ScoutScout

Mit abstrakten Karten gehen wir in den Zirkus. Die Artisten sind Zahlen, und die stehen im Mittelpunkt. Zwei davon befinden sich auf einer Karte. Die große oben zählt, die kleine darunter zeigt an, welche Zahl beim Drehen der Karte oben steht.
Wir spielen so viele Runde wie Spieler teilnehmen. Zu Beginn werden alle Karten verteilt und auf die Hand genommen. Dabei darf die Reihenfolge nicht verändert werden. Allerdings darf ich einmalig die gesamte Kartenhand drehen und so mit den anderen Zahlen auf den Karten spielen.

Es gibt nur zwei Aktionen und was diese bewirken, zeige ich am Beispiel der letzten Züge eines Spiels.
Meine Kartenhand war 3-6-5-4-5. Ich hatte die 6-5-4 ausgelegt, im Zirkusjargon eine Show veranstaltet, und so noch 3-5 auf der Hand.

Die nachfolgende Spielerin verbessert ihre Kartenhand. Das nennt sich Scout, neue Artisten anstellen. Dazu nimmt sie aus meiner Auslage eine der beiden äußeren Karten und steckt sie, auch um 180 Grad gedreht, an beliebiger Stelle in ihre Kartenhand. Weil meine Show dadurch schlechter wird, bekomme ich einen Siegpunkt.

Der nächste Spieler führt wieder eine Show auf. Er legt 8-8 aus. Um eine Show zu veranstalten, müssen die Karten nebeneinander auf der Hand und höherwertig als die aktuelle Auslage sein. Mehr Karten sind immer besser. Sind es gleich viele Karten, sind gleiche Zahlen besser als eine Straße. Ist auch das gleich, müssen die Zahlen höher sein. Auch 3-2-1, mehr Karten, und 8-7, höhere Werte, wären gültige Shows gewesen.
Und nun heißt es für mich hoffen, denn wenn der Spieler vor mir drei Karten und am Rande eine 4 auslegt, kann ich meine Karten ablegen. Karten auf der Hand sind bei Rundenende Minuspunkte und dies ist oft der entscheidende Unterschied. Scoutet der letzte Spieler, der noch vor mir dran ist, bleibt eine einzelne 8 aus der 8-8 über. Das wäre für mich ganz schlecht, denn ich kann sie weder mit der 3, noch mit der 5 überbieten und zusammen darf ich sie nicht auslegen.

Doch er legt eine Straße mit 9-8-7 aus und übernimmt die 8-8. Seine 9 hat zusätzliche die von mir benötigte 4.

Mein Glück! Ich nehme die 4 und stecke sie zwischen 3 und 5. Einmal pro Runde darf ich beides, Scout und Show, ausführen. Ich lege die 3-4-5 aus, nehme die 8-7 als Punkte und beende die Runde. Gesamtsieg!

Klein, handlich und nur zwei Aktionen genügen diesem Kartenspiel. Die Spieler wechseln zwischen Entscheidungen und Emotionen und genießen die Originalität, die mit diesen doppelzahligen Karten geboten wird. Das Thema hilft, über die Aktionen zu reden, weil es die Begriffe Scout und Show in einem ansonsten abstrakten Spiel erklärt.
Scout ist ein Spitzenspiel in kleinem Format, das in kurzer Zeit zu einem Lieblingsspiel von mir und meinen Mitspielern wurde. (wd)

Steckbrief
Scout
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Kei Kajoni Oink Games 2 - 5 Spieler ab 9 Jahre ca. 20 Minuten Jun Sasaki, Rie Kamatsuzaki