Bei einem Spiel, dessen Untertitel Der Berg ruft! lautet, geht es ums Bergsteigen. Wenn das Spiel dazu noch High Risk heißt, muss der Aufstieg nicht ganz leicht sein und der Zufall mitspielen.
Im Basiscamp befinden sich je nach Spieleranzahl zwei bis vier Bergsteiger pro Spieler. Wer sie zuerst auf den Gipfel gebracht hat, ist Sieger.
Reihum bekommen die Spieler einen Spielzug. Er beginnt, indem die sechs Würfeln geworfen werden. Auf Ihren Seiten befinden sich drei Mal Gewitter, einmal eine Wolke und zwei Mal ein Aufstieg. Zeigen die Würfel mindestens ein Gewitter und einmal etwas anderes, entscheidet der Spieler, was er macht.
Er kann das Ergebnis annehmen und einen seiner Bergsteiger um die Anzahl der gewürfelten Aufstiege Richtung Gipfel ziehen. Endet der Spielzug in einem der drei Biwaks, stellt er seinen Bergsteiger dazu. Endet es auf einem der sechs Felder am Steilhang, stellt er ihn dorthin. Befindet sich dort ein anderer Bergsteiger, muss dieser zurück - entweder auf ein freies Feld am Steilhang oder bis zum nächsten Biwak Richtung Basiscamp.
Er kann auch alle Würfel, die ein Gewitter zeigen, noch einmal würfeln. Wenn alle geworfenen Würfel Wolken oder Aufstiege zeigen, wird ein Bergsteiger bewegt, und der Spieler bekommt einen weiteren Spielzug. Zeigen sie hingegen alle Gewitter, führt dies zum Absturz. Der höchste, noch nicht auf dem Gipfel befindliche Bergsteiger des Spielers fällt hinter seinen nächsten Kollegen zurück. Das Feld wird wie beim Verdrängen bestimmt. Im schlimmsten Fall führt der Absturz ins Basiscamp.
Ich bin nur selten ein Freund von Spielen, bei denen ein Spieler mehrmals würfelt, bis sein Zug vorüber ist. Hier stört es mich überhaupt nicht, im Gegenteil sind auch die Würfelwürfe der Mitspieler spannend. Hoffen auf den Absturz, Bangen, dass der Gipfel nicht erreicht wird und ebenso Bangen, dass der Bergsteiger des Mitspielers verdrängt wird und nicht der eigene. Das Spiel bietet Raum für Emotionen.
Immer steht die Frage: "Was riskiere ich?" im Raum. Zu zweit ist High Risk ein Topspiel mit Can't-Stop-Mechanismus. Die vier Bergsteiger kämpfen zeitweise um jedes freie Feld und verdrängen sich gern. Dieselbe Qualität ist auch bei drei Spielern und ihren drei Bergsteigern gegeben. Zu viert fällt es leicht ab. Ein Absturz kann reichen, um kaum noch Chancen auf den Sieg zu haben. Auch greift die Absturzregel mit dem zweiten Bergsteiger nur selten. Dennoch ist es gut zu viert spielbar, weil beides aufgrund der kurzen Spieldauer gut erträglich ist.
Kleine Schachtel, gutes Material, flotter Spielablauf mit Risikoabwägung: Wer solche Spiele mag, sollte zugreifen. (wd)
Wer bringt den Mülleimer runter? Früher, ganz früher, wohnten wir im neunten Stock. Unser Mülleimer musste im Erdgeschoss geleert werden. Häufig hatten wir beide keine Lust. Dann spielten wir ein kurzes Spiel, damals oft Kniffel. Der Verlierer musste den Mülleimer runterbringen. Seitdem heißen Spiele, die kurz sind und sehr gut zu zweit spielbar sind "Wer-bringt-den-Mülleimer-runter"-Spiele. Jetzt wohnen wir im eigenen Haus, ebenerdig, doch manchmal regnet es, wenn der Mülleimer in der draußen stehenden Mülltonne entleert werden muss. High Risk ist ein Weg zu entscheiden, wer durch den Regen muss. |
Steckbrief High Risk |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Trevor Benjamin, Brett J. Gilbert | iello | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Biboun |