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Rückblickend begann alles mit der Folie. Ich entfernte sie, und schon hatte die Vorderseite der Schachtel keinen Spieltitel mehr. Der war mit einem Aufkleber auf der entfernten Folie.
In der Schachtel fand ich die nächste Überraschung. Der Spielplan ist ein aufgerolltes Tuch und die meisten Karten sind durchsichtig, also wie Folien. Für die anderen Karten gibt es Hüllen. Das ist das Material, aus dem die Gemälde sind.

Jeder Spieler erhält vier Inspirationsmarker. Auf den Spielplan werden vier der zwölf Wertungskarten und fünf Folien ausgelegt. Die restlichen Folien befinden sich in einer undurchsichtigen Box, mit der die Reihe der ausgelegten Folien beendet wird. Jede Folie zeigt eine Illustration mit passendem Titel. Darunter werden zwei Farben angezeigt, und diese enthalten Symbole für die verwendete Maltechnik.
In einem Spielzug kann der Spieler entweder eine Folie nehmen oder ein Gemälde anfertigen. Zunächst muss jeder Spieler Folien nehmen, denn für ein Gemälde werden genau drei Folien benötigt. Entweder nimmt der Spieler die erste Folie, oder er legt einen seiner Inspirationsmarker darauf. Führt er letzteres durch, wiederholt sich das Ganze mit der zweite und gegebenenfalls mit weiteren Folien. Nimmt er eine Folie, auf der Inspirationsmarker liegen, bekommt er diese.
Ab drei Folien kann, mit fünf muss der Spieler ein Gemälde malen. Dazu nimmt er sich einen Hintergrund, der auf einer Karte in einer Hülle abgebildet ist. Die Auswahl an diversen Hintergründen ist rein künstlerisch, spieltechnisch sind alle gleich. Nun steckt er drei Folien vor den Hintergrund. Die Folien überlagern sich. Teile der Zeichnungen, Titel, Farben und Symbole der hinteren Karten können verdeckt werden. Der sichtbare Teil wird anhand der vier ausgelegten Wertungskarten bewertet. Eine fünfte Wertung findet ausschließlich über die Symbole für die Maltechnik statt. Für Erfolge gibt es Orden in unterschiedlichen Farben.
Wenn jeder Spieler drei Gemälde gestaltet hat, kommt es zur Endwertung. Für vier der fünf Orden gibt die Wertungskarte an, wie viele Siegpunkte die Orden wert sind. Orden, die aus der Maltechnik stammen, sind immer zwei Punkte wert. Wer in Summe die meisten Punkte erzielt, gewinnt.

Nur selten kommt eine gute Bewertung, wenn ein Rezensent das Fazit mit dem Material beginnt. Hier muss es sein, weil die Gestaltung des Spiels perfekt ist. Die Aufmachung unterstützt das künstlerische Thema. Das Spieltuch erfüllt seine Funktion sehr gut, ist farblich schön gestaltet, und zwar so, dass es im Hintergrund bleibt, den Aufbau beschleunigt und den Spielablauf nicht stört. Die Gemälde, die entstehen, tragen Titel, die zum Bild passen. Unsere Spieler haben sich die Gemälde sehr oft angeschaut.
Das Spiel klingt einfach und ohne die Folien wäre es das auch. So müssen sich die Spieler die verschiedenen Schichten vorstellen und später die Gemälde zusammenstellen. Das ist eine Aufgabe, der jeder gewachsen ist und die dennoch herausfordernd ist.
Das Spiel hat keine spürbare Downtime, selbst mit fünf Spielern: Wenn ein Spieler eine Folien nimmt, ist der Spielzug kurz. Arbeitet ein Spieler an einem Gemälde, haben auch die anderen Spieler viele Folien und probieren zeitglich an ihrem Gemälde.

So haben wir ein Spiel, das über die Wertungskarten immer wieder einen anderen Fokus erfordert. Zusammen mit dem flotten Spielablauf ergibt sich ein reizvolles Spiel in einer perfekten Aufmachung. Damit bin ich wieder bei der Folie vom Anfang. Auf der Rückseite der Schachtel befindet sich ein dreieckiges Loch. Nagel in die Wand, und schon kann das Spiel als Kunstwerk aufgehängt werden. Ein Schriftzug hätte da gestört. (wd)

Steckbrief
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Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Jeffrey Chin, Andrew Nerger Road to Infamy Games 1 - 5 Spieler ab 10 Jahre ca. 30 Minuten Luan Huynh