Zug um Zug - New YorkZug um Zug - New York

Inzwischen gibt es viele Produkte rund um die Zug um Zug-Familie, mal sind es eigenständige Spiele, mal Ergänzungen, die zumindest die Loks aus einer anderen Ausgabe benötigen. Die vielen Varianten sorgen bei Zug um Zug-Fans für Abwechslung. Ich mag das Zug um Zug-System, bin aber kein Hardcore-Fan, sodass ich mir nicht alle Produkte angeschaut habe.
Jetzt hat mich wieder ein Produkt dieser Reihe gereizt. Zum einen hat es mit rund 15 Minuten eine sehr kurze Spieldauer. Zum anderen spielt es in New York City, genauer in South Manhattan. Ich war dort mehrfach und mag diesen Teil des "Big Apple".

South ManhattanDer erste Eindruck ist seltsam, denn jeder Spieler bekommt 15 Taxen, keine Loks. Der Ablauf ist gegenüber dem Grundspiel nicht viel verändert. Wir sammeln farbige Karten. Besitzen wir genügend Karten für eine Strecke, werfen wir sie ab und "bepflastern" die gewünschte Strecke mit unseren Taxen, die damit nicht mehr für andere Spieler zur Verfügung steht. Jede Strecke bringt uns Punkte, die mit der Länge der Strecke exponentiell ansteigen. Weil die längste Strecke in New York nur vier Taxen benötigt, gibt es hier keine Möglichkeit für hohe Punktzahlen.
Mit Zielkarten lässt sich höher punkten. Zu Beginn bekommt jeder Spieler zwei, eine darf er ablegen, muss es aber nicht. Im Laufe des Spiels kann er sich weitere Zielkarten besorgen. Sie zeigen immer zwei Orte, die der Spieler mit seinen Taxen verbinden soll. Punkte bringt eine solche Zielkarte immer. Ist die Strecke am Ende fertig, sind es Plus-, sonst Minuspunkte.
Das Spielende wird eingeläutet, wenn ein Spieler maximal zwei Taxen besitzt. Jeder macht noch einen Zug, dann wird gewertet. Neben den Strecken und den Zielkarten gibt es an manchen Orten eine Sehenswürdigkeit. Jeder Ort mit einer Sehenswürdigkeit bringt dem Spieler einen Punkt, wenn er dort eine Strecke hat.

Times Square ManhattanFür Spieler, die Zug um Zug kennen, klingt alles bis auf die Sehenswürdigkeiten vertraut, für andere sind die Regeln leicht zu erlernen. Der Pfiff von "New York" liegt in der Kürze: Nur 15 Taxen, ein kleiner Spielplan und viele kurze Strecken. Es funktioniert nicht nur, sondern es funktioniert gut. Dazu bietet es das gleiche Spielgefühl wie die großen Brüder.
Die Spannung, was ich schaffen kann, ist hier verdichtet, weil das Spiel so kurz ist. "Ist eine zweite oder gar dritte Streckenkarte machbar?", stellte wir, das heißt meine Mitspieler und ich, uns zu Anfang die Frage. "Ja", lautet die Antwort. "Es ist dein Risiko", denn viele erfüllte Zielkarten bedeuten viele Punkte und meist den Sieg. Verfehlungen reißen den Spieler aber genauso nach unten. Der letzte Platz winkt schneller als gewünscht.

Ist bin mit "New York" sehr zufrieden. Mit der kurzen Spieldauer kann es viel häufiger gespielt werden und dies bei gleichem Spielgefühl. Also, rein ins Taxi: "Empire States Building, please!" (wd)

Steckbrief
Zug um Zug - New York
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Alan R. Moon Days of Wonder 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre 10 - 15 Minuten Julien Delval