er eine Karte nimmt, sodass sein Mitspieler keine weitere Karte nehmen kann. Aus dieser Regel folgt, dass es immer einen Gewinner gibt, denn spätestens nach 16 Spielzügen gibt es keine Karte mehr zum Austauschen, und der Startspieler hat verloren.

Okiya ist ein Spiel mit geringer Spieldauer und, außer der initialen Auslage, ohne Zufallsfaktor. Bis auf den ersten Zug gibt es maximal sieben Möglichkeiten, den eigenen Zug auszuführen. Das Spiel besitzt somit eine überschaubare Tiefe.

Wenn Okiya aus dem Bauch herausgespielt wird, werden Fehler gemacht. Oft genug wird das Spiel dann entschieden, weil ein Sieg im nächsten Zug nicht gesehen wird. So kann gespielt werden, doch es ist nicht meine Art. Solch plumpe Siege erfreuen mich nicht, wohl aber ärgert mich diese Art der Niederlagen.
Natürlich kann man versuchen, das Spiel weit durchzurechnen. Auch das liegt mir nicht. Ich vermute, es gleicht dann einer Schachpartie, bei der jeder lange nachdenkt, um dann in wenigen Sekunden eine Karte auszutauschen. Bleibt der Mittelweg für mich: Aus dem Bauch heraus spielen und dabei so weit nach vorne schauen, dass keine offensichtlichen Fehler passieren.

Was bleibt, ist ein einwandfrei funktionierendes Spiel, das mir einige Mal Spaß bereiten hat. Es bietet aber nicht genügend Herausforderungen, um mir einen langfristigen Wiederspielreiz zu bieten.
Das mag für Spieler anders sein, die eine der beiden anderen Arten, wie es zu spielen geht, bevorzugen. Ich glaube, egal wie man es gern spielt, man braucht einen Mitspieler, der es auf die gleiche Art spielen möchte. (wd)

Steckbrief
Okiya
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Bruno Cathala Pegasus 2 Spieler ab 8 Jahre 10 - 20 Minuten Cyril Bouquet