BastilleBastille

Der Sturm auf die Bastille gilt als der Beginn der französischen Revolution. Wir begeben uns in diese Zeit zurück und verkörpern eine der Fraktionen, die ihren Einfluss auf die bevorstehende Revolution geltend macht. Repräsentiert werden wir durch drei bzw. vier Wappen, die bis auf eines nur geringen Einfluss aufweisen.
In acht Runden legen wir die Wappen auf Felder, die nach Orten in Paris und Versailles benannt sind. Es gibt achte Orte, die insgesamt Platz für 18 Wappen bieten. An den Orten erhalten die Spieler Geld, Siegpunkte, Waffen, Personen und Aufträge.

Mönch Bauer Soldat Adliger

Kern des Spiels sind die Personen, die mit Geld angeworben werden. Sie bringen neben Siegpunkten noch diverse Gegenstände wie Edelsteine oder Kronen mit. Wer sich zur Tricolore bekennt, hilft seiner Fraktion an Ende jeder Runde, einen kleinen Bonus zu bekommen. Die Aufträge, die sich die Spieler frei aussuchen können, belohnen Fraktionen mit Mehrheiten in bestimmten Bereichen wie Waffen oder Edelsteine oder fordern drei Personen einer Gruppe (Bauern, Soldaten, Adlige) mit aufeinanderfolgenden Geldwerten.
Bemerkenswert ist ein Feld, auf dem Gefolgsleute in die Katakomben geschickt werden. Sie werden durch einen Beutel dargestellt. Bei der Zwischenwertung und am Ende des Spiels werden fünf Gefolgsleute aus dem Beutel gezogen, die sich spezielle Belohnungen nehmen dürfen. Alle im Beutel verbliebenen Gefolgsleute bringen zum Trost einen Siegpunkt.

Notre DameKurz zur Auswertung, die sehr einfach ist: Jedes Wappen wird einzeln gewertet. Zuerst kommen die Wappen mit dem höchsten Einfluss - der Einfluss, die Wertigkeit der Wappen, kann Notre Dame erhöht werden - an die Reihe. Bei Gleichstand gewinnt das Wappen, das zuerst gelegt wurde. Das erste Wappen an jedem Ort erhält eine Kleinigkeit zusätzlich, zum Beispiel das Startspielerrecht oder zwei Münzen. Nach acht Runden endet das Spiel. Zum Abschluss sind alle Personen noch mit Waffen auszustatten, die es in der Bastille gab. Personen, die ohne Waffen in die Revolution geschickt werden, bringen Minuspunkte. Nun müssen sich auch die Mönche, eine vierte Gruppe, zu einer der anderen Gruppen bekennen, um hier an der Erfüllung der Aufträge mitzuhelfen. Dazu müssen sie entweder unbewaffnet bleiben oder die Waffe ihrer Gruppe zugeteilt bekommen.

AufträgeBastille ist ein schnell gespieltes Worker-Placement-Spiel. Die Vorteile an den einzelnen Orten sind offensichtlich, die Möglichkeiten der Mitspieler ebenso. Obwohl die Informationen offen sind, kommt es zu keinen langen Denkpausen, was für ein zügiges Spiel und angenehmes Spielgefühl sorgt.
Dies wird an zwei Stellen getrübt. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler einen zufälligen Auftrag. Während die Mehrheitenaufträge eine klare Richtung vorgeben und als hilfreich empfunden werden, erzeugen die Aufträge, bei denen Personen mit bestimmten Geldwerten gefordert sind, Druck. Daher sind sie als Startauftrag unbeliebt.
Eine ganz spezielle Angelegenheit ist der Beutel und die mit ihm verbundene Lotterie. Weil die Punktabstände am Ende oft nur gering sind, spielt die Lotterie durchaus eine entscheidende Rolle. Bei uns wurde in rund 50% der Spieler ein Spieler deutlich häufiger in der Lotterie gezogen, ohne dass er eine größere Menge an Gefolgsleuten im Beutel hatte. Aus meiner Sicht hat die Lotterie hat die Lotterie einen zu großen Einfluss für ein Spiel, in dem es sonst kaum Zufallsfaktoren gibt.

katakomben

Insgesamt ergibt sich so ein Spiel, das weder nach oben herausragt noch nach unten abfällt. Der flotte Spielablauf und die kurze Spieldauer für ein Worker-Placement-Spiel geben ihm dennoch seine Daseinsberechtigung. Das schlägt sich auch bei mir nieder: Ich spiele es mit, werde es selbst aber kaum vorschlagen. (wd)

Steckbrief
Bastille
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Christoph Behre Queen Games 3 - 4 Spieler ab 10 Jahre ca. 60 Minuten David Cochard, Markus Erdt