Die Schachtelrückseite klingt wie ein Versprechen für jemanden wie mich, der Sagrada mag, steht auf ihr eine lange Liste mit vielem neuen Material. Ich öffne die Schachtel und lese gespannt die Regeln. Jetzt weiß ich, wofür all die Materialien sind, deren Klang mir den Mund wässerig gemacht haben.
Für mich bringen die persönlichen Ablagen die größte Veränderung mit sich. Jeder Spieler bekommt zu Beginn des Spiels zwei Würfel jeder Farbe, die er würfelt und in seine Ablage legt. In jeder der zehn Runden werden Würfel aus einem Beutel gezogen, einer mehr als Spieler, und gewürfelt. In seinem Zug verbaut ein Spieler sowohl einen Würfel aus seiner Ablage als auch einen Würfel, der aus dem Beutel stammt. Dazu kann er, wie gewohnt, ein Werkzeug benutzen.
Das Spiel wird taktischer, denn ich muss meine Würfel verwenden. Die Kenntnis der Würfelaugen ermöglicht mir eine langfristige Planung, die durchaus von den anderen Würfeln aus dem Beutel zerstört werden kann. Es entsteht eine größere Tiefe im Spiel, eine Erleichterung sind die Würfel auf der persönlichen Ablage nicht. Das hatte ich anders erwartet, habe im ersten Spiele nicht weit genug vorausgeplant, gelernt und mache es inzwischen besser. Ich bin immer noch weit weg vom Optimum.
Da die alten Werkzeuge nicht auf die Würfel in der persönlichen Ablage angewendet werden dürfen, gibt es zwei neue, die es ermöglichen. Konsequent, nett und notwendig, schnell abgehakt, ebenso die sechs neuen Musterkarten.
Anders sieht es mit den neuen geheimen Aufträgen aus. Sie werten sechs Felder anstatt einer Würfelfarbe. Der Vorteil: Keiner kennt die Felder, die Mitspieler können Punkte schwerer verhindern. Nachteil: Es sind nur sechs Felder. Ich finde die neuen Aufgaben gelungen, weil mir die Farbkarten allmählich langweilig wurden.
Außerdem gibt es das Material für den fünften und sechsten Spieler. Ich brauche es nicht, denn ich spiele selten mit so vielen Spielern. Ich kann mir vorstellen, dass Sagrada auch noch zu fünft und vielleicht zu sechst spielbar ist, vor allem mit der persönlichen Ablage. Alles Theorie. Da das Material der Erweiterung in die Schachtel von Sagrada passt, ist es für mich okay. So kann ich mein geliebtes Gelb spielen.
Ich mag die persönliche Ablage und die neuen Ziele, weil sie Abwechslung bringen und ich schon etliche Partien Sagrada hinter mir habe. Der Rest ist Beiwerk, das ich akzeptiere. (wd)
Steckbrief Sagrada - Erweiterung |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Daryl Andrews, Adrian Adamescu | Pegasus | 1 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 30 - 45 Minuten | Peter Wocken |