Century war von Anbeginn als Trilogie geplant. Wie bei Roman-Trilogien wartete ich gespannt auf den dritten Teil, denn mir gefielen die beiden ersten Teile sehr gut. Der erste Teil war ein reiner Engine Builder, der zweite Teil ein Pick & Deliviery, auch wenn dort Waren mehr getauscht als transportiert wurden. Der dritte Teil ist ein Worker Placement Spiel.
Wir begeben uns in die neue Welt. Mais, Fleisch, Tabak und Felle finden wir in altbekannter Form wieder, als farbige Holzwürfel. Der Spielplan wird aus vier Teilen zusammengesetzt, drei davon sind fest vorgegeben, für das vierte gibt es drei Möglichkeiten, um für Abwechslung zu sorgen.
Auf dem Spielplan befinden sich drei Arten von Feldern: Ich bekomme direkt die abgebildeten Waren, ich darf ein gewisse Anzahl Waren aufwerten, und ich darf Waren tauschen. Beim Warentausch gebe ich die Waren über dem Pfeil ab, um die Waren unter dem Pfeil zu erhalten. Dies darf ich beliebig oft durchführen.
In meinem Spielzug setzt ich eine genau vorgegebene Menge von Arbeiter auf ein Feld. Ist es unbesetzt, gibt ein vorgedruckter Wert an, wie viele Arbeiter zu platzieren sind. Stehen dort bereits Arbeiter, muss es genau ein Arbeiter mehr sein. Nachdem ich meine Arbeiter platziert habe, und eventuell verdrängte Arbeiter an ihren Besitzer zurückgegeben habe, führe ich die Aktion aus.
An vier Feldern liegen Karten aus, die Warenkombinationen zeigen. Besitze ich diese im Vorrat, kann ich ein solches Feld besetzen und die Karte erwerben. Neben Siegpunkten bringt sie mir einen Spielvorteil und ein Symbol. Die Spielvorteile sind mit den Symbolen kombiniert: Neue Arbeiter (Satteltasche), preiswerteres Einsetzen (Hammer), Zusatzware (Traumfänger) und neues Tauschfeld freigeben und Entdeckerbonus kassieren (Kompass). Auf den Felder, auf denen ich die Karten erwerbe, bekomme ich auch Bonusplättchen, von denen ich mir maximal drei im Spiel nehmen darf. Die meisten geben Siegpunkte für bestimmte Kombinationen aus zwei Symbolen.
Das Spiel ende mit der Runde, in der ein Spieler seine achte Karte erwirbt. Die Siegpunkte aus Karten, Entdeckerbonus, Bonusplättchen und Restwaren bestimmen den Sieger.
Ich nehme das Urteil vorweg: Die meisten meiner Mitspieler finden den dritten Teil am besten. Dies ist ein bemerkenswertes Urteil, denn schon die ersten beiden Teile der Century-Serie waren und sind beliebt.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Felder sind sehr ausgewogen und der Verdrängungsmechanismus ermöglicht es, jedes Feld zu betreten; es ist nur eine Frage des Preises. Dazu läuft der Kartenerwerb bezüglich der Anzahl recht gleichmäßig. Dadurch besitzt Jeder Spieler Stärken, deren Individualität er für ein erfolgreiches Spiel nutzen sollte.
Des Weiteren beeinflussen mich die Züge der Spieler. Die Preise der Karten werden billiger, wenn sie lange nicht gekauft werden. Auch sinkt der Preis der Felder, wenn ein Mitspieler seine Arbeiter zurückholt.
Umgekehrt werden Plätze teurer, wenn sie von einem Mitspieler besetzt werden. Dazu bietet das Spiel in fast jedem Zug, den Besitz einiger Arbeiter vorausgesetzt, eine überschaubare Menge guter Aktionen.
Zuletzt ist die Spieldauer mit einer halben bis drei viertel Stunde angenehm kurz. Sie reicht, um Vorteile zu erhalten und zu nutzen und beendet das Spiel, bevor die Optionen zu viel und die eingeschlagenen Wege monoton werden.
Das alles ist bereits sehr positiv. Eine Zugabe steigert dies noch: Wer das erste beziehungsweise das zweite Century-Spiel besitzt, kann sie kombinieren. Ein festes Spielfeld stellt andere Aktionen zur Verfügung, Märkte für die Karten aus der Gewürzstraße, Schiffsbewegungen für die fernöstlichen Wunder. Es bleibt damit beim Worker Placement als Basis. Die Mechanismen der beiden anderen Spiele, Engine Building und Pick & Delivery, werden harmonisch integriert.
Wer bereits ein oder zwei Century-Spiele besitzt, finden hier einen glorreichen Abschluss der Trilogie. Andere Spieler mögen, wenn sie Worker Placement-Spiele lieben, über die neue Welt ihren Einstieg diese Trilogie finden.
Ich finde die Serie insgesamt gelungen, freue mich, dass der Abschluss ein echtes Highlight bietet und bin sicher, noch viel Freude an den drei Spielen zu haben. (wd)
Steckbrief Century - eine neue Welt |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Emerson Matsuuchi | Plan B | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 30 - 45 Minuten | Chris Quilliams, Atha Kanaani |