Es war einmal ein Elefant, der gerne Boot fuhr. Er war aber nicht sehr beliebt bei den anderen Tieren. „Wir sitzen alle im selben Boot“, meinte das Faultier. „Und wenn du zusteigt, habe ich keine ruhige Minute mehr. Das ist gegen meine Natur.“ Am Ufer befand sich ein Löwe und betrachtete das Boot. „Das Faultier könnte ich fressen, das fällt dann nicht mehr ins Gewicht, aber ich werde trotzdem untergehen“, dachte der Löwe und suchte sich ein anderes Boot, vielleicht mit einer schmackhaften Giraffe. Aus dem Wasser kam ein Tentakel und krallte sich am Boot fest. „Der Elefant ist schön schwer“, überlegte der Oktopus. „Ich steige ins Bott, fahre solange mit, bis es untergeht und schwimme den letzten Rest zum Hafen.“ So geschah es. Vom Elefanten und vom Faultier hat nie mehr jemand etwas gehört, aber wer den fröhlichen Oktopus im Hafenbecken schwimmen sieht, weiß, dass er drei Punkte bringt.
Dieses kleine Märchen führt uns in das Spiel ein. Jeder Spieler hat den gleichen Kartensatz von zwölf Tieren, drei davon nimmt er auf die Hand. Je Spieler wird ein Boot bereitgemacht. Ein zufälliges Plättchen zeigt die Traglast an. Reihum legt jeder eines seiner Tiere zu einem Boot, einmal verdeckt, zwei Mal offen. Sind drei Tiere an Bord eines Bootes ist es voll. Sind alle Boote voll, kommt es zur Wertung.
Zuerst wird geschaut, ob genau zwei Tier einer Art an Bord sind. Sie verlieben sich, was sie immun gegen die Sonderfähigkeiten anderer Tiere macht und den Besitzern zwei Punkte bringt. Danach bringen Maus, Fuchs, Affe und Löwe das Boot mit ihren Spezialeigenschaften ein wenig durcheinander, zum Beispiel frisst der Löwe das größte Tier, das leichter ist als er selber. Wenn das Boot danach alle Tiere trägt, erreicht es den Hafen. Jedes an Bord befindliche Tier bringt Punkte in Höhe seines Gewichts - nur der Oktopus nicht. Er ist ausgetrocknet, wäre lieber untergegangen und hätte den Hafen schwimmend erreicht.
Nach vier Durchgängen wurden alle Tiere verladen, transportiert oder sind untergegangen. Manch ein Tier fand seinen Partner und die Spieler so manchen Punkt oder auch mehrere. Denn die entscheiden schließlich über den Sieg.
Fun! Mit diesem einen Wort lässt sich das Spiel beschreiben. Zunächst ist es Zufall, wann ich welche Tiere auf die Hand bekomme und wie viel die Boote dann gerade tragen. Macht nichts, irgendetwas lässt sich schon damit anfangen: Der Löwe (ziemlich schwer) frisst die Giraffe (mittelschwer) und kommt mit dem Oktopus in Hafen an. Das gibt viele Lacher, ob der Konstruktion, obwohl nur ein Spieler davon profitiert. Das ist der Fun; weil die Spieler es nicht krummnehmen, wenn ihre Tiere untergehen. Das trifft jeden Mal.
Nur Fun? Nein, es gibt auch Taktik. Ich kann meine Tiere geschickt platzieren und die Spezialeigenschaften nutzen. Und wenn gar nichts läuft, kann ich mich immer noch verlieben, denn es macht mehr Spaß, gemeinsam unterzugehen.
Es macht schon zu dritt Spaß. Weil es besonders von den Sondereigenschaften lebt, dem Chaos, das sie verursachen und den kuriosen Ergebnissen, die entstehen, sind mehr Spieler noch schöner. Und so hieß es etliche Mal, eine (Partie) geht noch. (wd)
Steckbrief Einer geht noch! |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Paco Yanez | Zoch | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Dennis Lohausen |