Lebensräume von Tieren sind derzeit Thema einiger Spiele wie zum Beispiel Cascadia und Arche Nova. Die Biotope Nordamerikas geben dem abstrakten Spiel ein Thema.
Die Tiere sind mit Fotos auf Karten abgebildet. Dazu gibt es reichlich mit Icons dargestellt Informationen. Für die Wertungen sind die Biotope wichtig. Ein Tier lebt in mindestens einem der vier Biotope, die es im Spiel gibt, kann aber auch in allen beheimatet sein. Von den weiteren fünf Informationen ist zunächst nur die Zahl, die zwischen 1 und 5 liegt, interessant.
Jeder Spieler hat seinen Spielplan der 16 Felder zeigt. Zunächst sind sie leer. In einem Zug kann ein Spieler ein Tier erwerben, sechs liegen in einer Reihe aus. Liegen Tiere in der Reihe vor dem gewünschten, muss der Spieler eine Eichel – das ist die Währung – auf jedes Tier legen. Das gewünschte Tier gibt es dann kostenlos und kann auf ein beliebiges freies Feld auf dem eigenen Spielplan gelegt werden. Stimmen Biotope mit den Nachbarn überein, gibt es dafür Eicheln.
Alternativ kann der Spieler sich für Aktionen entscheiden. Die Aktionsplättchen zeigen beim Start die weiße Seite. Eine mögliche Aktion besteht darin, ein Notizbuch auf eine Sommer-Karte zu legen und anschließend zwei Karten auf der Auslage abzuwerfen. Der Spieler kann eine Aktion von einer weißen Seite ausführen und dreht dann das Plättchen auf die gelbe Seite. Weil die gelben Aktionen schwächer sind, führt ein Spieler alle gelben Aktionen aus, bevor er die Plättchen auf die weißen Seiten zurückdreht.
Wenn genügend oft die gelben Aktionen ausgeführt wurden oder ein Spieler seine 16 Felder belegt hat, endet das Spiel mit der laufenden Runde. Gewertet werden nun die Tiere auf dem Spielplan und die Auftragskarte, die jeder Spieler zu Beginn des Spiels erhalten hat.
In jeder Reihe und in jeder Spalte wird der beste Biotop gewertet. Die Tiere müssen dafür nebeneinander liegen, mit den Zahlen eine Straße bilden und in einem gemeinsamen Biotop leben. Notizbücher auf den Karten erhöhen die Punkte. Schlüsselsymbole auf den Tieren bringen noch einmal die Punktzahl der Reihe bzw. der Spalte.
Auf der Wertungskarte sind vier Aufgaben, bei denen Symbole und Notizbücher topologisch korrekt angeordnet sein müssen. Dazu gibt es weitere Symbole: für gefährdete Arten, ein Kennzeichnungssymbol und die Lieblingsjahreszeit des Tieres. Die Anzahl der erfüllten Aufgaben wird in Punkte umgerechnet. Wer in Summe die meisten Punkte erzielt, ist Sieger.
Wunderschöne Tierbilder und ein abstrakter Lege- und Wertungsmechanismus charakterisieren Keystone Nordamerika für mich.
Das Spiel ist im Kern ein Kartenauslegespiel: Achte auf die Übereinstimmung der Biotope und bilde Straßen. Der Kauf der Tiere und die Aktionen geben dem Spieler einiges an Handlungsmöglichkeiten. Die Ausführung einer starken oder mehrerer schwacher Aktionen ist originell, zumal das Spielende darüber gesteuert wird.
Das Spiel hätte ein Spitzenspiel sein können, doch enthält das Spiel einige Unstimmigkeiten, die den Spielspaß reduzieren. Der Kaufmechanismus wird durch die starken Aktionen konterkariert, weil sie Karten aus der Reihe auf den Ablagestapel legen und die daraufgelegten Eicheln in den allgemeinen Vorrat entschwinden.
Weitaus unangenehmer sind die kleinen, teilweise sehr ähnlich Icons. Lassen sie die Biotop-Icons noch durch die Position auf der Karte unterscheiden, gilt dies für die Jahreszeiten nicht. Obwohl die gewählten Motive ihre jeweilige Jahreszeit gut repräsentieren, muss sehr genau geschaut werden, welches die bevorzugte Jahreszeit des Tieres ist. Unnötigerweise wird so die Konzentration vom Spiel auf Details umgelenkt.
Trotz der genannten Mängel bereitet Keystone Nordamerika Spaß und ist für die Spieler herausfordernd. Die Aufmachung mit den Tierbildern bietet etwas fürs Auge und animiert, wie schon das Thema, zum Spielen. Mit den genannten Mängeln hat das Spiel in meinen Spielrunden einen schweren Stand, sodass ich es insgesamt als durchschnittlich bewerte. (wd)
Steckbrief Keystone Nordamerika |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Jeffrey Joyce, Isaac Vega | Rose Gauntlet | 1 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | 40 - 90 Minuten | Irem Erbilir, Alyssa Menold, Yan Tamba |