Pöppelkiste - Rezension

Trekking - Reise durch die Zeit

Zeitreisen sind uns hinlänglich aus Büchern und Filmen bekannt. Real sind sie nicht möglich und verbleiben so ein Traum. Im Spiel sind sie nun auch möglich. So können wir zu bedeutenden geschichtlichen Ereignissen reisen und unsere Vorfahren besuchen.

Wir führen Zeitreisen an drei Tagen durch. An jedem stehen uns 12 Stunden zur Verfügung. Wir beginnen das Spiel mit einem Kristall und vier Zeitplänen. Kristalle sparen uns Zeit auf einer Zeitreise, um zwar eine Stunde. Sie können allerdings nicht verhindern, dass wir mindestens eine Stunde in unsere Reise investieren müssen. An jedem Tag wählen wir einen Zeitplan aus. Der vierte wird nicht gespielt. Auf einer Uhr werden die verbrauchten Zeiteinheiten festgehalten. Wer am wenigsten Zeit verbraucht hat, führt die nächste Zeitreise durch. Dafür liegen sechs Ereignisse als Karten aus, von denen der Spieler eine wählen muss, oder er besucht alternativ einen Vorfahren.

Liegt das Ereignis nach dem zuletzt gewählten, wird die Zeitreise fortgesetzt. Anderenfalls ist die aktuelle Zeitreise beendet, alle Karten werden bei Seite gelegt und eine neue Zeitreise begonnen. Danach wird der Zeitverbrauch ermittelt. Eine Zeitreise kostet ein bis fünf Stunden. Der Verbrauch kann durch Kristalle gesenkt werden. Anschließend erhält der Spieler seine Belohnungen in Form von Chips: Vier geben die Erfahrung in bestimmten Bereichen wieder und werden durch eine Farbe dargestellt (rot=Persönlichkeit, blau=Ereignis, gelb=Innovation und grün=Fortschritt). Hinzu kommt die Welterfahrung, die ein Joker ist. Außerdem kann eine Zeitreise auch einen Kristall bringen. Zusätzlich gibt es eine Belohnung von der Auslage, die von nichts über die vier Erfahrungen bis zum Kristall reichen. Auf den Zeitplänen sind vier Spalten, eine für jede Erfahrung. Der Chip wird auf das oberste freie Feld seiner Farbe gelegt. Bei einer Welterfahrung wählt der Spieler die Spalte. Auf vorgegebenen Feldern gibt es Siegpunkte oder Kristalle als Belohnung. Außerdem gibt es für fertiggestellte Reihen eine höhere Anzahl von Siegpunkteen.
Der Besuch eines Vorfahren ist immer möglich. Es ist kein Jahr angegeben, in dem der Besuch stattfindet, also wird die aktuelle Zeitreise fortgesetzt. Der Besuch kostet immer drei Stunden. Auch hier dürfen Kristalle verwendet werden Als Belohnung gibt es eine Welterfahrung.

Ein Tag ist für einen Spieler vorüber, wenn er die Zwölf erreicht. Mehr ausgegebene Stunden werden nicht verrechnet. Trifft ein Spieler die Zwölf genau, so erhält er dafür Siegpunkte. Nach drei Tagen endet das Spiel. Nun bringen Zeitreisen Punkte nach der Anzahl ihrer Stationen.

Es sind ein paar Schritte für eine Zeitreise durchzuführen, doch sie sind alle einfach: Karte nehmen, Zeitreise beenden oder fortsetzen, Zeit voranschreiten, Belohnungen erhalten und diese auf dem Zeitplan für Siegpunkte und Kristalle ablegen. Den Ablauf haben die Spieler schnell verstanden.

Viele kleine Entscheidungen sind zu treffen: Es beginnt mit dem Zeitplan. Danach kommt die Entscheidung, welche Zeitreise ich durchführe. Welches Ereignis schaue ich mir an oder besuche ich doch lieber einen Vorfahren? Jeder Spielzug bietet Möglichkeiten; jeder Spielzug fordert eine Entscheidung. Es sind kleine, keine ist übermächtig, aber jede hat ihre Wirkung. Genau das macht hier Spaß. Ich entscheide, sehe die Konsequenzen und meinen Fortschritt.

Dazu ist das Thema elegant umgesetzt. Die Ereignisse sind positiv wie Erfindungen oder historische Momente, negative wie Kriege gibt es hier nicht. Die Vorderseite jeder Karte ist für das Spiel gestaltet, die Rückseite beschreibt kurz und spannend das Ereignis. So wird das Thema vertieft, das Interesse für Geschichte geweckt.
Ebenso kann das Material überzeugen. Die Spielmatte liegt plan. Auf ihr lassen sich die Karten leicht schieben. Ein Inlett sorgt für Ordnung in der Schachtel. Das Material ist schlicht gestaltet, hübsch und funktionell. Die Grafik bietet die gleiche Qualität: ungewöhnliches Design der Spielschachtel, schlichte Spielmatte, die für eine gute Übersichtlichkeit der Auslage sorgt und eine hübsche Bebilderung der Karten. Das sorgt für Flair und für ein angenehmes Spielgefühl.

Das Spiel lässt sich als anspruchsvolles Familienspiel oder als einfaches Kennerspiel einordnen. Wer ein Spiel in dieser Kategorie sucht, wird mit Trekking bestens bedient. (wd)

Steckbrief Trekking - Reise durch die Zeit	Autoren	Verlag	Spieler	Alter	Spieldauer	Gestaltung
	Charlie Bink	Game Factory	1 - 4 Spieler	ab 10 Jahre	ca. 45 Minuten	Eric Hibbeler