Trails of TucanaTrails of Tucana

Tucana besteht aus zwei Inseln. Isla Petit und Isla Grande. Schauen wir zunächst auf die kleine Insel. Entlang der Küste gibt es 10 Städte. Im Landesinneren befinden sich fünf Zwillings-Sehenswürdigkeiten. Niemand kann zu diesen Sehenswürdigkeiten gelangen, denn auf der Insel gibt es keinen Verkehr. In diesem Urlaubsparadies sind Straßen und umweltverschmutzende Autos unerwünscht. Deshalb, so der Plan, sollen Städte und Sehenswürdigkeiten mittels einer Eisenbahn verbunden werden. Hier nun kommen wir Spieler zum Zuge, denn wir planen die Eisenbahnverbindungen.

Bevor es an die Planung geht werden aus den Städten fünf Paare gebildet. Weil jeder die Paare leicht anders anordnet, sind die Ausgangslagen ähnlich, aber nicht gleich. Für die Planung haben sich die Insulaner ein ungewöhnliches Verfahren ausgedacht: Ihre Insel besteht aus den vier Landschaften Wüste, Wald, Gebirge und (Süß)Wasser. Je einfacher in einer Landschaft Eisenbahnschienen verlegt werden können, desto häufiger kommt sie vor. Hinzu kommen zwei Joker, die den planenden Spieler freie Hand geben.

Die insgesamt 27 Landschaften sind als Karten beigelegt. Für die kleine Insel gibt es zwei Planungsrunden, in der je 13 Paare von Landschaften aufgedeckt werden, zum Beispiel Gebirge und Wüste. Dann verbindet jeder Spieler eine Gebirgslandschaft und eine angrenzende Wüste mit einer Schiene. Wer dadurch eine Sehenswürdigkeit mit einer Stadt verbindet, erhält Siegpunkte, in der ersten Runde sogar doppelt. Wer ein Städtepaar verbindet erhält ebenfalls Siegpunkte. Wer es als erster schafft, ab fünf Spielern auch der zweite, bekommt dafür Bonuspunkte.
Verbindet ein Spieler auch die zweite Sehenswürdigkeit eines Typs, gibt es dafür nicht nur Punkte, sondern auch eine frei zu setzende Schiene. Nach 26 Landschaftspaaren endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Das Spiel fesselte mich und meine Mitspieler von der ersten Schiene an, weil man am liebsten sofort ein paar Sehenswürdigkeiten anschließen möchte. Nach und nach entstehen Teilstrecken und mit ihnen die Hoffnung auf eine Kartenkombination, die das Eisenbahnnetz in Richtung der Punkte vorantreibt.
Es entstehen Teilnetze. Jeder Spieler sieht seine Fortschritte. Einen ersten großen Höhepunkt erlebt das Spiel vor dem ersten Rundenende: Wenn der Zufall es will, können noch Verbindungen hergestellt werden, die direkt Punkte bringen.

Auf der Isla Grande folgt eine Zwischenrunde mit dem gleichen Schema, aber auf einer größeren Karte. Dort gibt es drei Sehenswürdigkeiten und längere Strecken zu befahren. Auch diese Zwischenrunde hat ihren Höhepunkt am Ende.
Es folgt die Schlussrunde. Jetzt werden Städteverbindungen wichtiger, weil sie bei Spielende viele Punkte geben. Manchmal fehlt nur eine Schiene, um so eine Strecke zu vervollständigen. Wer noch eine letzte Sehenswürdigkeit anschließen kann, hat eine Alternative: Die Bonusschiene, die er erhält, genügt für die Verbindung der beiden Städte. Wer so eine Alternative nicht mehr besitzt, muss hoffen, muss bangen, bis das letzte Kartenpärchen aufgedeckt wurde.

Mit Trails of Tucana liefert Pagasus einen würdigen Nachfolger zum Kartographen, der ebenfalls ein Flip & Write-Spiel ist. Tucana hat einen einfacheren Ablauf und auch die gehässige Interaktion, die es im Kartograph gibt, entfällt. Das Spiel richtet sich daher auch an Gelegenheitsspieler. Wer Trails of Tucana mag, kann später den Anspruch mit dem Kartographen steigern. Wer den Kartographen mag, findet hier eine gute, etwas einfachere Alternative. Ich möchte keines der beiden Spiele missen. (wd)

Steckbrief
Trails of Tucana
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Eilif Svensson, Kristian Amundsen Østby Pegasus 15 - 30 Spieler ab 8 Jahre 1 - 5 Minuten Gjermund Bohne