Ten ist ein abstraktes Kartenspiel mit Push-Your-Luck- und Versteigerungselementen. Es gibt Karten mit den Zahlen von 1 bis 9 in vier Farben. Ziel ist es, durchgängige Zahlenreihen in jeder Farbe zu sammeln.
In meinen Zug decke die Karten einzeln auf. Neben den genannten Zahlenkarten gibt es Geldkarten und Joker. Nach dem Aufdecken einer Zahlen- oder Geldkarte kann ich aufhören. Nehme ich alle Zahlenkarten an mich, bekommt jeder Mitspieler den ausliegenden Geldwert ausgezahlt. Nehme ich das Geld, kommen die Zahlenkarten in den Markt. Ein Spieler darf eine Karte aus dem Markt kaufen, wenn er aufhört und sich für die Zahlenkarten entschieden hat.
Ich kann mich aber auch verzocken. Überschreiten die Zahlenkarten den Wert 10 (das Geld zählt dabei als negativ, senkt also den Wert), endet mein Zug. Die Zahlenkarten kommen in den Markt, der Geldwert wird jedem meiner Mitspieler ausbezahlt. Sollten die Geldkarten eine Summe größer 10 haben, endet mein Zug ebenfalls. Wieder kommen die Zahlenkarten in den Markt, aber das Geld wird nicht ausbezahlt.
Bleiben noch die Joker. Sie geben entweder Zahl oder Farbe vor. Das andere bestimmt der Spieler bei Spielende. Joker werden versteigert. Reihum gibt jeder Spieler ein Gebot ab, der Spieler am Zug als letzter. Wer am meisten bietet, bezahlt und nimmt den Joker.
Das Spiel endet, wenn der Kartenstapel leer ist. Aus jeder Reihe wird die längste Gruppe zusammenhängender Zahlen gewertet. Jede Karte zählt einen Punkt. Eine komplette Reihe, alle Zahlen von 1 bis 9, geben einen Bonuspunkt.
Ten ist ein ungewöhnliches Spiel, obwohl die beiden Grundmechanismen hinlänglich bekannt sind. Die erste Hürde waren bei uns die Konsequenzen der vier möglichen Ergebnisse des Aufdeckens. Wohin kommen die Zahlenkarten? Wird der Geldwert ausbezahlt? Es ist einfach, wird nur in der Regel nicht sehr übersichtlich dargestellt.
Die Spielabläufe waren sehr unterschiedlich. Dazu trug vor allem das Geld bei: Es gibt ein Limit von 10 Geld, die ein Spieler besitzen darf. Verzockt sich ein Spieler, bekommt er drei Geld, die nicht zum Limit zählen. Auch dürfen bereits gesammelte Karten als Geld verwendet werden. Im Spiel kommt es häufig vor, dass viel Geld ausbezahlt wird. Wer noch Geld hat, bekommt nichts. Andere Spieler füllen ihre leere Börse wieder auf. Auch können die Joker kommen, wenn nur ein Spieler Geld hat. Dieser Spieler hat dann Glück.
In manchen Partien geht es spannend zu, in anderen einseitig. Ich habe das Verhältnis nicht gezählt, denke aber, dass es recht ausgeglichen ist. Deshalb stellt sich nicht die Frage, ob Ten ein gutes Spiel ist, sondern ob eine Partie Ten spannend verläuft. Diese Frage lässt sich nur im Nachhinein beantworten. Es ist bei uns so, dass das Spiel regelmäßig auf den Tisch kam. Die "Wundertüte" namens Ten versprach also genug Spaß. (wd)
Steckbrief Ten |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Molly Johnson, Robert Melvin, Shawn Stankewich | Game Factory | 1 - 5 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 30 Minuten | Shawn Stankewich |