Der Weltraum.
Zehn unerforschten Galaxien.
Zwei bekannten Sonnensystemen.
Planenten, die Wasser beherbergen -
Auf denen wir leben können.
Aus dieser Ausgangslage erforschen wir den Weltraum auf sehr ungewöhnliche Weise. Dafür gibt es drei Basisaktionen:
Beim Siedeln gründen wir Kolonien auf einen Planeten. Dazu muss der Planet günstige Lebensbedingungen aufweisen.
Durch Schürfen gewinnen wir Bodenschätze. Das sind Edelsteine und Siegpunkte. Edelsteine gibt es in den Farben anthrazit, golden und transparent. Ein höherwertiger Edelstein ersetzt dabei immer einen minderwertigen.
Entdecken erlaubt uns, aus zwei Sonnensystemen eines auszuwählen und in eine Galaxie zu platzieren. Anschließend können wir dort entweder siedeln oder schürfen.
Das Grundprinzip des Spiels basiert auf drei wiederkehrenden Phasen. Durch Käufe, die mit Edelsteinen bezahlt werden, verbessere ich meine Ausgangslage. Ich kaufe neue Karten, Ich lerne, auf Wüsten- und Lavaplaneten zu leben, erhöhe die Reichweite meiner Aktionen und erwerbe direkt Siegpunkte. Anschließend plane ich meine drei Aktionen. Jede Aktion verbraucht Energie. Die Spieler führen dann ihre Aktionen aus, wobei sich die Reihenfolge aus der verbrauchten Energie ergibt.
Nachdem ein Spieler seine Aktionen ausgeführt hat, kann er Galaxien, in denen er mindestens eine Kolonie besitzt, werten. Jede Galaxie weist dafür einen Wert an Siegpunkte aus, wenn man die einfache Mehrheit an Kolonien besitzt und einen niedrigen, falls nicht. Wertet der Spieler, muss er eine Kolonie aus der Galaxie entfernen und schwächt damit seine Position im Weltall.
Der Clou ist die Wertung. Zwar werden die Siegpunkte aufaddiert, doch geht es nicht einfach darum, die meisten zu besitzen. Parallel zu den Siegpunkten wird der Verbrauch an Energie festgehalten. Zu Beginn weist dieser schon 20 Punkte auf. Das Ziel ist es nun, mit seinen Siegpunkten den Verbrauch zu überholen. Dafür gewinnen wir einen Level, hier Dark Tech Level genannt. Für denjenigen, der es erreicht, gibt es eine Belohnung. Für die, die das Level noch nicht erklommen haben, gibt es einen Edelstein. Während die Siegpunkte wieder zurückgesetzt werden, bleibt der Verbrauch unverändert.
Das Spiel endet mit der Runde, in der ein Spieler das dritte Dark Tech Level erreicht, also zum dritten Mal mit seinen Siegpunkten den Verbrauch erreicht. Edelsteine, bisher nicht erwähnte Bonuskarten und gekaufte Aktionskarten geben in der Endwertung Punkte. Gewonnen hat der Spieler mit dem höchsten Level, Ist dies gleich entscheiden die Siegpunkte.
Das erste Spiel machte ich noch mit einem Prototyp. Ein zweites folgte noch am selben Abend. Inzwischen liegt das fertige Spiel vor. Es übt auf mich weiterhin die Faszination aus wie beim ersten Spiel. Dies liegt zum einen daran, dass durch zwei Zufälle – welche Karten kann ich kaufen und welche Sonnensysteme entdecke ich – kein Spiel dem anderen gleicht, zum anderen gibt es sehr viele Strategien. Es ist meine eigene Planung, mit der ich Erfolg ernte - oder aber Misserfolg. Ich muss meine Aktionen so planen, dass sie gut sind, wenn ich sie als erster ausführe, aber auch, wenn andere die Spielsituation schon kräftig verändert haben. Die Wertungen sorgen für eine indirekte Interaktion, die genug Einfluss auf meine Vorhaben ausübt.
Der wirkliche Clou sind aus meiner Sicht die Dark Tech Level. Ich kann mit einfachen Aktionen weniger machen, muss aber auch weniger erreichen. Ich kann aber auch klotzen, viel Energie ausgeben und muss dann auch entsprechenden Ertrag generieren. Weil es auch Karten zu kaufen gibt, die Energie einsparen (also mit negativen Verbrauchswerten) sind sogar sehr preiswerte Strategien in diesem Spiel möglich.
Hinzu kommen Faktoren, wie die Reichweite – je weiter weg die Sonnensysteme sind, desto ertragreicher sind sie – und die Lebensräume – sie schränken mich gerade in den entfernten Systemen weiter ein – die eine Vielzahl von Strategien ermöglichen.
Insgesamt geht es bei Council of Shadows nicht nur um das Entdecken neuer Galaxien, sondern um das Entdecken eines großartigen Spiels. Als wären die bisher beschriebenen Details noch nicht genug, liegen dem Spiel zwei Module bei. Die Raumstationen werden mit Edelsteinen gebaut und geben dem Spieler einen großen Vorteil in einem Sonnensystem. Mit den Anführern erhält jeder Spieler eine Eigenschaft, sodass die Spieler mit asymmetrischen Ausgangslagen starten.
Bei den vielen Innovation ist die geringe Downtime fast nur noch eine Randnotiz. Wir haben schon Spiele von knapp unter einer Stunde gehabt. Selbst in längeren Spielen vergeht die Zeit wie im Weltraumflug.
Alle Spieler in meinem Umfeld, die komplexe Spiele mögen, mögen Council of Shadows. Somit eine ganz klare, uneingeschränkte Empfehlung. (wd)
Steckbrief Council of Shadows |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Martin Kallenborn, Jochen Scherer | alea | 1 - 4 Spieler | ab 14 Jahre | 60 - 90 Minuten | Armin Rangani |