1979 fand das große Rennen zwischen dem Hasen und dem Igel statt. Im Märchen gewann der Igel durch seine Schläue, das gleichnamige Spiel überzeugte mit seinem Konzept und wurde das erste Spiel des Jahres. 38 Jahre später findet wieder ein Wettrennen zwischen Tieren statt. Der Igel ist der Globalisierung anheimgefallen und wurde durch die international bekanntere Schildkröte ersetzt.
Wie bei der Fußball-WM wird auch hier durch ein größeres Teilnehmerfeld die Vielfalt der Starter erhöht. Sie gesellen sich der Fuchs, das Schaf und der Wolf hinzu. Die Wegstrecke ist elf Felder lang; das zwölfte Feld liegt hinter dem Zieleinlauf.
Die Besonderheit bei diesem Wettrennen liegt in den Teilnehmern, denn jeder läuft auf seine Art und Weise. Damit das Tier auch läuft, legen die Spieler Karten ab. Wer an der Reihe ist, darf beliebig viele Karten eines Tieres ausspielen. Sind danach vier Karten eines Tieres oder acht Karten insgesamt in der Auslage, rennen die Tiere los.
Der Hase läuft immer zwei Felder, macht aber Pause, wenn er in Führung liegt. Die Schildkröte läuft auch dann weiter, wenn keiner eine Karte für sie gespielt hat. Dafür rennt sie aber weniger, sondern geht gemütlich voran. Der Fuchs läuft ein Feld pro Karte, das Schaf sogar noch ein Feld mehr. Dafür hält es an den beiden Flüssen an. Der Wolf läuft recht langsam. Dafür heult er bis zu drei Mal. Das erschreckt die anderen Tiere so sehr, dass sie stehenbleiben und sich nur der Wolf bewegt.
Sobald die ersten drei Tiere die Ziellinie überquert haben, endet das Rennen. Zu Beginn wurde jedem Spieler ein anderes Tier zugelost. Aus seiner Starthand wählte der Spieler dann ein zweites Tier für das Rennen. Nun erhält er für jedes der beiden Tiere Punkte in Abhängigkeit von der Platzierung. Wer in Summe die meisten Punkte aufweist, ist Sieger.
"Ach, wo laufen sie denn?", meint man in Anlehnung eines Sketches von Loriot zu fragen, und sie laufen. Es ist ein Fun-Spiel, denn zunächst benötige ich Karten "meiner" Tiere. Außerdem sind sie gemeinhin schneller, wenn auch andere Spieler diese Tiere in Richtung Ziel befördern müssen. Wenn es dann einmal nicht läuft, so ist das auch zu ertragen, weil das Rennen nur knappe 20 Minuten dauert.
Wer es wenigstens ein bisschen taktisch spielen möchte, sollte es maximal zu dritt spielen. Da es aber überwiegend ein Fun-Spiel ist, lohnt sich das Spiel zu viert oder fünft. Insbesondere der heulende Wolf sorgt in großer Runde für manche Überraschung, häufiger für Spaß und vereinzelt auch für Ärger.
Bewundernswert ist an dem Spiel die Ausgewogenheit der Tiere: Jedes zieht anders, und jedes hatte bei uns regelmäßig die Chance auf den Sieg. Insgesamt liegt ein Spiel vor, dass kein Highlight ist, aber immer wieder gut für ein Spielchen zwischendurch. (wd)
Steckbrief Schildkröte & Hase |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Gary Kim | Purple Brain | 2 - 5 Spieler | ab 7 Jahre | ca. 20 Minuten | Mathieu Leyssenne |