Wir Spieler sind wohlhabende Bürger, denen Reichtum nicht genügt. Wir wollen Ruhm. Diesen erhalten wir durch den Kauf wertvoller Güter auf dem Markt, spanisch El Mercado.
Jeder von uns besitzt einen gut gefüllten Beutel, der wertvolle Münzen in vier Währungen und Falschgeld enthält. Alles ist fünfmal vertreten.
Auf dem Markt gibt es wertvolle Gegenstände und betörende Düfte zu kaufen. Während der Ruhm, den ein Gegenstand einbringt, feststeht, bringen betörende Düfte Spielvorteile und nur selten Ruhm.
Der Preis ist zu jedem Gut angegeben. Einige haben einen festen Preis, der sich aus Kombinationen verschiedener Münzen ergibt. Andere verlangen mehrere Münzen einer beliebigen Farbe. Auch Kombinationen aus beidem kommen vor.
In meinem Spielzug habe ich zwei Möglichkeiten. Ich ziehe drei Münzen aus meinem Beutel. Gezogenes Falschgeld wird direkt auf die Personentafel gelegt. Den Rest lege ich an die mir zugeordnete Seite der Warenkarten, die ich kaufen möchte. Als zweite Möglichkeit kann ich alle Münzen, die auf meiner Personentafel liegen, zurück in den Beutel legen.
Liegt am Ende eines Spielzuges der Kaufpreis einer Ware aus, bekomme ich die zugehörigen Punkte auf einer Laufstrecke gutgeschrieben. Viele der Felder geben dort auch Vor- oder Nachteile. Derjenige, der die zweitmeisten Münzen an der Ware liegen hatte, bekommt ein Siegel. Ein solches erlaubt, in einem Spielzug zwei weitere, also insgesamt fünf Münzen aus dem Beutel zu ziehen. Ich muss meine benutzten Münzen auf meine Personentafel legen, die anderen geben die Münzen zurück in den Beutel.
Oben sprach ich von Vor- und Nachteilen. So kann ich Falschgeld entfernen oder weiteres bekommen, eine einmalig wirkende Jokermünze oder ein Siegel erhalten, allen anderen müssen Falschgeld nehmen…
Zusätzlich zu den Waren gibt es noch den Marktaufseher und den Münzwechsler. Auch bei diesen beiden kann man Waren ansparen. Hier erhält man dann ein Privileg oder eine Jokermünze.
Die Privilegien geben Punkte und auch zusätzliche Vorteile.
Wenn ein Spieler als erstes die Punktleiste umrundet hat, das heißt den Startpunkt erreicht oder überschritten hat, ist das Spiel mit dem Ende der laufenden Runde vorbei. Punkte für nicht eingesetzten Siegel und von Privilegien werden aufaddiert, und der Sieger steht fest.
Als ich die Regeln hörte, war ich sehr neugierig, das klang nach einem leichten, interessanten Spiel. Der erste Anlauf zu zweit ernüchterte. Zu zweit kam man sich kaum in die Quere. Wichtig war, immer eine Münze an der gewerteten Ware zu haben, um ein Siegel zu bekommen. Zu dritt konnte man es dann spielen, das Spiel wusste aber nicht zu überzeugen. Zu viert kam es dann endlich zum erwarteten Spiel, wenn die Spieler sich fix entschieden, wohin die Münzen sollen.
Die Regel des Spieles ist sehr gut ausgearbeitet, die Symbole auf den Karten sind so klar, dass ein Nachschauen so gut wie nie nötig war. Einen Punkt möchte ich kritisieren: Die Abbildung in der Regel zeigt, wo welche Farbe am Tisch sitzen sollte. Leider wird hierauf im Text nicht eingegangen, und so legt man dann die Steine an die Seite seiner Farbe. Da passieren leicht Fehler.
Der Glücksanteil, welche Münzen ich aus dem Beutel ziehe, ist nicht zu vernachlässigen. Ich kann aus den ausliegenden Münzen bei mir und bei den anderen schließen, welche Möglichkeiten jeder Spieler hat.
Mercado ist ein Spiel, das mir vom Ansatz her gut gefällt, mich dann beim Spielen zu zweit oder dritt stark enttäuschte. Zu viert mit entschlussfreudigen Spielern spiele ich es noch mit, vorschlagen werde ich andere Spiele, die mir deutlich mehr Spaß machen. (bd)
Steckbrief Mercado |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Rüdiger Dorn | Kosmos | 2 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 30 Minuten | Fiore GmbH |