Juicy Fruits, zu deutsch saftige Früchte, spielt auf kleinen exotischen Inseln. Jeder Spieler nennt eine davon sein eigen. Die 25 Felder sind überwiegend belegt. An den vier Stränden befinden sich je drei Boote. Sie warten auf Ladungen, die immer aus zwei verschiedenen Fruchtsorten bestehen. Auf den mittleren Feldern stehen die fünf Erntekörbe bereit. Jeder nimmt eine Fruchtsorte auf.
In seinem Zug bewegt der Spieler zunächst einen seiner Körbe. Die Bewegung erfolgt geradeaus über beliebig viele freie Felder. Für jedes Feld, dass der Erntekorb zurücklegt, erhält der Spieler eine Frucht. Anschließend kann der Spieler sie lagern oder ausgeben.
Eine Möglichkeit besteht darin, ein Boot zu beladen. Dazu gibt er die Früchte ab, erhält entsprechend der Menge Punkte, und ein weiteres Feld auf der Insel steht für die Ernte zur Verfügung. Er kann für Früchte auch Gebäude errichten. Auch hier gibt es Punkte für die Mange an ausgegebenen Früchte.
Die Gebäude benötigen Platz auf der Insel. Viele geben Punkte nach benötigter Fläche. Manche Gebäude geben auch für spezielle Situationen Punkte, zum Beispiel gibt es ein Gebäude, das leere Strände belohnt.
Auch sind verbesserte Erntekörbe erhältlich. Die Funktion ist wie bei den Startkörben, doch bringen sie eine Frucht mehr und erlauben, die Gesamtanzahl auf zwei Fruchtsorten zu verteilen. Zuletzt gibt es noch Eisstände. Sie geben nicht sofort Punkte. Ich kann einen Eisstand anstelle eines Erntekorbs bewegen und darf dann soviel Eis verkaufen, wie ich ihn weit bewegt habe.
Das Spiel endet nach einer spielerabhängigen Zahl von Gebäudekäufen. Nur die Gebäude, deren Punkte von der Situation auf der Insel abhängen, müssen noch gewertet werden. Wer dann die meisten Punkte hat, ist Sieger.
Auf dieses Spiel reagierten meine Mitspieler sehr unterschiedlich. Für einige war der Wiederspielreiz sehr gering, dass bereits nach zwei Partien keine weitere folgte. Andere hingegen waren so begeistert, dass sie sich das Spiel sofort gekauft haben.
Bei mir hinterlässt das Spiel ein gemischtes Gefühl. Ich mag den einfachen Mechanismus, der dennoch einige Planung abverlangt. Auch der schnelle Einsatz der Früchte, der noch im selben Zug erfolgen kann, ist reizvoll. Trotz dieser guten Grundlage, fühle ich mich taktisch eingeschränkt. Ohne Platz geht es nicht. Somit müssen zunächst etliche Boote beladen werden. Es werden zunächst nur wenige Gebäude gekauft. Wenn der Platz geschaffen wurde, gibt es viele Früchte, Gebäude werden vermehrt gekauft und das Spiel endet dann sehr schnell. Auch gab es bei uns eine gewisse Monotonie bezüglich der Sieger. Keiner der Sieger hatte je einen verbesserten Erntekorb, dafür hatten viele Sieger das oben erwähnte Gebäude, das für leere Strände Punkte gibt.
Das Spiel bietet eine Solovariante und eine Erweiterung an. In der Erweiterung können wir die Früchte auch für Säfte ausgeben, denn sie besteht aus einer Saftfabrik. Ich habe die Erweiterung nicht gespielt. Mich reizt sie nicht. Möchte ich ein anspruchsvolleres Spiel, greife ich zu einem anderen.
Für mich wird Juicy Fruits eine kurze Episode in meinem Spielerleben bleiben. Damit liege ich irgendwo im Querschnitt der Spieler, die es mit mir gespielt haben. (wd)
Steckbrief Juicy Fruits |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Christian Stöhr | Deep Print | 1 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 50 Minuten | Andreas Resch |