Farbenfroh und fruchtbar, das ist die Insel Moorea im Südpazifik. In dieses Setting entführt uns das gleichnamige Kartenspiel.
Im Spiel gibt es fünf verschiedene Rohstoffe auf Karten, jeder bekommt sechs auf die Hand. Weitere drei werden offen neben dem Nachziehstapel ausgelegt. Mit diesen Rohstoffen kann man Werkzeuge oder Produkte erwerben.
Werkzeuge werden mit gleichen Karten erworben und geben Spielvorteile.
Produkte bringen direkt Punkte, oder sind Zwischenprodukte, die die Produktion wertvollerer Produkte ermöglichen.
Einige Produkte haben zusätzlich eine Funktion, so liefern Produktionsstätten einen bestimmten Rohstoff, der aber nur zum Kauf genutzt werden kann. In Lagern können Rohstoffe oder Zwischenprodukte abgelegt werden. Diese bringen am Spielende Punkte.
Ein Spielzug besteht immer aus drei Phasen. Zuerst ziehe ich eine verdeckte Karte, dann führe ich eine Aktion durch und überprüfe zum Schluss mein Handkartenlimit und werfe gegebenenfalls Karten ab.
Durch Werkzeuge können diese Grundregeln modifiziert werden. Habe ich einen Speer, so darf ich auch eine der offenen Karten ziehen, habe ich einen Karren, bekomme ich sogar zwei verdeckte Karten.
Aktionen stehen einige zur Auswahl: Ich kann zwei beliebige Rohstoffkarten gegen eine offen ausliegende austauschen, oder ein Werkzeug oder ein Produkt kaufen. Werkzeuge und Endprodukte lege ich offen vor mir ab, Zwischenprodukte behalte ich auf der Hand. Sie zählen zum Handkartenlimit hinzu. Als letzte Möglichkeit bleibt mir einen oder mehrere Rohstoffe zu einem Lager hinzuzufügen.
Kann die Auslage der Produkte nicht mehr aufgefüllt werden, ist jeder noch einmal an der Reihe. Dann werden die Punkte aus Produkten und in Lagern abgelegten Stoffen gezählt und der Sieger steht fest.
Mooreas Regeln sind recht kurz, trotzdem wird alles gut erklärt. So kann zügig losgespielt werden. Ein paar Gedanken über das, was man tut, sind dabei notwendig. Welche Werkzeuge will ich erwerben, gehe ich auf direkte Punkte oder nehme ich Zwischenprodukte.
Baue ich auf künftige Produktionsstätten oder arbeite ich lieber mit Lagern? Hier muss die Auslage sorgfältig gelesen werden. In meinen Spielen hat sich gezeigt, dass den Werkzeugen eine große Bedeutung zukommt. Schafft es jemand, schon in den ersten Zügen sechs gleiche Rohstoffe für einen Karren zusammen zu bekommen, so ist dies ein Vorteil, der kaum aufgeholt werden kann. Kommt schnell noch ein Speer hinzu, ist der Spieler kaum noch aufzuhalten. Dies ist mir nur sehr selten passiert. Spiel man sein erstes Moorea gegen diese „Killercombo“, kann einem der Spaß daran vergehen. Ist das Kartenglück allen gleich hold, entsteht ein spannendes Spiel um Ton, Bambus, Holz, Fisch und Muscheln.
Auch die Wirkung der anderen Werkzeuge ist nicht zu vernachlässigen. Der Korb erhöht das Handkartenlimit um 1, das Fischernetz macht Fische zu Joker-Rohstoffen.
Bei fünf Spielern tut sich in meinen Augen zu viel in der Auslage, um Planen zu können, und Wartezeiten, weil sich jemand nicht entscheiden kann werden gelegentlich zu lang. Es gibt keine großen neuen Mechanismen, doch wurde Bekanntes gut zusammengefügt und ergibt ein gefälliges, leichtes Spiel, das mir zu dritt und viert gut gefällt. (bd)
Steckbrief Moorea |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reiner Stockhausen | dlp games | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | atelier 198 |