Mein Haus, mein Schiff...
... falsch. Mein TRAUMhaus!
Eine Blaupause gibt es schon. Das Traumhaus hat zwei Etagen, jede bietet Platz für bis zu fünf kleine Räume. Stattdessen können aber auch mittelgroße Räume und sogar ein großes Wohnzimmer einge-richtet werden. Das Haus ist teilunterkellert. Der zukünftige Keller bietet zwei Räumen oder einer gro-ßen Garage Platz.
In zwölf Runden bauen wir unser Haus aus. Dafür liegen Kartenpaare aus, bei denen eine Karte einen Raum, die andere Karte eine Hilfe beim Hausbau zeigen. Der erste Spieler wählt sein Pärchen aus. Wird zu zweit oder dritt gespielt, entfernt er ein weiteres Pärchen und vermindert so die Auswahl der Mitspieler.
Der Raum wird dann in das Haus eingebaut. Natürlich muss er untermauert sein, das heißt, dass unter ihm entweder Erdboden sein muss oder aber ein bereits errichteter Raum. Außerdem hat jeder Raum eine Maximalgröße. So darf ein Bad nur klein sein, eine Küche mittelgroß und ein Wohnzimmer ganz groß. Damit verbunden ist die spätere Wertung. Je größer ein Raum ist, desto mehr Punkte bringt er.
Als Hilfe gibt es Werkzeuge, Personen, Dekorationen und Dächer. Werkzeuge und Personen geben Möglichkeiten, die den Grundregeln widersprechen. Manche Helfer erhöhen außerdem die Siegpunkte für bestimmte Räume oder besondere Konstellationen. Dekorationen bringen Siegpunkte, verhindern aber den weiteren Ausbau eines Raumes. Die Dächer sind thematisch eher unpassend bei den Hilfen, gehört doch ein Dach zu jedem Haus. Hier nun sammelt man Dachteile, die es in vier Farben gibt. Um ein punktebringendes Dach zu errichten, werden vier Teile benötigt. Dabei werden die Punkte mehr als verdoppelt, wenn das Haus einfarbig eingedeckt wird.
Wenn alle Räume verteilt und die Häuser dekoriert sind, endet das Spiel. Neben den Punkten aus Räumen und Dekorationen sowie den Personen gibt es Bonuspunkte für zweckmäßiges Bauen. Es ist einerseits durch ein Bad in beiden Wohnetagen und anderseits durch das Vorhandensein von Schlaf-zimmer, Küche und Bad definiert. Wer die meisten Punkte hat, ist Sieger. Bei Gleichstand gibt es ei-nen ungewöhnlichen Tie-Breaker: Die Spieler suchen Kinder auf den Bildern der von ihnen errichteten Räume.
Traumhaus? Es entsteht immer irgendwie eines, manchmal ohne Wohnzimmer oder ohne Küche. Das macht nichts, denn die Bilder sind schön anzusehen, das Erschaffene ist in irgendeiner Weise ein tolles Haus, und es lässt sich leicht vorstellen, wie es sich darin lebt. Nicht ohne Grund steht in der Regel, dass die Spieler nach Ende gegenseitig ihre Traumhäuser bewundern sollen.
Ob Kindersuche oder Haus bestaunen, es passt zum Spiel. Es kommt locker daher, bunt, familiär, spielerisch, verträumt. Da macht es nichts, wenn es einmal nicht läuft, weil kein Bad bei mir ankommt und die halbe Garage keine Punkte bringt und somit fürs Fahrrad ist.
Bei aller Leichtigkeit hat das Spiel einen guten Schuss Taktik und fordert über die Dächer auch ein wenig die Merkfähigkeit. Das Spiel ist rund, in sich stimmig und vor allem sehr thematisch. Es spricht nicht nur Mädchen an, auch wenn die kulleräugige Kleine auf dem Cover das vielleicht intendiert. Das Spiel kam in Familien gut an, und selbst Spieler, die strategische Spiele bevorzugen, waren leicht zu einem Spielchen zu bewegen. Dabei ist das Spiel meiner Ansicht am besten in voller Besetzung. Die Wartezeiten erhöht sich kaum, aber das Entfernen eines Pärchens entfällt und damit das einzige de-struktive Element.
Leider ist die Regel nur unübersichtlich, und Innovationen sucht man vergebens. Das Spiel richtet sich daher an solche Spieler, die den Zugang zu einem Spiel über das Thema suchen. In Bezug auf die thematische Umsetzung gehört das Spiel in die Spitzengruppe. (wd)
Steckbrief Mein Traumhaus |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Klemens Kalicki | Pegasus | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 30 - 45 Minuten | Bartłomiej Kordowski |