Arche NovaArche Nova

Wir betreiben einen Zoo, der sich verschiedenen Artenschutzprojekten verschreiben wird. Unser Zoo wird durch fünf Aktivitäten geführt.

Die erste Aktivität bringt Karten auf unsere Hand. Die Karten zeigen die Tiere, die wir in unserem Zoo holen können, Sponsoren, die uns kostenlos helfen, sowie Artenschutzprojekte, an denen wir teilhaben können.
Schauen wir uns an, wie der Zoo aufgebaut wird. Mit der Bau-Aktion errichten wir Gehege, die es in verschiedenen Größen gibt. Für bestimmte Tiere stehen Spezialgebäude zur Verfügung: Kleintierzoo, Voliere und Reptilienhaus. Sobald ich ein leeres Gehege habe, kann ich mit der Tier-Aktion darin ein Tier unterbringen. Dies kostet Geld und oft gibt es zusätzliche Bedingungen. Tiere steigern die Attraktivität meines Zoos.

Sponsoren und Verbandsarbeit sind die beiden weiteren Aktionen. Sponsoren geben vielfältige Unterstützung, zum Beispiel durch speziellen Häuser wie ein Pinguinhaus oder durch Forschung oder Tierpatenschaften, die wiederum Geld bringen. In der Verbandsarbeit werden Kooperationen mit Zoos und Universitäten begründet und der Ruf des Zoos wird verbessert. Hier werden die Artenschutzprojekte unterstützt, durch die wir wichtige Ressourcen und Artenschutzpunkte erhalten.
Die für Artenschutzprojekt erhaltenen Punkte und die Attraktivität werden auf einer Leiste gemessen, auf der zwei Figuren entgegengesetzt laufen. Sobald sich die Figuren eines Spielers begegnen, endet das Spiel.

Arche Nova simuliert den Zoo-Aufbau mit vielen detaillierten Regeln, auf deren Beschreibung ich hier verzichte. Die beiden wichtigsten Mechanismen beziehen sich auf die Aktionen. Dafür gibt es Karten, die in einer Reihe ausliegen und jeder Aktion einen Wert von 1 bis 5 zuordnen. Je höher der Wert, desto mehr kann ich mit der Aktion machen. Oft genügt auch ein kleiner Wert, sodass ich nicht darauf warten muss, dass die Karte den Wert 5 hat. Nach der Ausführung wird die Karte zurück auf die 1 gelegt, wodurch alle Karten links von ihr im Wert um 1 erhöht werden. Bis zu vier Mal im Spiel erhält ein Spieler die Möglichkeit, eine der Aktionskarten aufzuwerten. Sie bietet dann zusätzliche Möglichkeiten, wie zum Beispiel Karten aus der Auslage direkt zu spielen, also ohne sie erst auf die Hand nehmen zu müssen.

Ein wichtiger Bestandteil in Arche Nove sind die vielen Karten, von denen es über 200 verschiedene gibt. In den ersten Spielen entsteht der Eindruck, die Auswahl an vorhandenen Tieren, Sponsoren und Artenschutzprojekten sei zufällig und damit das Spiel unplanbar. Dies ändert sich mit der Spielerfahrung. Aus strategischen Überlegungen werden taktische Spielzüge. Die Aufwertungen der Aktionen werden unter anderem auch dafür verwendet, dem Zufall Einhalt zu gebieten. In weiteren Partien finden sich weitere Wege, wie eine Partie erfolgreich gestaltet werden kann. Arche Nova erinnert bezüglich der Karten stark an Terraformfing Mars. Auch dort gibt es viele Karten, und der Spieler muss das Beste daraus machen. Die Mechanismen, wie die Zufälligkeit reduziert wird, sind dabei grundlegend verschieden.

Die Konstruktivität des Spiels - es gibt nur ein paar kleinere Nickeligkeiten, die dazu nur Spieler treffen, die bisher besser gepunktet haben - lässt auch schwächere Spieler etwas erreichen. Leider wird der Erfolg für diese Spieler am Ende durch eine negative Punktzahl ausgedrückt. In meinem Umfeld hat dies einige Spieler von weiteren Partien abgehalten.
Zwei ganz große Pluspunkte kommen nicht aus der Spielmechanik: Das Material und das Thema. Einige Elemente, wie Geld und Gehege sind abstrakt gehalten und ermöglichen so eine gute Übersicht. Für die Gestaltung der Karten wurden Fotos verwendet. Dies besticht insbesondere bei den Tieren, die dadurch naturgetreu wiedergegeben werden. Das Thema Tiere findet aktuell häufig Verwendung. Hier ist es vielschichtig umgesetzt und erleichtert den Zugang zum Spiel, weil das Grundprinzip eines Zoos jedem bekannt ist. Vor allem die Artenschutzprojekte geben dem Spiel eine positive Note, weil wir spielerisch der Natur helfen können.

Der Einstieg in dieses Spiel ist nicht leicht, weil die Regeln umfangreich sind und sich erst nach und nach erschließt, wie Arche Nova erfolgreich gespielt wird. Für mich kreiert diese "Erforschung eines Spiels" einen hohen Wiederspielreiz. Dazu fordert es von den Spielern eine große Flexibilität, weil sie ihr Vorgehen auf das Angebot an Karten ausrichten müssen. Wer solche Eigenschaften liebt, bekommt mit Arche Nova ein exzellentes Spiel. (wd)

Wie ich gelernt habe, mit dem Zufall zu leben

Zunächst wirkt Arche Nova sehr zufallsabhängig, denn bei über 200 Karten kommt nur ein Teil ins Spiel. Mit steigender Spielerfahrung lernte ich damit umzugehen und kann so trotz der vielen Karten planerisch spielen. Hier beschreibe ich meinen Werdegang.

Steckbrief
Arche Nova
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Mathias Wigge Feuerland 1 - 4 Spieler ab 14 Jahre 90 - 150 Minuten Loïc Billiau, Christof Tisch, Dennis Lohausen