Pöppelkiste - Rezension

Second Chance

Wenn ich ein Spiel spiele, und es gefällt mir nicht, bekommt es normalerweise eine zweite Chance. Diese zweite Chance gibt mir dieses Spiel nicht nur einmal, sondern jedes Mal, wenn ich nicht weiterkomme.

Der Spielablauf ist ganz einfach: Ich erhalte vom Abreißblock einen quadratischen Spielplan. Auf diesen muss ich als erstes ein mir zugeteiltes Startteil, das aus acht zusammenhängenden Quadraten besteht, einzeichnen. Eines dieser Quadrate muss das Zentrum des Spielplanes bedecken.
Nun werden zwei Karten mit Puzzleteilen aufgedeckt. Jeder muss eines dieser Teile in den noch freien Bereich seines Spielplanes einzeichnen, wobei es gedreht und gespiegelt werden darf. Haben alle ihr Teil eingezeichnet, geht es mit den nächsten beiden Karten weiter.
Passt keines der Teile, bekomme ich nur für mich eine neue Karte, und damit eine zweite Chance. Kann ich das zweite Puzzleteil auch nicht unterbringen, bin ich ausgeschieden. Ansonsten spiele ich weiter, meist bis zur nächsten zweiter Chance.

Das Spiel ist beendet, wenn entweder einer alle Felder ausfüllen konnte, der Kartenstapel aufgebraucht ist oder alle ausgeschieden sind. Gewonnen hat derjenige, der die wenigsten freien Felder besitzt.

So schnell, wie die Regeln verstanden sind, so schnell ist es gespielt. Übersichtskarten zeigen alle möglichen Puzzleteile. So kann man mit einem guten Gedächtnis schon mal einen kleinen Bereich offenlassen, wenn die entsprechende Karte noch im Stapel ist. Pech, wenn sie dann als Second Chance an einen anderen Spieler geht. Die Entscheidung, ein sehr großes Teil zu nehmen, wenn es nicht ganz so gut eingepasst werden kann, oder lieber auf Nummer sicher ein kleines, das kaum etwas abdeckt, muss immer wieder getroffen werden. Mit einem kleinen Teil kann ich dann oft länger zeichnen. Wenn wegen vieler zweiten Chancen der anderen der Kartenstapel zu Ende geht, bleibt bei mir zu viel offen.

Das vorzeitige Ausscheiden ist hier kein Problem, denn schnell sind auch die anderen Mitspieler draußen.
Neben den vielen kleinformatigen Roll and Write Spielen, die zur Zeit Saison haben, ist dieses "Look and Draw" Spiel eine schöne Abwechslung. Die kleinen Karten, Block und Stifte passen locker in fast jedes Handtäschchen. Spaß macht es in jeder Besetzung, egal ob zu zweit oder zu sechst.
Also nehmt das Spiel mit, wenn es ab in den Süden (oder Norden oder Westen oder Osten) geht. (bd)

Besonders hübsch wird es, wenn jeder mit einem Buntstift startet, und er nach Ende des Malens den Stift weitergibt. Wenn alle einen neuen Stift erhalten haben, werden die beiden nächsten Karten aufgedeckt.

Steckbrief Second Chance	Autoren	Verlag	Spieler	Alter	Spieldauer	Gestaltung
	Uwe Rosenberg	Edition Spielwiese	1 - 6 Spieler	ab 8 Jahre	10 - 15 Minuten	Max Prentis