In Nürnberg 2019 wurde mir ein Prototyp vorgestellt wurde, mit dem Hinweis, dass es ein großes Spiel zum Im Wandel der Zeiten Würfelspiel sei, vorgestellt. Ich war nun richtig gespannt, denn das Spiel war lange Zeit mein liebstes Würfelspiel.
Ich freute mich, als ich endlich die erste Runde spielen durfte.
Während es im Würfelspiel darum ging, seine Zivilisation voran zu treiben, ist das Thema hier, erfolgreich eine Stadt zu entwickeln.
Jeder startet mit einem Wachturm, einigen Mauerteilen, drei Bauernhäusern und einem Bauernhof. Der Wachturm wird genau in die Mitte der Bauplatte gesetzt, den Rest baut jeder bei Spielbeginn hinter seinem Sichtschirm beliebig auf. Die Bauernhäuser geben dem Spieler je einen gelben Würfel (Bauer), der Turm einen grauen (Adliger).
Die Spieler werfen ihre Würfel bis zu drei Mal hinter einem Sichtschirm. Dabei dürfen die Würfel beliebig liegengelassen oder neu gewürfelt werden. Eine Ausnahme stellt die Seite mit dem Totenkopf dar, die auf jedem Würfel vorhanden ist. Diese muss liegenbleiben, geben dabei als Ausgleich zwei andere Dinge.
Jeder Würfel zeigt andere Symbole und bringt mir andere Erträge.
Bauern haben überwiegend Nahrung und Rohstoffe als Erträge. Adlige sind gut im Kampf, weil sie hauptsächlich Schwerter und Schilde bringen.
Über die Gebäude Bürgerhaus bzw. Kirche erhält der Spieler einen Bürger bzw. einen Kleriker. Bürger bringen verstärkt wertvolle Handelswaren, Kleriker Kultur und eine Spezialfähigkeit: Nach den drei Würfeln darf ich den Kleriker zusammen mit einem anderen Würfel erneut werfen. Der andere Würfel darf sogar einen Totenkopf zeigen. Weitere Gebäude geben automatisch Ressourcen, so wie der Bauernhof eine Nahrung bringt, oder geben andere Vorteile, wie zum Beispiel Schutz.
Die Spieler nehmen sich ihre Ressourcen und versorgen ihre Bewohner, das heißt, ich gebe für jeden Würfel eine Nahrung ab. Abschließend werten sie ihre Totenköpfe aus; je mehr Totenköpfe, desto heftiger ist der Verlust. Bei drei oder fünf Totenköpfe trifft es die Mitspieler, ansonsten mich selbst.
Habe ich eine Bauerlaubnis gewürfelt, darf ich aus den Rohstoffen und Handelswaren weitere Gebäude bauen. Jedes Gebäude gibt einen individuellen Vorteil während des Spieles oder zusätzliche Punkte am Spielende.
Zum Schluss der Runde geht es zur Sache. Wer mehr Schwerter als sein Mitspieler hat, kann, falls der Gegner keine Schilde in gleicher Zahl dagegenhält, einen bestimmten vorhandenen Rohstoff erpressen. Besitzt der Gegner keine Rohstoffe oder will den geforderten nicht abgeben, bekommt er zwei Desasterpunkte, die am Ende des Spiels zu Minuspunkten werden.
Das Spielende ist erreicht, wenn nach der Bauphase eine von der Spielerzahl abhängige Zahl von Gebäudetypen nicht mehr erhältlich ist. Da manche Gebäude nur zweifach vorhanden sind, kann das sehr schnell gehen.
Jedes Gebäude, außer Mauerteilen, hat bei Spielende einen Punktwert. Schließe ich einen Bereich komplett mit Mauern ein, ist damit eine Stadtmauer geschlossen und die Punktwerte der in der Stadt befindlichen Gebäude verdoppeln sich.
Weitere Punkte gibt es am Ende für das größte, von der Stadtmauer begrenzte Stadtgebiet im Spiel. Restliche Ressourcen können mit bestimmten Gebäuden noch Punkte bringen. Jede Kultur bringt Punkte; zum Schluss wird für jedes Desaster ein Punkt abgezogen.
Ich mochte Im Wandel der Zeiten Das Würfelspiel sehr gern, und finde die Mechanismen in Era wieder.
Doch Era ist viel mehr!
Ich erlebe, wie meine Stadt entsteht. Ich baue sie buchstäblich selbst zusammen, und muss nicht nur überlegen, was ich baue, sondern auch wohin. Baue ich zu eng, um viel mit der Stadtmauer zu umschließen, kann sich eine Seuche katastrophal auswirken. Plane ich die Stadtmauer zu lang, sind die Bauteile nicht mehr verfügbar, oder das Spiel ist vor seiner Fertigstellung zu Ende.
Ich sehe, wie die Bewohner in meiner Stadt ihre Aufgaben mehr oder weniger gut erfüllen. Hin und wieder versagt jemand, und löst so ein Desaster aus. Das gehört zum Spiel wie auch im Leben dazu. Schön ist, wenn sich mehrere zusammentun, und die Mitstreiter schädigen.
Das nahende Spielende ist für jeden sichtbar. Durch die Farben werde ich gut geführt. die Bauplatte hält nach Legomanier alles bestens an seinem Platz. Für mich ist es perfektes Material für ein sehr reizvolles Spiel.(bd)
Steckbrief Era |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Matt Leacock | Eggert Spiele | 1 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | 45 - 60 Minuten | Chris Quilliams |