Besitzt eine große Baustelle keinen Bauzaun, bleiben oft Passanten stehen, um bei der Arbeit zuzuschauen. Oft ist dann nur ein Arbeiter fleißig, die anderen schauen zu.
Genauso läuft es jetzt auch bei uns am Spieltisch: Einer baut, die anderen schauen zu.
Wir starten jetzt einen Arbeitstag an der Baustelle. Drei Stützen, ein Stahlträger in jeder der vier Farben und ein Bauarbeiter sind schon vor Ort.
Reihum bekommen wir die Aufgabe, einen Eisenträger oder einen Bauarbeiter auf die Baustelle zu bringen. Mir werden zwei Farben vorgegeben.
Muss ich einen Arbeiter einsetzen, muss er auf einen Eisenträger der angegebenen Farbe gestellt werden. Ein Träger muss eine der angegebenen Farben haben. Zusätzlich gibt es bei beiden Aufgabentypen immer noch eine weitere Anweisung.
Als erste Aufgabe muss ein Stahlträger zwei andersfarbige Träger berühren.
Auf den nächsten Träger muss zusätzlich ein Bauarbeiter gestellt werden.
Jetzt muss ein Bauarbeiter mit zwei Backsteinen eingesetzt werden. Leider ist der Spieler ungeschickt, der einzusetzende Arbeiter stürzt ab und stößt den Kollegen beiseite. Dieser Unfall kostet den Spieler eines seiner drei Sicherheitszertifikate. Nach dem dritten Unfall ist man ausgeschieden.
Der Nachfolgende muss aufräumen, das heißt alles, was auf dem Tisch gelandet ist, von der Baustelle entfernen.
Dann setzt er einen Arbeiter ein, dessen Fuß an dem Ende eines Stahlträgers stehen muss.
Die nächste Aufgabe wird etwas Kniffliger. Ein Träger, der nur auf einem anderen Träger aufliegt, wird eingebaut. Dann wird wieder ein Arbeiter an eine Kante gesetzt.
Als nächstes muss ein Träger den höchsten Träger berühren. Danach wird ein Arbeiter, der zwei Balken trägt, auf den schwarzen Stahlträger gestellt.
Jetzt kommt Rita, die Cheffin, ins Spiel. Ab sofort gibt es eine Urunde "Bauarbeiter des Monats", wenn das, was man eingebaut hat, höher als alles bisherige ist.
Ein vorhandener Arbeiter muss seine Kraft zeigen, denn der nächste Träger wird auf seinen Arm gelegt. Dies bringt eine Urkunde ein.
Die Aufgabe, mit einem Träger zwei andersfarbige Träger zu berühren und der Versuch, damit eine Urkunde zu erlangen, führen zu einem weiteren Unfall, der ein Zertifikat kostet.
Nach dem Aufräumen wird an der geschrumpften Baustelle weitergebaut...
Gewonnen hat, wer als letzter noch ein Zertifikat besitzt oder als erster eine vorgegebene Anzahl von Urkunden erlangt.
Als ich das Spiel zum ersten Mal sah, hielt ich es für ein Kinderspiel: Die liebevolle Aufmachung, vor allem die niedlichen Bauarbeiter mit Helmen unterstützten diese Vermutung. Dies war weit gefehlt. Schon das erste Spiel zeigte, dass gutes Bauen kein Kinderspiel ist. Ich freute mich, wenn die Aufgabe leicht zu erfüllen war, zitterte (manchmal zu viel), wenn ich zwei Balken auf einen Bauarbeiter platzieren musste, oder freute mich diebisch, wenn mein Nachfolger einen - von meiner Vorlage provozierten - Unfall verursachte.
In meinen Runden wurde viel miteinander geredet. Wir gaben den Mitspielern Tipps, wie die Aufgabe erledigt werden kann, mal ernsthaft, häufiger Unsinn. Selbst nach dem Ausscheiden fieberte ich bei den Aktionen an der Baustelle mit. Während anfangs das Spiel oft mit einer Ruine bendet wurde, entscheidet jetzt bei uns oft die Anzahl der Urkunden über den Sieg.
Das Spielgefühl, der Anspruch sowie Optik und Haptik machen Men at Work zu einem Highlight sowohl für Familien als auch für Strategen.
Hier findet ihr weitere Bilder, die zeigen, was alles (auch mit Spielvarianten) möglich ist. |
Steckbrief Men at Work |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Rita Modl | Pretzel Games | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | 30 - 45 Minuten | Chris Quilliams |