Hex Roller, der Titel verweist nicht auf ein alternatives Fortbewegungsmittel für weibliche Fantasywesen; sondern steht für Würfelwürfe, im Englischen Roll, mit deren Ergebnis wir Eintragungen auf einem Blatt Papier machen, auf dem Sechsecke, im Englischen: Hex, aufgedruckt sind.
Das nebenstehende Bild zeigt den Vordruck mit der großen Spielseite. In sieben Runden werden die acht Würfel geworfen, die Zahlen zwischen 3 und 8 zeigen. Jeder Spieler wählt zwei Werte aus und trägt die Zahl so oft in freie Sechsecke, wie Würfel sie zeigen. Dabei muss eine Kette entstehen: Die erste Zahl muss neben eine geschrieben werden, die schon auf dem Papier ist. Jede weitere muss dann angrenzend an die zuletzt geschriebene Zahl eingetragen werden. Die beiden verwendete Zahlen tragen wir abschließend in die unteren beiden Leisten ein.
Drei Bonusaktionen, die uns einmal während einer Partie zur Verfügung stehen, erlauben uns weitere Aktionen. Wir können einmal eine dritte Zahl wählen und die Würfel nutzen, einmal eine Zahl mehr eintragen, als geworfen wurde und einmal eine 2 eintragen.
Diese Bonusaktionen helfen uns, mehr Wertungen auszulösen. Bleiben sie ungenutzt, gibt es Trostpunkte. Ansonsten werden vollständig beschriebene Gebiete gewertet, sowie verbundene vorgedruckte Zahlen und die verwendeten Zahlen. Der Spieler mit der höchsten Summe gewinnt.
Spannend war das erste Spiel, weil ich auf verschiedene Wertungen achten muss. Sie boykottieren sich gegenseitig, denn Verbindungen von Zahlen unterbrechen andere. Lücken in Gebieten sind aufwendig zu beseitigen, also lieber eng anschreiben, aber damit schafft man keine Verbindungen. Und wenn ich eine kleine Zahl nicht verwende, weil sie weniger Punkte erzielt, bekomme ich nur eine geringe Punktzahl aus den verwendeten Zahlen. Wir haben hier ein Dilemma, das für den Spielreiz sorgt.
Die nächsten Spiele waren zunächst reizvoll. Die beiden Seiten der Zettel besitzen unterschiedliche große Spielfelder und sorgen so für Abwechslung. Mit weiteren Spielen stellten sich dann allerdings bestimmte Muster ein, die überlegen waren. Zu Anfang des Spiels ist es sinnvoll, die Zahlen zu wählen, die am meisten gewürfelt wurden. Bei dem kleinen Feld ist dazu der Bonus für verwendete Würfel sehr stark. Es entsteht der Zwang, alle niedrigen Zahlen mindestens zwei Mal im Spiel zu nutzen. Diese Erkenntnisse engten mich in den Entscheidungen stark ein, der Wiederspielreiz sank.
Inzwischen hole ich Hex Roller nicht mehr aus dem Regal. Möchten andere es spielen, spricht nichts gegen eine Partie, weil eine Grundqualität vorhanden ist. Wer ein Spiel "immer und immer wieder" spielen möchte, lässt besser die Finger von Hex Roller. Wer akzeptiert, dass ein Spiel nach einer gewissen Anzahl von Partien mit guter Unterhaltung ausgetretene Pfade aufweist, kann hier zugreifen. (wd)
Urlaub für Hex Roller Kaufe das Spiel vor dem Urlaub, nimmt es mit und spiele es intensiv. Anschließend lässt du es dort und machst so nachfolgenden Urlaubern eine große Freude, weil es schnell erlernt und gespielt ist, wenig Platz benötigt und der Spannungsbogen groß genug für die Urlaubszeit ist. |
Steckbrief Hex Roller |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Rustan Håkansson | Frosted Games | 1 - 8 Spieler | ab 8 Jahre | 15 - 20 Minuten | Christian Fiore |