Es ist ein kooperatives Spiel mit ungewöhnlichen Rahmenbedingungen: Die Auslage, die über den Spielsieg entscheidet, besteht aus nur 16 Karten, die vier Motive in vierfacher Ausfertigung zeigen. Außerdem wird bei diesem Spiel kein Wort gesprochen, zumindest nicht über das Spiel.
Die 16 Karten, ihre Motive sind durch die Farben rot, grün, blau und violett gut unterscheidbar, werden verdeckt als Quadrat ausgelegt. Die Tippkarten, die ein bis drei dieser Farben zeigen und deren Anzahl von der Spielerzahl abhängt, liegen verdeckt bereit. Das Spielziel auf dem untersten Level ist einfach: Am Ende des Spiels müssen die je vier Karten einer Farbe zusammenhängend ausliegen.
Der Spielzug eines Spielers besteht aus drei Teilen: Zunächst schaut er sich zwei verdeckte Karten an und legt sie wieder zurück. Danach muss er eine beliebige Karte an einen anderen Platz legen. Die gesamte Auslage darf dabei nicht auseinandergerissen werden. Zuletzt deckt er entweder ein Tippkarte auf oder platziert eine bereits aufgedeckte Karte auf eine Karte der Auslage. Diese kann zukünftig weder angeschaut noch verschoben werden.
Kommt ein Spieler an die Reihe und meint, die Karten liegen korrekt, sagt er dies an und das Spiel endet. Nun werden die Karten aufgedeckt. Wurde das Spielziel erreicht, gibt es eine Punktewertung, bei denen unverbrauchte Tippkarten und richtig platzierte Tipps Pluspunkte geben, falsch platzierte Tippkarten hingegen Minuspunkte. Anschließend können die Spieler ihren Erfolg in einer Skala ablesen.
Einfach, denkt man. 16 Karten umzusortieren, ist doch schnell getan. Weit gefehlt, weil jeder nur ein paar Karten kennt, jeder anders denkt und sich die Spieler aufeinander einstellen müssen. Der Mangel an sprachlicher Kommunikation muss über die Tippkarten kompensiert werden. Das allein reicht jedoch nur selten; vielmehr geht es darum, durch geschicktes Verschieben zusätzliche Informationen zu geben.
Damit zieht das Spiel die Spieler in seinen Bann. Die Züge der anderen Spieler sind genau zu beobachten. Hoffnungsvoll wird so manche Karte an einen anderen Ort gelegt. Hin und wieder hingegen schlägt man innerlich die Hände vor den Kopf, weil die Aktion des Mitspielers völlig unlogisch, bisweilen zerstörerisch wirkt.
Mit ein wenig Übung lässt sich die erste Stufe meistern. Vier Erschwernisse warten auf die Spieler. So bekommt in Stufe 2 der Startspieler eine Information aus zwei Farben Diese müssen am Ende ebenfalls nebeneinander liegen. Nun gilt es, auch diese Information an die Spieler zu übertragen oder für ihre Umsetzung zu sorgen. Stufe 3 und 4 erschweren den Umgang mit den Tippkarten. Bei Stufe 5 wird sogar die Form vorgegeben, in der die Karten bei Spielende liegen müssen. Für genügend Steigerung des Schwierigkeitsgrades ist gesorgt.
Yokai ist überraschend anders und funktioniert einwandfrei. Aufgrund der kleinen Schachtel kann es leicht mitgenommen werden und bietet ein abwechslungsreiches, ungewöhnliches kooperatives Erlebnis. (wd)
Steckbrief Yokai |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Julien Griffon | Game Factory | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Christine Alcouffe |