EvoraEvora

In Evora bauen wir im Spiel zu viert einen römischen Tempel aus 14 Säulen auf. Pro fehlendem Spieler werden zwei Säulen weniger gebaut. Jede Säule muss aus vier Steinen bestehen und durch ein Kapitell abgeschlossen werden.
Der Spielplan besitzt zwei Bereiche, auf denen wir spielen. Im Tempel bauen wir die Säulen auf und dort liegen offen Statthalter-, Kaiser-, Architekt- und Zenturio-Karten aus. Mit der Baustellenleitung bestimmen wir, welche Aktion wir ausführen dürfen. Auf dem Rundweg setzt jeder Spieler zu Beginn einen Arbeiter ein. Zusätzlich befindet sich dort ein Zenturio. Jeder Spieler besitzt zu Beginn 14 Steine und 6 Kapitelle seiner Farbe.

Bauleitung

Zu Beginn meines Zuges bewege ich meinen Arbeiter auf eines der nächsten drei zusammenhängenden freien Felder im Uhrzeigersinn. Dann kann ich entweder eine der ausliegenden Karten ziehen, oder ich nutzt die Aktion des Feldes, auf der der Arbeiter steht. Viele Felder erlauben den Einbau von Steinen in Tempelsäulen. Dabei wird vorgegeben, ob man Steine der eigenen Farbe oder auch zusätzlich neutrale weiße Steine in die Säulen einbauen soll. Andere erlauben, ein Kaiserplättchen, das den Wert der eigenen Steine in der Säule verdoppelt, zu einer Säule zu legen. Ein Feld erlaubt, den Zenturio statt der eigenen Figur zu bewegen, andere erlauben das Ziehen von zwei Karten, deren Sorte vorgegeben ist. Der letzte Aktionstyp erlaubt die Nutzung einer von zwei offenliegenden Karten.

Habe ich vor Beginn meines Zuges Karten auf der Hand, kann ich eine direkt nach der Arbeiterbewegung oder nach meiner Aktion ausspielen und nutzen, wenn meine Figur auf der zugehörigen Farbe steht.
Statthalter-Karten geben Punkte für Gebautes, Kaiserkarten bringen oder verstärken Bonusplättchen, Senatoren-Karten erlauben den Einbau weiterer Steine. Zenturio-Karten erlauben unterschiedliche Aktionen des Zenturios. Er kann mit einem beliebigen Arbeiter die Plätze tauschen, oder auch auf ein beliebiges Feld gestellt werden.
Punkte gibt es während der Spieles für jedes Platzieren eines Steines oder Kapitells abhängig von der Höhe oder die Nutzung einer Senatorenkarte.

Das Spielende ist erreicht, wenn ein Spieler keine Steine mehr besitzt, oder alle Säulen fertig erbaut sind.
Nun gibt es Punkte für Säulen mit Kaiserplättchen. Dann folgen Mehrheitenwertungen: Mehrheiten in jeder Säule, Mehrheiten in jeder Bauebene. Wer dann die meisten Punkte hat gewinnt.

Tempel

Während zurzeit die meisten Spiele Worker Placement und/oder Deckbuilding als Motor haben, liegt hier ein Mehrheitenspiel vor. Ich setze zwar meinen Arbeiter, aber die Auswahl der Plätze ist recht eingeschränkt. Dafür gehört jeder Stein zu zwei Bereichen, die gewertet werden: seine Höhe und der Turm, in dem er sich befindet. Verteidigt man die eine Mehrheit verliert man leicht eine andere. So gibt es im Spiel viel hin und her. Dass die neutralen Steine auch als eine Fraktion in die Wertungen eingehen, muss immer bedacht werden.

Es gab mehr Interaktion als anfangs erwartet. Man kämpfte nicht nur um Mehrheiten, sondern versuchte, die Mitspieler von bestimmten Feldern fernzuhalten.
Das Spiel funktioniert und trägt auch für die Spieldauer. Die Regeln sind an sehr einfach, die Icons sind schnell verstanden und verinnerlicht.
Ein Punkt muss unbedingt erwähnt werden. Das Material ist fantastisch. Steine und Kapitelle sind große Holzklötze, die sehr stabil aufeinander stehen. Die Zeichnungen der Personen erinnern stark an die Römer bei Asterix. Da ich diese Comics sehr gern mag, ist dies für mich ein weiterer Pluspunkt.

Neben den vielen kooperativen Spielen, Optimierungsspielen und Engine Buildern ist Evora eine gelungene Abwechslung.(bd)

Steckbrief
Evora
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
João Quintela Martins mebo 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre ca. 60 Minuten Matteo Piana