PharaonPharaon

Ägypten, seine Götter, die Pyramiden, der Nil – ein immer wiederkehrendes Thema, vielfach mit Erfolg wie Amun-Re, Ra, Egizia. Manchmal ist dieses Land auch nur ein Teil wie in 7 Wonders mit den Pyramiden. Schon durch den Titel Pharaon wird klar, dass das Spiel im altertümlichen Ägypten angesiedelt ist. Dieses ist in fünf Bereiche unterteilt. Für jeden gibt es einen Teilspielplan, die zusammen ausgelegt Ägypten darstellen. Die Zahl 5 begegnet uns noch häufiger. So gibt es fünf Ressourcen, die verschiedene Bereiche im alten Ägypten darstellen. Sie sind in fünf Farben dargestellt. Es gibt fünf Götter, deren Bedingungen wir erfüllen möchten. Dazu haben wir fünf Runden Zeit...

Zunächst beginnen wir das Spiel mit fünf Ressourcen. Zwei Silber sind Joker. Die anderen drei erhalten wir von einer Kanope. Anschließend führen die Spieler ihren Zug durch. Sie haben fünf Handlungsmöglichkeiten, entsprechend den fünf Bereichen. Zunächst sind die Zugangskosten in Höhe einer bestimmten Ressource zu begleichen. Anschließend folgen die Aktionskosten, die pro Bereich anders sind. Kommt die Farbe der Zugangskosten in den Aktionskosten vor, wird sie angerechnet.
Die anschließende Aktion gibt dem Spieler wieder neue Ressourcen und Siegpunkte. Wird den Göttern geopfert oder am Nil Anbau betrieben, gibt es viele Ressourcen und wenig Siegpunkte. Handwerken haben ein ausgewogenes Verhältnis von Ressourcen und Siegpunkten, das von den einzelnen Handwerkern abhängt. Das Tal des Todes schließlich bringt ausschließlich Siegpunkte. Eine Besonderheit stellen die Beamten dar. Sie bringen Siegpunkte, oft in Abhängigkeit von Bedingungen, sowie einen Spielvorteil, den nur der erwerbende Spieler nutzen kann. So entwickelt sich jeder Spieler individuell, auch weil jeder mit einem Beamten startet.
Am Ende jeder Runde bekommen Spieler, die früh passen noch ein paar Ressourcen. Alle Spieler erhalten eine Kanope und damit drei Ressourcen. Außerdem wird das Zeitrad gedreht. Dies ändert die Zugangskosten der Bereiche in der nächsten Runde.

Nach fünf Runden endet das Spiel. Es gibt noch Punkte für die restlichen Ressourcen und von den Göttern.
Es gibt noch Punkte für die restlichen Ressourcen und durch die Götter. Jeder Gott hat zwei eigene Forderungen. Erfüllt der Spieler beide, gibt es die Siegpunkte, ansonsten nichts. Es gewinnt, wer die meisten Siegpunkte hat.

Pharaon ist ein klassisches Ressourcenspiel, bei dem die Rückgewinnung von Ressourcen und der Erhalt von Siegpunkten eng miteinander verknüpft sind. Wer wenig Ressourcen hat, kann während einer Runde wenige Aktionen ausführen, bekommt dafür an deren Ende zusätzliche Ressourcen.
Sowohl die Zugangs- als auch die Aktionskosten schränken den Spieler ein, ohne ihm die Entscheidung abzunehmen. Vielfach ist auch die Einschätzung der Mitspieler gefordert, denn für jeden Bereich sind je nach Spielzahl nur drei oder vier Aktionen verfügbar. Insgesamt fällen die Spieler ihre Entscheidungen schnell, und sie beeinflussen mich. Ich bleibe daher immer in das Spielgeschehen eingebunden.
Pharaon lebt von der Komposition, nicht von der Innovation. Lediglich das Zeitrad über das sich die Zugangskosten ändern, war mir in dieser Form nicht bekannt. Die fünf Aktionen sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Zwei Bereiche verschaffen gut Ressourcen, einer Siegpunkte. Handwerker und Beamte, die jeder aus einem Stapel Karten bestehen, lassen das Spiel immer wieder anders ablaufen. Unterstützt wird dies durch den variablen Aufbau des Spielplans.

Bei uns kommt Pharaon sehr häufig auf den Tisch, weil es mit seinen überschaubaren Entscheidungsmöglichkeiten für erfahrene Gelegenheitsspieler zu überblicken ist und für den Vielspieler genügend Reize bietet. Wer nach einer guten Komposition sucht und sich dabei mit wenig Innovation begnügen mag, findet in Pharaon sein Spiel. (wd)

Steckbrief
Pharaon
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Sylas, Henri Pym Frosted Games 1 - 5 Spieler ab 12 Jahre ca. 60 Minuten Christine Alcouffe, atelier 198