Black Hole BuccaneersBlack Hole Buccaneers

Ein Buccaneer - auf deutsch Freibeuter - zu sein, beinhaltet für mich das Gefühl von Freiheit, Abenteuer und Gefahr.
Doch während die ursprünglichen Freibeuter Schiffe erbeuteten, treiben wir uns im Jahr 2642 in der Nähe von Schwarzen Löchern herum und versuchen so, wertvollen Weltraumschrott, den frühere Generationen hier zurückgelassen haben, einzusammeln.

Es schwebt viel Verschiedenes herum. Roboter, Artefakte, verlassene Raumschiffe, Gestaltwandler, Teile von Zeitmaschinen und Spielzeuge. Jeder Gegenstand besitzt Angaben zu Gewicht und Wert, doch diese können sich verändern.

In jeder Spielrunde kreisen wir alle um das gleiche Schwarze Loch, das eine Maximalschwere der gesamten Fracht vorgibt, und bekommen die von dem Loch vorgegebene Anzahl von Gegenständen angeboten. Einen wählen wir aus und behalten ihn, die restlichen überlassen wir dem nächsten Spieler und decken dann gleichzeitig die ausgewählte Karte auf. So draften wir, bis die letzte Karte nicht an einen Spieler, sondern verdeckt neben das Schwarze Loch kommt.

Beim Aufdecken kommen vielerlei Effekte zum Tragen. So haben Roboter einen hohen Wert bei geringem Gewicht. Werden jedoch zwei oder mehr Roboter gleichzeitig aufgedeckt, vertauschen sich die Werte. Artefakte verändern in Abhängigkeit von meinen oder fremden Aktionen ihren Wert, oder lösen einen Effekt, der alle betrifft, aus. Teile von Zeitmaschinen werden wertvoller, wenn sie mit anderen, nicht identischen kombiniert werden. Relikte entfalten während der Rundenwertung ihre Effekte.

Sind die letzten Karten abgelegt, werden die Gesamtgewichte aller geborgenen Güter zusammengezählt und durch Relikte verändert. Der Maximalwert des Schwarzen Loches bleibt auch nicht gleich, sondern es wird der Wert einer der zu ihm gelegten Karten hinzugezählt. Wer nun den Wert des Loches nicht überschreitet, hat die Runde gewonnen.

Jeder Überlebende bekommt Rundenpunkte, abhängig von Spielerzahl und Wert seiner Güter. Wer ins Loch gezogen wird, geht leer aus, es sei denn, er hat die Rettungsdecke geborgen. Diese sieht aus wie ein Handtuch und trägt die Aufschrift Don‘t Panic. Dieser kleine Exkurs zeigt die Atmosphäre des Spieles. Humorvoll werden die Spielzeuge benannt. Einige Raumschiffe sind schwer und wertvoll, bei andere sind sogar Wert und Gewicht negativ.

In jeder Runde steigen die Rundenpunkte. Wer nach der dritten die meisten hat, gewinnt.

Bei uns ist das Spiel sehr gut angekommen. Als erstes fiel natürlich die Aufmachung mit den vielen Anspielungen ins Auge.

Die Spieldynamik entwickelte sich. Anfangs spielten wir locker drauflos. Schnell fiel auf, dass auch die Mitspieler beobachtet werden müssen.
Risikobereitschaft wird hier oft belohnt. Um das Risiko gut abschätzen zu können, braucht es schon einige Spiele, denn es sind nie alle Karten im Spiel. Habe ich ein Teil einer Zeitmaschine auf der Hand und beim folgenden Spieler liegt ein Zeitmaschinenteil aus, ist oft die Entscheidung, das Teil weiterzugeben oder zu behalten, nicht einfach.

Hat man sich eingewöhnt bringt das Spiel gute Unterhaltung und viel Spaß. Anfänger mögen von den vielen kleinen Sonderregeln der Relikte und Artefakte überfordert werden, doch mit ein wenig Spielerfahrung ist klar, dass ein Besuch im Schwarzen Loch kein Hindernis für den Sieg sein muss.

Bei uns kommen wenige Spiele, wenn viele neue vorhanden sind, immer wieder auf den Tisch. Black Hole Buccaneers hat dies geschafft. Die Mitspielerzahl von bis zu sechs lässt es oft zu einem Absacker werden. (bd)

Steckbrief
Black Hole Buccaneers
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Peter Langkjær Møller Pegasus 3 - 6 Spieler ab 10 Jahre 30 - 4 Minuten Bartłomiej Kordowski