Pöppelkiste - Rezension

Azul - Die Gärten der Königin

Die Azul-Familie bekommt ihr viertes Kind: "Die Gärten der Königin". In diesem Spiel tragen Pflanzen und Tiere die Hauptrolle. Sie sind als Symbole auf farbigen Sechsecken dargestellt, und repräsentieren sehr einprägsam die Werte von 1 bis 6. Es gibt ebenfalls sechs Farben, die keinen Wert benötigen. Die 36 Kombinationen, findet wir je drei Mal als sechseckige Spielsteine vor und je einmal aufgedruckt auf Gartenanlagen.

Der Garten besteht aus bis zu sieben Gartenanlagen. Eine besitzen wir bereits zu Spielbeginn. Außerdem gibt es Verzierungen: Brunnen, Bank, Status und Pavillons. Auf einer Gartenanlage finden sechs Spielsteine, rund um die Verzierung, Platz. Außerdem besitze ich ein Lager, das zwölf Steine und zwei Gartenanlagen aufnehmen kann. Dort befinden sich am Anfang drei Joker in Form von grauen Steinen. In einem Zug können wir entweder Teile in unser Lager packen oder eines von dort in die Garten bringen.
Wir spielen vier Durchgänge. Zunächst werden vier Steine auf eine verdeckt liegende Gartenanlage gelegt. Der Spieler am Zug entscheidet sich für ein Symbol oder eine Farbe. Er nimmt dann alle Steine, die die gewählte Eigenschaft aufweisen. Liegen Duplikate aus, bekommt er nur ein Exemplar. Wenn einer der vier Steine genommen wird, wird eine weitere Gartenanlage mit vier Steinen befüllt. Sobald sämtliche Steine von einer Gartenanlage genommen wurden, wird sie auf die Vorderseite gedreht und enthüllt ihr Symbol. Eine Gartenanlage bekommt der Spieler auf dem gleichen Weg wie Steine, also indem er das Symbol oder die Farbe wählt. Alles, was ein Spieler bekommt, muss er in seinem Lager unterbringen.

Von dort kann er ein Teil in den Garten legen. Wenn das neue Teil neben anderen einem anderen Teil liegt, muss ein Symbol oder eine Farbe mit einem Nachbarn übereinstimmen. Außerdem sind Baukosten zu entrichten, die durch das Symbol auf dem ausgelegten Teil bestimmt werden. Bezahlt wird ebenfalls mit Teilen aus dem Lager. Das ausgelegte Teil und alle "Geld"-Teile müssen das Symbol oder die Farbe gemeinsam haben. Joker können fehlende Teile ersetzen. Joker bekomme ich, wenn ich Verzierungen komplett umbaue.

Spieler können für einen Durchgang passen. Der erste, der passt, wird Startspieler der nächste Runde. Haben alle gepasst, gibt es eine Zwischenwertung. Jede Farbe und jedes Symbol wird einmal in einer der vier Zwischenwertungen gewertet. Nach den vier Durchgängen werden alle Gruppen gewertet, die aus mindestens drei Teilen bestehen, also zum Beispiel vier nebeneinander liegende Schmetterlinge oder drei dunkelgrüne Steine. Zusätzliche gibt es Punkte, wenn eine Gruppe aus sechs Teilen besteht, also bei gleichen Symbolen alle Farben enthält oder umgekehrt.

Von den bisher vier erschienenen Azul-Spielen stellen Die Gärten der Königin den höchsten Anspruch an die Spieler. Der Hauptgrund ist die Anlage der Gärten Die Wege, die sich um die Verzierungen schlängeln, erfordern ein gutes Vorstellungsvermögen. Hinzu kommt, dass die Teile nicht nur eine Farbe besitzen, sondern mit den Symbolen eine weitere Eigenschaft aufweisen. Auch kommen die Steine während eines Durchgangs erst nach und nach ins Spiel kommen. Daher müssen die Spieler flexibel sein und schauen, welche Steine sie gut bauen können. Obwohl dieses Azul deutlich anders ist als seine Vorgänger, bleibt das Gefühl, ein Azul zu spielen, bestehen. Für mich ist dieses Azul die richtige Ergänzung zum ersten. Das eine ist ein locker gespieltes Azul, das andere hat einen hohen Anspruch. (wd)

Steckbrief Azul - Die Gärten der Königin	Autoren	Verlag	Spieler	Alter	Spieldauer	Gestaltung
	Michael Kiesling	Next Move	2 - 4 Spieler	ab 10 Jahre	45 - 60 Minuten	Chris Quilliams