Spätestens seit Ganz schön clever (Link) wissen wir, dass Roll & Write-Spiele auch komplexer sein können. Daher war ich nicht so überrascht, als jetzt ein solches Spiel unter dem Label alea veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um einen simplen Dungeon Crawler, bei dem die Würfel bestimmen, welche Gänge wir weitergehen können, welche Monster wir entdecken und ob wir sie bekämpfen können.
Dem Spiel liegen vier Spielpläne bei, die nach demselben Grundprinzip funktionieren. Für einen Spielzug werden vom reihum wechselnden aktiven Spieler vier weiße und ein schwarzer Würfel geworfen. Jeder kombiniert daraus zwei Würfelpaare und addiert die jeweiligen Werte der beiden Würfel. Der fünfte Würfel bleibt ungenutzt. Für den schwarzen Würfel gibt es eine Einschränkung in der Nutzung: Nur drei Mal im Spiel darf ich als passiver Spieler den schwarzen Würfel verwenden.
Mit dem Summen der beiden Paare werden zwei Kreuze im Dungeon getätigt. Alle Spielpläne haben Startfelder von 2 bis 12, über die der Dungeon betreten wird. Sobald ein Raum angekreuzt ist, kann der Nachbarraum betreten werden, außer es lebt ein Monster darin. In dem Fall muss dieses erst besiegt werden. Manche haben direkt Zahlen, mit denen es verwundet werden kann. Weitere Zahlen bekomme ich dazu, wenn ich angrenzende Räume betrete. Ist ein Monster besiegt, bekomme ich Edelsteine (als erster mehrere, sonst einen) und betrete den Raum. Ein Monster ist der Boss. Dieser benötigt besonders viele Treffer.
Auch in manchen anderen Räumen, vorzugsweise die mit einer 2 oder 12, befinden sich Edelsteinen. Pro Spielplan gibt es auch Besonderheiten, meist Hindernisse oder spezielle Monster, die es zu überwinden oder zu besiegen gilt. Natürlich gibt es auch dafür Edelsteine oder auch mal Goldtaler.
Das Spiel endet, wenn die Spieler zusammen jedes Monster mindestens einmal besiegt haben. Gold und Edelsteine werden in Punkte umgerechnet. Verlorenen Lebenspunkte bringen jetzt Minuspunkte. Man verliert sie immer dann, wenn man einen Würfelwurf nicht nutzen kann oder wenn man den Boss als erstes besiegt. Wer am meisten Punkte hat, ist Sieger.
Man würfelt und wühlt sich durch das Dungeon. Das erste spielt sich recht zäh, weil viele extreme Zahlen gefordert sind. Die anderen Dungeon haben mir deutlich besser gefallen. Das Spielgefühl ändert sich jedoch kaum mit dem Dungeon. In jedem will ich als erster die Monster besiegen und nutze dabei die im Dungeon vorgegebenen Hilfsmittel.
Als alter Rollenspieler macht es sogar Spaß. Leider wird er durch die Unübersichtlichkeit der Dungeonpläne deutlich gemindert. So stimmungsvoll sie gezeichnet sind, so sehr erschweren sie die Suche nach den Zahlen. Statt mich auf den Fortschritt und die Kämpfe konzentrieren zu können, suche ich den Dungeon nach einer 7 oder 8 ab, um den Lebenspunktverlust zu vermeiden.
Was bleibt ist ein Dungeon Crawler als Roll & Write-Spiel. Das ist eine nette Idee und kann immer mal wieder gespielt werden. Für den großen Wurf hätten die Dungeon unterschiedlicher und vor allem übersichtlicher sein müssen. Unter dem Label alea habe ich hier mehr als dieses Durchschnittsspiel erwartet. (wd)
Steckbrief Dungeons, Dice & Danger |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Richard Garfield | alea | 1 - 4 Spieler | ab 12 Jahre | 30 - 45 Minuten | Cam Kendell |