Es ist nicht genau definiert, ob wir in den Alpen, in den Anden oder irgendwo an einem norwegischen Fjord mit seinen Bergen herum sind. Wir wissen nur eins: Der Berg ruft. Von einer einfachen Wanderung bis zur schweren Bergbesteigung kann jeden Spieler selbst entscheiden, welchen Schwierigkeitsgrad seine Tour haben soll. Nur die Ausrüstung muss stimmen.
16 Ausrüstungsgegenstände, abgebildet auf Karten, erleichtern die Touren. Jeden gibt es zwei Mal, die zur Unterscheidung einmal vor einem grünen und einmal vor einem blauen Hintergrund dargestellt sind. Jeder Spieler erhält einige Ausrüstungsgegenstände, bis ca. die Hälfte der Karten verteilt ist. Weil Bergsteiger sich gegenseitig helfen, bekommt jeder Spieler acht Gefälligkeitssteine. Mit ihnen kann man sich einen Gegenstand beim Mitspieler ausleihen.
Die Touren sind auf Karten abgebildet und in sechs Schwierigkeitsstufen unterteilt. Die einfachste Tour erfordert einen Gegenstand, um sie erfolgreich zu bewerkstelligen, die schwerste hingegen fünf, drei einfach und einen doppelt. In seinem Zug entscheidet sich der Spieler zuerst für einen Schwierigkeitsgrad und deckt dann eine entsprechende Karte auf. Erscheint dem Spieler die Tour zu schwer, braucht er sie nicht anzutreten. Für die eingelegte Pause bekommt er einen Gefälligkeitsstein.
Beginnt er die Tour, muss er alle benötigten Gegenstände zusammensuchen. Eigene legt er einfach vor sich aus. Die fehlenden Gegenstände muss er von den Mitspielern leihen. Dazu gibt er ihm einen Gefälligkeitsstein. Hat der Mitspieler den gesuchten Gegenstand, muss er ihn auslegen. Auch wenn er den Gegenstand nicht besitzt, darf er den Gefälligkeitsstein behalten. Eine Tour kann jederzeit abgebrochen werden. Es gibt dann keine Belohnung. Wurden alle Gegenstände aufgetrieben, gibt es Gefälligkeitssteine und dazu Stempel in den Bergpass.
Manchmal deckt ein Spieler statt einer Tour auch eine Berghütte auf. Dort kann dann jeder je nach Angebot entweder einen weiteren Ausrüstungsgegenstand oder ein beziehungsweise zwei Stempel für Gefälligkeitsstein kaufen. Die Stempel entscheiden am Ende über den Spielsieg. Das Ende tritt ein, wenn alle Touren in zwei hohen Schwierigkeitsgraden angegangen worden sind.
Als ich die Regeln las, hatte ich sofort eine Assoziation: Es klingt wie das klassische Quartett, bei dem man einen Mitspieler nach einer bestimmten Karte fragt. Die ersten Spiele bestätigten mich. Merken, welcher Gegenstand sich bei welchem Spieler befindet, ist der Kern des Spiels. Damit endet die Gemeinsamkeit zum Quartett auch schon, vor allem darf hier ein Spieler seine Gegenstände behalten.
Das Spiel hinterließ bei allen Spielern – wirklich ohne Ausnahme -, mit denen ich es spielte, einen sehr guten Eindruck. Weil ich den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen kann, trage ich eine Mitverantwortung für mein Schicksal. So wird der Zufall bei den benötigten Gegenständen als spannend empfunden. Der Erfolg stellt einen Spieler zufrieden, da er ihn selbst errungen hat. Dabei gibt es auch Pech: Einige Gegenstände werden nicht verteilt. So sind manche Touren, vor allem wenn sie zwei gleiche Gegenstände erfordern, nicht möglich. Dieses Pech gehört zum Spiel, wird akzeptiert und erzeugt kaum Enttäuschungen. Als sehr angenehm wurde dazu die Spieldauer empfunden. Sie ist lang genug, um die Besitzer der meisten Gegenstände zu kennen und kurz genug, um durchweg zu unterhalten.
Die Stempel sind ein zusätzlicher Gimmick. Sie machen den Erfolg auf ganz eigene Art sichtbar, weil er dem Spieler im wahrsten Sinn des Wortes vor Augen führt. Die Kehrseite ist die Stempelfarbe, auf die ich näher in der Box eingehe.
Ein Merkspiel, das allen Teilnehmern Spaß bereitet, ist selten zu finden. Es zeigt die hohe Qualität des Spiels, das ich besten Gewissens empfehlen kann. (wd)
Stempelfarbe Kein Stempel ohne Farbe, so auch hier. Er funktioniert sehr gut. Leider erhöht es die Gefahr, dass die Farbe auch dorthin gelangt, wo sie nicht sein sollte. Die Einsteckecken des Bergpasses waren die ersten Opfer, doch auch das restliche Material ist in Gefahr, ein wenig mehr ins Rötliche gestaltet zu werden. Ich empfehle daher, sämtliche Karten in Hüllen zu packen und gleich ein paar überzählige Hüllen in die Schachtel zu legen. Dann lassen sich gestempelte Hüllen schnell austauschen, die Karten sind nicht markiert, und das nächste Spiel kann ungetrübt stattfinden. Bei der Qualität wird das nächste Spiel nicht lange auf sich warten lassen. |
Steckbrief Mountains |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Carlo A. Rossi | Haba | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | keine Angabe | Michael Menzel |